Faktor Formkurve:
St. Pölten wartet seit zehn Spielen auf einen Sieg (sieben Niederlagen, drei Remis), die Admira hat im gleichen Zeitrahmen immerhin neun Punkte gesammelt. „St. Pölten hat unter Robert Ibertsberger einen so starken Herbst gespielt – für mich ist dieser Einbruch im Frühjahr unerklärlich“, sagt Daxbacher. „Jetzt ist dort natürlich Feuer am Dach.“ Bei der Admira sorgte der Sieg in Altach und der jüngste Punktgewinn bei der Austria für Entlastung. „Dabei wäre am Verteilerkreis sogar ein Sieg drin gewesen“, findet Daxbacher.
Faktor Trainer:
Beide Klubs zogen kürzlich ihren letzten Joker und wechselten den Verantwortlichen auf der Bank aus. „Bringt ja statistisch angeblich nichts...“, sagt Daxbacher mit einem Grinsen. „Aber meistens erkennt man doch eine Wirkung, zumindest kurzfristig.“ Dass beide Vereine auf „alte Bekannte“ setzen, ist für „Sir Karl“ nicht unlogisch. „Gerald Baumgartner spürt aufgrund seiner früheren Erfolge sicher das Vertrauen der Verantwortlichen. Und bei Klaus Schmidt ist die Rückholaktion ein Zeichen, dass die aktuellen Entscheidungsträger mit der Maßnahme, ihn zu entlassen, wohl damals schon nicht ganz glücklich waren.“ Spannend, welcher neue alte Besen am Samstag besser kehrt.
Faktor vorige Duelle:
Beim ersten Aufeinandertreffen landete St. Pölten einen 5:0-Kantersieg, das zweite Duell endete Remis, beim dritten Match behielt die Admira knapp mit 1:0 die Oberhand. „Alles Makulatur, das hat keinen Einfluss auf das Spiel am Wochenende“, sagt Daxbacher. Seine Begründung: „So viel wie jetzt stand bei keinem der vorigen Matches auf dem Spiel. Jetzt kommt es auch auf Nervenstärke an, darauf, wer seine PS auf die Straße bekommt.“ Dementsprechend sind jetzt Spieler mit Führungsqualitäten gefragt. „Bei St. Pölten taugt mir Robert Ljubicic sehr, auch wenn er zuletzt nicht in der Startelf war. Bei der Admira ist durch die Verpflichtung von Niko Datkovic Stabilität in die Defensive gekommen.“
Faktor Umfeld:
„Natürlich herrscht bei beiden Klubs Unruhe, das ist ja klar, wenn es sportlich nicht wie gewünscht läuft“, analysiert Daxbacher. Wo die Nervosität größer ist? „Pattstellung. In St. Pölten führte das Interims-Intermezzo von Georg Zellhofer nicht zu dem gewünschten Erfolg. Bei der Admira ist bis zum Abgang von Felix Magath auch nicht alles rund gelaufen.“ Dementsprechend wichtig könnte ein Befreiungsschlag im direkten Duell sein.
Faktor Restprogramm:
Nach dem direkten Showdown stehen noch drei Runden auf dem Plan. Beide Teams müssen dabei gegen Hartberg und die ebenfalls noch im Abstiegskampf befindlichen Altacher ran. St. Pölten trifft darüber hinaus auf die Austria, die Admira auf Ried. „In dieser super engen Qualifikationsgruppe kann definitiv jeder jeden schlagen, alle sind knapp beieinander. Einen Vorteil sehe ich da in keiner Konstellation.“ Genauso wenig wie Daxbacher einen Favoriten für das Spiel am Samstag oder den Kampf um den Klassenerhalt generell erkennt. „Den gibt es aus meiner Sicht nicht, viel hängt von der Tagesform ab. Umso wichtiger ist es, im direkten Duell die Oberhand zu behalten.“