Herber Rückschlag für Salzburg: 3:4-Niederlage in Klagenfurt

24. April 2024 in ADMIRAL Bundesliga Verwaltermentalität der Bullen nach 2:0-Pausenführung bitter bestraft - Klagenfurt feierte dank Triplepacker Irving ersten Sieg in der Meistergruppe

Red Bull Salzburg hat einen herben Rückschlag im Titelkampf der Fußball-Bundesliga erlitten. Am Mittwoch kassierten die Bullen bei Austria Klagenfurt nach 2:0-Pausenführung noch eine 3:4-Niederlage und müssen fürchten, im Abendspiel (20.30 Uhr) von Sturm Graz von der Tabellenspitze verdrängt zu werden. Bei Anpfiff des Steirer-Gastspiels bei Rapid waren beide Teams punktegleich. Am Sonntag treffen die beiden Titelrivalen in Salzburg aufeinander.

Drei Tage nach dem 4:2-Heimsieg über Austria Klagenfurt war Salzburg im zweiten Spiel unter Neo-Coach Onur Cinel dank des Doppelpacks von Karim Konate (10., 18.) schon auf dem Weg zum neuerlichen Erfolg, wurde für seine Überheblichkeit aber hart bestraft. Solomon Bonnah (52.) und Triplepacker Andy Irving (63., 74., 85./Foulelfmeter) krönten eine starke Leistung und verhalfen den Kärntnern zu einem verdienten ersten Erfolg in der Meistergruppe, der sie einen Punkt vor Hartberg auf Platz fünf nach vor brachte. Salzburgs dritter Treffer durch Strahinja Pavlovic kam zu spät (87.), erstmals seit 2008 verspielte der Ligakrösus laut Sky noch eine 2:0-Führung.

Salzburg kreuzte mit derselben Aufstellung wie drei Tage zuvor auf, lediglich der verletzte Andreas Ulmer wurde links in der Viererkette von Daouda Guindo vertreten. Auffällig bei Klagenfurt: Coach Peter Pacult stellte von Dreier- auf Viererkette um und setzte im Mittelfeldzentrum mit einer Raute auf Verdichtung.

Sein Team war nach einer ersten Chance durch Oscar Gloukh (Phillip Menzel hielt, 3.) eigentlich gut im Spiel, fing sich nach einem Konter und Doppelpass zwischen Gloukh und Konate aber wie schon in Salzburg das frühe 0:1 ein. Konate schloss mit einem Schuss ins kurze Eck trocken ab. Die Hausherren ließen sich davon zwar nicht beeindrucken, ließen sich keine acht Minuten später aber neuerlich auskontern. Infolge eines Antritts von Daniliuc war es einmal mehr Gloukh, dessen Fersler-Assist Konate zum 2:0 verwertete.

Klagenfurt versuchte es weiter tapfer, erspielte sich mit Aggressivität und Druck immer wieder gefährliche Strafraumaktionen und Standards, mit Ausnahme eines Versuchs von Sinan Karweina (28., Schlager parierte) aber keine echten Chancen. Die fanden gegen Ende der ersten Hälfte die abwartend agierenden Gäste vor. Anstelle für die Vorentscheidung zu sorgen, knallte der eigensinnige Roko Simic nach einem Konter den Ball aber an die Außenstange (38.).

Bald nach Wiederbeginn bekam Salzburg dann die Rechnung für diese ausgelassene Möglichkeit wie für seine Verwaltermentalität präsentiert. Bonnah vollendete eine schöne Ballstafette aus Kurzdistanz zum Anschlusstreffer und verlieh der Partie wieder Würze. Die Hausherren zogen in der Folge ein regelrechtes Powerplay auf, ein Handspiel von Klagenfurt-Verteidiger Thorsten Mahrer (56.) blieb nach VAR-Studium ungeahndet.

Salzburgs Verunsicherung zeigte sich wenig später bei einer schlechten Klärung von Oumar Solet, die "Vorlage" des Franzosen nutzte Irving zum Ausgleich. Die Gäste taten nun wieder etwas mehr, der eingewechselte Sekou Koita scheiterte zweimal an Menzel (69.). Mehr kam vom Serienmeister aber nicht mehr, Klagenfurt machte hingegen Nägel mit Köpfen. Irving nützte neuerlich einen ungenügend geklärten Ball zur Führung und baute diese per Elfer nach einem Foul von Lucas Gourna-Douath an Max Besuschkow sogar weiter aus.

Salzburgs dritter Treffer durch Pavlovic musste nach vermeintlichem Foul des Serben erst durch VAR-Ansicht bestätigt werden, kam aber zu spät. Der Verteidiger sah für sein Reklamieren zudem Gelb und ist gegen Sturm gesperrt.

 

Text: APA

Foto: GEPA

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