Bundesheer und schwierige Umstände machten die abgelaufene Saison für Jungveilchen Josef Pross zu einer Herausforderung. Jetzt ist er wieder ganz in Zivil, bereit zum Durchstarten.
Sommerurlaub? Fehlanzeige! Kaserne statt Strand. Für Josef Pross war heuer nicht viel mit Sonnenanbeten und Füße hochlagern. Die letzten Bundesheer-Wochen fielen just in die spiel- und trainingsfreie Zeit. Immerhin: Jetzt ist der Präsenzdienst abgeleistet. Und Pross‘ Kopf frei, um sich wieder ausschließlich dem so geliebten Fußball zu widmen. „Ich bin überzeugt, dass es jetzt wieder leichter für mich wird, mich dem Fußball zu widmen. Das war in den vergangenen Monaten nicht so einfach“, sagt der 20-jährige Offensiv-Geiger.
Mehr Gas geben
Apropos: Young-Violets-Trainer Harald Suchard sprach retrospektiv von der schwierigsten seiner bisherigen drei Saisonen. Gemeint war die jüngst abgelaufene. Platz 13 in der Tabelle, zwei Tore bei 25 Einsätzen – auch für Pross selbst lief’s nicht uneingeschränkt nach Wunsch. „Es war wirklich nicht meine beste Saison“, sagt er zum Bundesliga-Journal: „Ich bin in Summe sehr unzufrieden, ich hatte es schwer.“ Gegenrezept: „Mehr Gas geben. Das habe ich mir fest vorgenommen.“
EM-Tor und Doppelpack
Um seiner noch so jungen Karriere weitere Sternstunden zu verleihen. Derer gab’s bisher ja schon durchaus einige. Etwa 2019. „Bei der U17-Europameisterschaft zu spielen und dort auch ein Tor zu machen, das war schon etwas ganz Besonderes.“ Tatsächlich netzte der Wiener damals im Gruppenspiel gegen Irland zum (fürs Gesamtergebnis letztlich bedeutungslosen) 1:2-Anschlusstreffer und Endergebnis für Rot-Weiß-Rot. Auch im Langzeitgedächtnis festgezurrt: „Mein Doppelpack gleich zu Saisonbeginn gegen den FAC.“ Pross schoss die Jung-Veilchen zum 2:1-Derby-Sieg. Derartige Momente sollen künftig gehäuft werden. Das übergeordnete Ziel ist klar: „Ich will immer den Schritt in die nächsthöhere Etage machen. Das ist in meinem Fall natürlich die Bundesliga.“ Vielleicht hilft der Gedanke an Ronaldo. Er fällt Pross als Erster beim Gedanken an den perfekten Stürmer ein. „Es gibt sehr viele gute Spieler auf der Welt. Aber Ronaldo ist für mich ein Vorbild, ein Vorzeigespieler.“ Es gibt schlechtere Vorbilder.