Doppelte Torgefahr: Vrioni & Adeyemi

30. May 2022 in ADMIRAL Bundesliga

Zum vierten Mal in der Geschichte der Bundesliga teilen sich zwei Spieler den Titel des Torschützenkönigs. Jeweils 19 Tore haben Karim Adeyemi und Giacomo Vrioni erzielt und dabei bewiesen, dass sie mit Erwartungsdruck umgehen können.

Es waren durchaus große Fußstapfen, die Giacomo Vrioni zu füllen hatten. Mit 18 Treffern hatte sich Juventus-Leihgabe Nikolai Baden-Frederiksen in der Vorsaison in die Herzen der WSG-Fans geschossen – und seinem „Nachfolger“ damit eine anspruchsvolle Benchmark hinterlassen. Der in Italien aufgewachsene Albaner wurde dieser aber vollkommen gerecht und konnte sie mit 19 Toren schlussendlich sogar übertreffen.

Oft waren es die wirklich wichtigen Treffer, die Vrioni erzielte, so entledigte er die WSG beispielsweise in der heißen Phase der Qualifikationsgruppe mit einem Doppelpack beim 3:2-Auswärtssieg in Ried und drei Toren beim 4:0 zuhause gegen den LASK endgültig aller Abstiegssorgen und führte sie bis ins Finale des Europacup-Play-offs. Nach dieser Talentprobe wird Vrioni nun zunächst einmal zu Juventus zurückkehren. Von der Partnerschaft mit den Italienern profitieren alle Beteiligten, ist auch WSG-Trainer Thomas Silberberger überzeugt: „Mit Vrioni und Baden-Frederiksen hat uns Juventus schon zwei Wahnsinnsaktien überlassen, von denen zuerst wir sehr profitiert haben und mit denen die Juve dann ein Bombengeschäft gemacht hat beziehungsweise machen wird. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir im Sommer wieder eine heiße Aktie kriegen werden.“

Eine heiße Aktie war von Beginn an auch Karim Adeyemi. Wer mit 16 Jahren um geschätzte drei Millionen Euro verpflichtet wird und zwei Jahre später die Fritz-Walter-Medaille verliehen bekommt, steht eben unter besonderer Beobachtung. Dass er die Anlagen zum nächsten Shootingstar der Bullen haben könnte, zeigte Adeyemi schon in der Vorsaison, in diesem Herbst startete er dann endgültig durch, erzielte in den ersten 18 Runden 14 Treffer, feierte sein Debüt im DFB-Nationalteam und traf auch dort.

So viele Eindrücke auf einmal können schon herausfordernd sein - vor allem, wenn man erst 20 Jahre alt ist. „Ich habe in dieser Zeit so viel erlebt und so viel gelernt – manches davon kann ich irgendwie immer noch nicht ganz realisieren“, sagt Adeyemi bei seiner Abschiedspressekonferenz. Denn das nächste Kapitel seiner Karriere steht bereits bevor: es führt ihn zu Borussia Dortmund – die kolportierte Transfersumme von 30 bis 40 Millionen Euro ist Ligarekord. Aber dass er mit einer großen Erwartungshaltung umgehen kann, hat Adeyemi ja bereits bewiesen.

Bleiben noch die Unkenrufe, wonach der Deutsche die Torjägerkrone mehr verdient hätte, weil Vrioni drei Play-off-Spiele mehr Zeit für Tore gehabt hätte. Das ist zwar richtig, allerdings nur teilweise, denn Vrioni benötigte für seine 19 Treffer sogar ein Spiel weniger als Adeyemi, mit dem er sich den Titel nun teilt. Und man kann sich ja auch einfach mit beiden freuen…

Top 5 Torschützen:

  1. Adeyemi/Vrioni 19 Tore
  2. Jantscher 14 Tore
  3. Sarkaria 13 Tore
  4. Pink 12 Tore
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