Lukas Jäger – Mein erstes Mal: „Ein turbulentes Debüt!“

25. January 2023 in ADMIRAL Bundesliga

Altachs Sechser Lukas Jäger über sein erstes Spiel und Tor für Altach, seinen ersten Einsatz vor Megakulisse in Deutschland und warum die Vorarlberger ausgerechnet zum Frühjahrsauftakt das erste Mal in dieser Saison ohne ihren unermüdlichen Rackerer auskommen müssen.

 

Wenn Altach am 12. Februar gegen den LASK in die neue Saison startet, wird sich ein Mann in völlig neuer Rolle wiederfinden – nämlich in der des Zuschauers: Lukas Jäger. Die Kampfmaschine der Vorarlberger ist der einzige Altacher, der neben Jan Zwischenbrugger alle Ligaspiele im Herbst durchgespielt hat. Damit ist jetzt Schluss. Denn ausgerechnet beim Auftakt muss der 28-Jährige seine erste Gelbsperre seit sechs Jahren absitzen. Dass er so lange keine kassierte, ist bei der zweikampfbetonten Spielweise des unermüdlichen Rackerers erstaunlich und spricht für ihn.
Grund genug, Altachs-Abräumer vor der Abwehr in unserer Serie „Mein erstes Mal“ zum Gespräch zu bitten.

Tatsächlich musst du zum Auftakt deine erste Gelbsperre seit sechs Jahren absitzen.


In meiner ersten Altach-Zeit ist mir das öfter passiert. Ich war lange gut unterwegs, aber jetzt ist es schnell gegangen. Da waren ein paar taktische Fouls dabei, das passiert im Mittelfeld sehr schnell. Aber natürlich ist meine Spielweise zweikampfbetont und aggressiv. Es ist bitter den Auftakt zu verpassen. Das tut ein bisschen weh, weil du die ganze Vorbereitung auf das erste Spiel hinfieberst und es schon kribbelt. Jetzt heißt es, Daumen drücken, dass das die Jungs auch ohne mich gut hinbekommen.

Wie war es nach deiner Rückkehr nach Altach im Sommer das erste Mal wieder im Schnabelholzstadion aufzulaufen?
Definitiv ein sehr schönes Gefühl. Es hat sich aber schon ein bisschen was verändert im Stadion. Der Campus ist nicht mehr mit früher zu vergleichen. Da hat man jetzt alles, was man für Profifußball braucht. Es gibt ganz andere Regenerationsmöglichkeiten, eine super Kraftkammer mit Spinningrädern und guten Geräten. Früher mussten wir dafür immer zum Olympiazentrum nach Dornbirn pendeln. Jetzt ist das alles in Altach. Das ist schon sehr fein.

Wie war das erste Training mit einem ehemaligen Weltstar wie Miro Klose?
Ich hab ja mittlerweile doch schon ein bisschen was gesehen durch meine Zeit in Nürnberg usw. Natürlich ist es etwas Besonderes. Aber er ist halt der Chef – ob er Weltmeister ist oder nicht. Von dem her ist es kein so großer Unterschied. Und er ist ja ein sehr bodenständiger Trainer, der sehr viel erreicht hat und von dem man sehr viel mitnehmen kann. Da versuche ich viel aufzusaugen und dazuzulernen.

Kannst du dich an dein verrücktes erstes Spiel für Altach erinnern als du 18 warst? Das war ja bei dem 4:3 Sieg in Horn in der 2. Liga, wo Pipo Netzers bei seinem erstem Spiel als Kapitän im letzten Moment das Siegestor geschossen hat.

Ja. Das ist sogar eine sehr bleibende Erinnerung bei mir. Wir haben 3:0 geführt, dann hat kurz vor der Pause Sereinig Rot bekommen und Horn hat gleich den Freistoß zum 1:3 verwandelt. Ich bin zur Halbzeit eingewechselt worden. Horn hat dann ausgeglichen. Gott sei Dank hat Pipo den Elfmeter reingehaut. Das war ein sehr turbulentes Debüt.

Sind die Erinnerungen an dein erstes Altach Tor noch genauso frisch?
Ja. Das war das Siegestor zum 2:1 gegen Blau Weiß Linz und sogar ein ziemlich schönes. Ich hab an der Mittellinie den Ball bekommen, Platz gehabt und einen Weitschuss aus 20 oder 25 Metern ins linke untere Eck versenkt. Natürlich war das auch ein bleibendes Erlebnis und etwas Besonderes für mich. Bei mir sind es ja nicht so viele Tore, da fallen mir wahrscheinlich alle noch ein (lacht).

In Nürnberg musstest du über zwei Jahre auf deine erste Chance und einen Einsatz bei einem Heimspiel warten. Wie war es dann das erste Mal vor 40.000 Fans zu spielen?
Von so einer lässigen Atmosphäre im Stadion hast du als Kind schon geträumt. Es ist in Deutschland ein Wahnsinn, was sie in der ersten und zweiten Liga für eine Infrastruktur haben. Nürnberg hat Wahnsinns Fans. 30.000 Zuschauer kamen im Schnitt in der zweiten Liga. Es ist richtig cool, wenn man da auf die Kurve hinspielt. Nach zwei Kurzeinsätzen in der Saison davor auswärts in der Bundesliga war die erste Zweitligapartie, in der ich durchgespielt habe, das Auswärtsspiel in Dresden vor 30.000 – da war auch eine Megastimmung. Wir haben lange gezittert, weil Dresden sehr gedrückt hat, haben aber ein 1:0 über die Runden gebracht. Gegen ihre beweglichen kleinen Spieler musste ich ganz schön viel Laufarbeit verrichten.

Was waren als Kind deine ersten Fußballerlebnisse?

Ich war mit meinem Nachbarn zum ersten Mal bei einem Fußballtraining in meinem Heimatort Alberschwende als ich 6 war. Er ist dann gegangen und ich bin geblieben. Als Zuschauer war ich auch immer viel auf den Fußballplätzen unterwegs. Oft zu den Bundesligazeiten von Schwarz Weiß Bregenz und zu der Zeit als Altach mit Leonardo und Ledezma gespielt hat.

Redakteur: Christoph König
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