Die zwölf Tabellenführer der ADMIRAL Bundesliga

15. November 2022 in ADMIRAL Bundesliga

Mit 93 Tagen beschert die WM in Katar der ADMIRAL Bundesliga die längste Pause in ihrer Geschichte. Zeit genug für die Fans aller zwölf Klubs, um das Zahlenmaterial unseres Daten-Dienstleisters OPTA zu studieren – und darin Hoffnung für den noch fernen Frühjahrsstart zu schöpfen.

 

RED BULL SALZBURG

Gratulation an den „Herbstmeister“! Er hat die meisten Tore erzielt (33), die wenigsten Gegentore kassiert (9) und darf sich mit sieben Siegen bei nur einer Niederlage auch beste Auswärtsmannschaft nennen. 87,9 Prozent ihrer 33 Tore erzielten die „Bullen“ aus dem Spiel heraus. Mit Benjamin Sesko, von dessen fünf Toren sich vier als Siegestore erwiesen, stellten sie den besten Gamewinner, mit Philipp Köhn den Torhüter mit den meisten abgewehrten Torschüssen (77,5 Prozent). Der WM-Starter ist auch der einzige Elferkiller mit Hundert-Prozent-Quote (1 von 1). Und das alles bewerkstelligten die Salzburger wieder einmal als jüngste Mannschaft – am 12. Spieltag betrug das Durchschnittsalter der Startelf 21 Jahre und 109 Tage.

SK STURM GRAZ

Die Truppe von Christian Ilzer schnappte Salzburg mit sechs Siegen, einem Remis und einer Niederlage den Titel als beste Heimmannschaft weg, blieb als einziges Team in den Nachspielzeiten beider Spielhälften ohne Gegentor und war am schwersten bei Standardsituationen (nur zwei Gegentreffer) zu bezwingen. Die Fans konnten 17 verschiedene Torschützen bejubeln, darunter mit Moritz Wels (einem von zwölf Eigenbauspielern) den jüngsten Spieler der Herbstsaison, der noch dazu im Schnitt die wenigsten Minuten pro Tor (32) brauchte. Die Rubrik der Gelbsünder führt (mit Branko Jovicic vom LASK) Jusuf Gazibegovic an, der sieben Mal den gelben Karton präsentiert bekam.

LASK

Didi Kühbauer hat aus dem LASK zumindest schon einmal den „Halbzeit-Meister“ gemacht. In der ersten Hälfte schossen die Linzer die meisten Tore (15) und hätten damit 30 Punkte gesammelt. Über 90 Minuten verzeichneten Michorl & Co. sowohl die meisten Weitschusstore (5), wie auch die meisten Tore nach hohen Ballgewinnen (ebenfalls 5). Am öftesten versuchte sich Keito Nakamura, der nicht weniger als 50 Schüsse auf das gegnerische Tor abfeuerte. Überraschend: René Renner war der Spieler mit den meisten Ballaktionen (1.394). Was Didi Kühbauer besonders freuen wird: Mit 53 abgefangenen Bällen und 51 Tackles erkämpfte sich sein Linksverteidiger die Kugel auch noch öfter selbst als jeder andere Spieler der Liga.

SK RAPID WIEN

Auch in Hütteldorf darf man sich Tabellenführer nennen: Die Grün-Weißen führen die Tabelle nach nationalen Torschützen an. Hätten in der ADMIRAL Bundesliga nur Tore von Österreichern gezählt, wären sie mit 22:5 Toren und 35 Punkten die Nummer 1. Dafür setzte Rapid auch die meisten österreichischen Spieler ein (20), die den höchsten Österreicher-Anteil an Spielzeit (76,3 Prozent) verbuchten. Dafür, dass sich die Rapid-Viertelstunde wieder sehen lassen konnte, sorgten sechs Tore in der Nachspielzeit (der 2. Hälfte). Nicht unwesentlich daran beteiligt war Bernie Zimmermann, der sich mit fünf Toren als bester Joker der Liga feiern lassen kann. Und auch der neue Flankengott ist in Hütteldorf zuhause: Jonas Auer schlug 65 Flanken aus dem Spiel. Damit sorgte er zu fast 25 Prozent dafür, dass Rapid auch die Teamwertung anführt – von den insgesamt 254 Flanken waren 62 erfolgreich. Nicht wenige davon führten wohl zu den 104 Strafraumaktionen von Guido Burgstaller, der daraus vier Siegestore (wie Sesko) fabrizierte.

WSG TIROL

Thomas Silberbergers gutes Händchen für Stürmer hat sich ja bereits herumgesprochen. Mit 17 Toren vor der Pause ließen Prica, Prelec, Sabitzer & Co. sogar die Stars von Red Bull Salzburg hinter sich. Aber auch, wenn es einmal nicht gleich klappte, ließen sie sich nicht hängen: Vier Mal gewannen die Tiroler nach 0:1-Rückständen noch und holten dabei zwölf Punkte – das machte ihnen kein anderes Team nach.

SK AUSTRIA KLAGENFURT

Führender in der Torschützenliste mit zwölf Toren, bester Auswärtstorschütze mit neun Treffern, 46,2 Prozent Toranteil an den 26 Klagenfurter Treffern – Markus Pink dominiert die Torstatistiken der Liga. Auch weil er mit Sinan Karweina, der ihm fünf Treffer vorbereitet hat, das Top-Duo der Liga bildet. Natürlich gehen auch der Großteil der neun Kopfballtore und 13 Tore nach Standards, die die Klagenfurter Austria zur Nummer 1 in diesen Disziplinen machen, auf das Konto von Pink. Den Titel bester Zweikämpfer der Liga überließ der Stürmer aber Nicolas Wimmer, der sich in 71,6 Prozent aller Duelle durchsetzte.

FK AUSTRIA WIEN

Dass Dominik Fitz die dominante Figur im Austria-Herbst war, können die Opta-Statistiken nur bestätigen: Der 23-Jährige sorgte für unglaubliche 53 Torschussvorlagen – um 19 mehr als der zweitplatzierte Stefan Nutz (SV Ried)! Ebenfalls keine Überraschung ist, dass die 146 Balleroberungen des Mandi Fischer unerreicht blieben. Top war das Verhalten der Austria nach langen Pässen: Im Vorwärtsgang erzielte sie daraus vier Tore, hinten ließ sie (wie Red Bull Salzburg) keines zu.

AUSTRIA LUSTENAU

Da hat sich aber einer in den Vordergrund gespielt! Wer wie Bryan Teixeira mit sechs Assists, zwölf Scorerpunkten und 52,2 Prozent Torbeteiligungen (12 von 23) die jeweiligen Kategorien anführt, darf sich auch 84 Dribblingversuche erlauben. Dass der Aufsteiger 63 Prozent seiner Tore nach kurzen Pässen erzielte, geht wohl auch hauptsächlich auf das Konto des Mannes von den Kap Verden. Für’s Grobe waren Jean Hugonet (107 klärende Aktionen) und Pius Grabher (51 Tackles) zuständig, Stefano Surdanovic (52 Mal gefoult) war der meistgefoulte Mann der Herbstsaison.

WOLFSBERGER AC

Die Marke von neun Toren, die Robin Dutt einwechselte, muss sich der WAC-Trainer noch mit seinen Kollegen von Sturm Graz und Rapid teilen, insgesamt 16 Tor-Beteiligungen seiner Joker machen sein „goldenes Händchen“ aber einzigartig. Und die Ruhe des ehemaligen DFB-Sportdirektors dürfte auch auf seine Spieler abfärben: Wie sonst nur Austria Klagenfurt kamen sie ohne Rote Karte durch den Herbst, die nur 25 Gelben machen die Wolfsberger zur Nummer 1 in der Fairness-Tabelle.

SCR ALTACH

Auf Adthe Nuhiu kann sich Miroslav Klose verlassen: Keiner übertraf die sechs Heimtore des ehemaligen England-Legionärs, der auch maßgeblich dafür verantwortlich war, dass Altach mit 35 Prozent den höchsten Kopfball-Anteil an Toren verzeichnete. Und er immer noch hingeht, wo’s weh tut, belegen seine 42 begangenen Fouls.

SV RIED

Gut, darauf, dass sie mit Leo Mikic den einzigen Spieler mit zwei Ausschlüssen (1x Rot, 1x Gelb-Rot) stellen, hätten die Rieder verzichten können. Auf den mit 25 Prozent höchsten Tor-Anteil nach Ecken kann man bei nur zwölf Toren insgesamt auch nur bedingt stolz sein. Aber dass Tin Plavotic mit 73,8 Prozent gewonnenen Kopfballduellen zum „König der Lüfte“ avancierte, kann sich doch sehen lassen!

TSV HARTBERG

Selbst der Tabellenletzte hat seine guten Seiten: Dario Tadic erwies sich als Elfmeterspezialist und verwandelte als einziger Spieler drei (von 3) Strafstößen. Fast schon verblüffend: Das Schlusslicht hat mit 46 Prozent die höchste erfolgreiche Dribbling-Quote.

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