Rapid hofft im Derby auf erfolgreichen Lernprozess

4. August 2017

Das 322. Wiener Fußball-Derby scheint für Rapid gerade zur rechten Zeit zu kommen. Während die Hütteldorfer vor dem Duell mit der Austria am Sonntag (16.30 Uhr) im Allianz Stadion einen zufriedenstellenden Saisonstart hinlegten, wirkte der Erzrivale in den vergangenen Wochen alles andere als gut in Schuss.Dennoch ist Rapid gewarnt, schließlich wurden die beiden ersten Partien in der neuen Heimstätte gegen die "Veilchen" in der Vorsaison jeweils mit 0:2 verloren. Vor allem die beim bisher letzten Aufeinandertreffen begangenen Fehler, die der Austria viele Konterchancen ermöglichten, dürfe man nicht wiederholen, warnte Trainer Goran Djuricin. "Wir müssen unsere Angriffe besser absichern und im Kopf haben, dass die Austria schnelle Spieler hat."Der Wiener rechnet mit einem defensiv eingestellten Gegner. "Die Austria wird nicht viel tun, auf Konter spielen. Wir müssen gut absichern, ruhig bleiben und auf unsere Chancen warten", forderte Djuricin vor dem mit Spannung erwarteten Match, für das am Freitag nur noch wenige der insgesamt 26.000 aufgelegten Karten erhältlich waren.Nicht nur die Kulisse könnte für Rapid sprechen. Auch die Tatsache, dass der Stadtrivale erst am Mittwoch eine kräfteraubende Europacup-Partie auf Zypern absolvieren musste, sollte laut Djuricin ein "kleiner Vorteil" sein. Eine noch wichtigere Rolle spielt möglicherweise der violette Liga-Fehlstart mit zwei Niederlagen in den ersten zwei Runden. "Das nagt am Selbstvertrauen, wir können das vom letzten Jahr nachvollziehen", erklärte Djuricin.Der Coach muss zwar auf insgesamt sieben Profis verzichten, strahlt aber dennoch Zuversicht aus. "Wir sind jetzt reifer und körperlich besser." Ähnlich äußerte sich Innenverteidiger Mario Sonnleitner nach dem Auftakt mit vier Punkten aus zwei Matches. "Es sind jetzt andere Vorzeichen. Alles verläuft ruhiger, wir sind gefestigter."Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel freut sich ebenfalls über die im Vergleich zu den vergangenen Monaten deutlich entspanntere Lage in Wien-Hütteldorf. Er verspüre ein Gefühl der Zufriedenheit, meinte der Schweizer. "Jetzt können wir unseren guten Start unterstreichen."Weniger erfreut ist Bickel über das neuerlichen Ausscheiden von Red Bull Salzburg in der Champions-League-Qualifikation. Bei aller Rivalität mit den "Bullen" hätte sich der Sportchef einen Einzug der Salzburger in die Gruppenphase der "Königsklasse" gewünscht. "Für den österreichischen Fußball war das nicht gut", kommentierte Bickel das Out der Mozartstädter gegen Rijeka.Warum die Salzburger regelmäßig beim Anlauf auf die Champions League scheitern, ist dem 52-Jährigen selbst ein Rätsel. "Ohne genauere Einsicht zu haben, kann ich es nicht verstehen, wie man es mit diesen Möglichkeiten zehnmal verpassen kann." Die mentale Komponente dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen, vermutete Bickel.
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