Kein Sieger im 333. Wiener Derby: 1:1 in Favoriten

29. August 2021 in ADMIRAL Bundesliga Mühl bzw. Grüll trafen - Austria damit weiter sieglos und Schlusslicht - Rapid hat nach sechs Runden vier Zähler mehr auf dem Konto

Das 333. Wiener Fußball-Derby ist ohne Sieger zu Ende gegangen. Gastgeber Austria und Rapid trennten sich am Sonntag in der Generali Arena mit 1:1. Lukas Mühl (33.) schoss die weiter sieglosen Favoritner vor der Pause in Führung, Marco Grüll (47.) glückte unmittelbar nach Wiederbeginn der Ausgleich. Rapid schloss in der Tabelle als Vierter mit acht Zählern zum WAC und Klagenfurt auf, die Austria ist vier Zähler dahinter weiter Schlusslicht.

Rapid baute die ungeschlagene Ligaserie gegen den Erzrivalen auf mittlerweile fünf Partien aus, allerdings gab es zuletzt gleich viermal eine Punkteteilung. Dietmar Kühbauer muss damit noch auf seinen 50. Sieg als Rapid-Coach warten. Das ist eine Marke, die vor ihm erst sechs Trainer erreicht hatten. Für dessen Gegenüber Manfred Schmid war es die Derby-Premiere als Cheftrainer. Der erhoffte Befreiungsschlag in Form des ersten Saisonsieges blieb aus. Seine Liga-Ausbeute lautete nun vier Remis und zwei Niederlagen.

Für Kühbauer war Rotation kein Thema, er schickte genau jene Startelf aufs Feld, die am Donnerstag bei Sorja Luhansk im Play-off-Rückspiel mit einem 3:2-Sieg den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase fixiert hatte. Dadurch hütete auch weiterhin Paul Gartler für den an der Schulter angeschlagenen Richard Strebinger das Tor. Beim Lokalrivalen gab es auch nur eine Änderung, im Vergleich zum Meisterschafts-2:2 bei Sturm Graz kam im Angriff Noah Ohio zu seinem ersten Einsatz von Beginn an. Benedikt Pichler stand nicht im Kader.

Die Rapidler waren von Anfang an darauf bedacht, die Hausherren nicht herausspielen zu lassen. Viele lange Bälle waren die Folge. Die spielerische Linie fehlte auf beiden Seiten, vor allem in der entscheidenden Zone mangelte es an den nötigen Ideen. Aufseiten von Rapid blieb in den ersten 45 Minuten ein am Tor vorbeistreichender Ullmann-Weitschuss das Gefährlichste (21.). Die Gastgeber wurden auch nur einmal richtig gefährlich und präsentierten sich da als Meister der Effizienz. Nach einer leicht abgefälschten Martel-Flanke konnte Mühl unbedrängt aus vier Metern direkt vollenden.

Statt den Schwung in die zweite Hälfte mitzunehmen, gab es für die Austrianer nach Wiederbeginn eine kalte Dusche. Nach einer Grahovac-Flanke verlor Georg Teigl bei einem Luftduell Grüll völlig aus den Augen und der Ex-Rieder konnte ins lange Eck einköpfeln. Die Austria versuchte in den Minuten danach postwendend zurückzuschlagen, konnte aus einer leichten Überlegenheit aber kein Kapital schlagen. Nichts änderte sich daran, dass beide Teams weiter Probleme hatten, Topchancen zu kreieren.

Insgesamt war die Austria etwas näher dran am Siegtreffer. Ein Djuricin-Abschluss fiel zu schwach aus (73.), "Joker" Muharem Huskovic scheiterte an Gartler (86.). Einzige Rapid-Ausbeute war ein zu schwacher Abschluss von Grüll (77.). Der Ex-Rieder konnte trotzdem zufrieden sein, gelang ihm doch sein bereits siebenter Pflichtspieltreffer in dieser Saison, der dritte in der Liga. In den jüngsten drei Bewerbsspielen hat er immer getroffen.

In der Derby-Geschichte gab es zum 78. Mal ein Unentschieden bei 136 Rapid-Erfolgen und 119 von der Austria. Nur 11.035 Zuschauer hatten den Weg in die Generali Arena gefunden. Das auch aufgrund der Entscheidung der Austria, Tickets nur für Vereinsmitglieder und Abonnenten anzubieten, somit auf einen freien Verkauf zu verzichten.

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