Das nennt man wohl blitzschnelles Umschaltspiel. „Premiere“-Reporter Gerhard Krabath hatte an diesem 27. Februar 2005 die Einstiegsfrage noch kaum zu Ende formulierte, da ging Sturm-Graz-Urgestein Günther Neukirchner schnörkellos in den Gegenangriff über. „Wos is de Froge jetzt? Erklären’s ma des“, landete Neukirchner den ersten Wirkungstreffer. Die Schwarz-Weißen hatten soeben im prestigeträchtigen Stadtderby vom GAK eine deftige 0:4-Watschn kassiert. Was Neukirchner in politisch korrektem Steirisch mit wissenschaftlicher Präzision analysierte: „Bei uns hom a poa die Housn vui, wir mochn kapitale Eigenföhla, mehr braucht ma ned sog’n.“ Zum zehnjährigen „Jubiläum“ des inzwischen legendären Interviews reflektierte Neukirchner: „Als ich mir die Szenen bald danach angesehen habe, habe ich mich kaum wiedererkannt. So impulsiv war ich bis dahin – außer auf dem Platz – noch nie gewesen. Wenngleich: Inhaltlich war ich und bin ich heute noch weitgehend einverstanden mit dem, was ich damals gesagt habe.“ Nämlich auch mit dem eigentlichen Sager, der in Windeseile Kult-Status erreichen sollte und bis heute nichts an Mythos-Potenzial eingebüßt hat. Denn auf die Zwischenfrage, ob er, Neukirchner, denn nicht Angst vor einer noch höheren Niederlage hatte, gelang Neukirchner der Lucky Punch: „Des is die nächste depperte Frog! Foit Eana nix G’scheiteres ein jetzta?“, blaffte er den verdutzten Interviewer an. Was für ein Strike! Ein Tausend-Gulden-Schuss für die TV- und vor allem You-Tube-Ewigkeit. „Ich habe für diesen Sager Fanpost aus Österreich und sogar Deutschland und der Schweiz erhalten“, erinnert sich Neukirchner: „Offenbar war ich ein wenig ein Vorreiter, der sich nicht alles gefallen hat lassen, sondern auch Kontra gegeben hat.“ Das Klima zu „Premiere“, dem Vorgänger-Sender von „Sky“, war kurzzeitig unterkühlt. Inzwischen ist alles wieder gut, Gerhard Krabath nach wie vor Moderator bei „Sky“ und durchaus fähig, über den Vorfall von damals zu lachen.