Manuel Thurnwald vor Rapid-Spiel: „Meine Einstellung ist jetzt eine andere!“

11. August 2021 in ADMIRAL Bundesliga Manuel Thurnwald und Atdhe Nuhiu haben mit ihrem Ex-Klub Rapid noch eine Rechnung offen. Unter der Führung von Rapid-Schreck Damir Canadi wollen sie erstmals gegen die Hütteldorfer punkten. „Thurnwald hätte das Zeug gehabt, sich schon bei Rapid durchzusetzen“, weiß der Altach-Coach. Für seinen 22-jährigen Schützling sind die Duelle mit seinem Wiener Stammklub mit besonderen Emotionen verbunden.

Altach – Rapid: 3 Ex-Grüne im Fokus

 Wenn am Sonntag um 17 Uhr in der 4. Runde der ADMIRAL Bundesliga Altach - Rapid angepfiffen wird, dann ist das für drei mit besonderen Emotionen verbunden. Atdhe Nuhiu, der zwischen 2010 und 2012 71-mal für die Hütteldorfer auflief und dabei 17 Tore erzielte, stürmt erstmals seit 11 Jahren wieder gegen seinen Ex-Klub. Bevor er in Wien auf Torjagd ging, setzte es für ihn bei vier Einsätzen gegen Rapid (3 für Ried, einer für Austria-Kärnten) aber ebenso viele Niederlagen. Manuel Thurnwald, der 21 Bundesliga-Spiele für Rapid bestritt, hat ebenfalls noch eine Rechnung mit seinem Stammklub offen. In seinen bisherigen drei Duellen gegen die Wiener holte er auch noch keinen Punkt. Ein anderer Ex-Rapid-Mitarbeiter weiß allerdings, wie sich Siege gegen Rapid anfühlen: Damir Canadi. Der Altach-Coach hat sogar eine positive Bilanz gegen den Verein, bei dem er selbst 17 Spiele auf der Trainerbank saß: 4 Siege, 3 Remis und 3 Niederlagen.

Manuel Thurnwald: Wechsel nach 16 Jahren Rapid

Den größten Bezug zu Rapid hat aber ganz klar Manuel Thurnwald. 16 Jahre schnürte der Wiener die Fußballschuhe für die Hütteldorfer. Obwohl er schon mit 18 Jahren in der Europa League gegen Sassuolo sein Debüt für die Grün-Weißen feierte und drei Jahre bei Rapid im Kader stand, schaffte er nie den Durchbruch. Durchwachsene Leistungen, vier verschiedene Trainer (Büskens, Barisic, Djuricin und Kühbauer) und Verletzungspech spielten dabei sicher eine Rolle. Damir Canadi wundert sich dennoch: „Thurnwald hätte das Zeug gehabt, sich bei Rapid durchzusetzen. Keine Ahnung, warum er das nicht geschafft hat. Er hat unglaubliches Potenzial. Klar ist, er könnte schon weiter sein.“

Das neue Glück in Altach

Klar ist aber auch, Thurnwald ist nicht mehr der Thurnwald, den Canadi von Rapid kannte. Denn bei Altach hat er sich zu einem absoluten Leistungsträger entwickelt. Mehr als 4000 Einsatzminuten und sechs Scorerpunkte in der vegangenen Saison als Außenverteidiger dokumentieren eindrucksvoll, dass der 22-Jährige jetzt auch seine Offensivskills immer besser zur Geltung bringt. Sein so wichtiges Tor beim 2:1 Sieg gegen Hartberg war der jüngste Nachweis dafür. „Meine Einstellung ist jetzt eine andere. Klar, war es mein Traum mich bei Rapid durchzusetzen. Aber es hilft mir nicht bei Rapid zu sein, wenn dort zwar das Umfeld passt, ich mich sportlich aber nicht weiterentwickle. In Altach war ich verletzungsfrei, habe das Vertrauen des Trainers und meine Spiele bekommen.“ Kurioserweise sind jetzt auch die Wege zum Training für Manuel Thurnwald viel kürzer als noch in Wien. Dort wohnte er zwar in Hütteldorf, weil Rapid aber beim Praterstadion trainierte, bedeutete das immer eine Fahrt durch die ganze Stadt. „Jetzt wohne ich in Hohenems und brauche nur 5 Minuten zum Training in Altach.“

Emotionales Duell für Thurnwald und Nuhiu

Ein längerer Weg war es für Thurnwald freilich zum gestandenen Bundesliga-Spieler – vor allem für einen, der schon mit 18 sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt: „Dass es bei Rapid so schwer wird, hätte ich mir nicht gedacht. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass es anders läuft. Aber Altach war der absolut richtig Schritt für mich.“ Die Spiele gegen Rapid sind für Thurnwald natürlich immer mit ganz besonderen Emotionen verbunden. Der Hunger auf den ersten Sieg gegen seinen Ex-Klub ist gewaltig – da wird er auch seinem guten Freund Kelvin Arase mit Sicherheit nichts schenken. An Manuels Seite für Altach kämpft jetzt jener Adthe Nuhiu, den Thurnwald noch als Rapid-Jugendspieler und Fan anfeuerte. „An sein Kopfballtor gegen Aston Villa kann ich mich noch genau erinnern.“ Der inzwischen 32-Jährige wird nun seine ganze Wucht gegen Rapid einsetzen. „Wenn einer 7 Jahre bei Sheffield spielt, heißt das schon was“, weiß Canadi. „Nuhiu kann uns mit seiner Erfahrung, der guten Stimmung, die er verbreitet und als Leadertyp sicher helfen. Körperlich fehlt noch ein bisschen was.“ Vielleicht trifft Nuhiu ja ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub. Oder legt wieder Thurnwald ein Tor auf, wie gegen Hartberg.

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