Spannung bis zum Schluss – diese drei Entscheidungen fallen in der letzten Runde

31. May 2023 in ADMIRAL Bundesliga

Drei Entscheidungen stehen in der letzten Runde der ADMIRAL Bundesliga noch an. Bereits am Freitag matchen sich Austria Lustenau und Hartberg um den zweiten Playoff-Platz in der Qualifikationsgruppe. Am Samstag liefern sich Rapid und Austria ein Fernduell um Platz vier, das auch Auswirkungen auf den Torschützenkönig haben könnte. Wohl nur über den Umweg Playoffs hätte Haris Tabakovic noch die Chance, Guido Burgstaller die Torjägerkrone zu entreißen.

 

Kampf um den 4. Platz in der Meistergruppe

Die ersten drei Plätze sind bezogen, mit Austria Klagenfurt steht auch der Sechstplatzierte fest. Nur um den vierten Platz rittern noch die beiden Wiener Traditionsklubs Rapid und Austria. Der ist deshalb besonders heiß umkämpft, weil er den Umweg in die Europacup-Playoff-Spiele erspart, der nicht nur eine Woche Nachsitzen und damit verkürzten Urlaub bedeutet, sondern auch noch die Gefahr birgt, am Ende mit leeren Händen dazustehen. Der Vierte genießt außerdem den Vorteil, erst im August in der 3. Qualifikationsrunde der Europa Conference League einzusteigen, während der Playoff-Gewinner bereits eine Runde früher im Juli ran muss. „Der vierte Platz ist wichtig, da gibt es keine zweite Meinung“, war Rapid-Trainer Zoran Barisic nach dem 3:2-Sieg gegen Sturm Graz dementsprechend erleichtert. „Obwohl es auswärts in Klagenfurt nicht einfach wird, den nötigen Punkte zu holen“, fügte er gleich dazu, wissend, dass Rapid in der Meistergruppe in der Fremde noch keinen Zähler ergattert hat.

Dass der Erzrivale mit zwei Punkten (und einem Sternderl) Vorsprung in die letzte Runde geht, ist für Austria-Trainer Michael Wimmer „ärgerlich“. „Die ersten Drei stehen zu Recht da oben, gegen die haben wir trotzdem ordentliche Leistungen gezeigt, für die wir nicht immer belohnt wurden. In den Derbies haben wir eine super Bilanz, obwohl wir beim 3:3 auswärts mit einem Mann mehr auch noch gewinnen hätten müssen. Aber wenn man gegen Klagenfurt nur einen Punkt macht…“

„Logisch“, hat sich der Bayer bereits mit den Playoff-Spielen auseinander gesetzt, obwohl er seiner Mannschaft auch zutraut, die „Riesen-Herausforderung“ Red Bull Salzburg zu meistern. „Wenn wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben, muss ich ja an die weiteren Schritte denken.“ So weit, dass es am Ende zum Duell gegen den WAC und damit gegen seinen Vorgänger Manfred Schmid kommen könnte „denk’ ich noch nicht. Obwohl ich das Gefühl habe, dass sich ganz Österreich darauf freut. Aber schauen wir mal, noch müssen die Spiele erst gespielt werden, noch haben wir die Chance auf Platz vier“. Zur Sicherheit vergewissert er sich aber: „Wie steht es denn in den bisherigen Playoff-Duellen zwischen den Klubs von oben gegen die von unten? Immerhin kann da eine Mannschaft kommen, die gerade einen Lauf hat.“ Dahingehend kann man Michael Wimmer etwas beruhigen: Es steht 3:1 für die Klubs aus der Meistergruppe. Die einzige Ausnahme schaffte 2020/21 ausgerechnet seine Austria – gegen den WAC.

Kampf um den zweiten Playoff-Platz in der Qualifikationsgruppe

Eigentlich könnte Markus Mader schon einen Haken unter die Saison des SC Austria Lustenau machen. „Dass wir so eine Rolle spielen und frühzeitig den Klassenerhalt schaffen, hätte uns doch keiner zugetraut“, ist der 55-jährige Newcomer selbst ein bisschen überrascht, wie gut es für den Aufsteiger gelaufen ist. Dass die Lustenauer noch dazu 45 Tore geschossen und als einzige in jedem Spiel der Qualifikationsrunde getroffen haben, freut den Trainer besonders. „Dass wir nicht viel an unserem Spielstil verändern wollen, war von vornherein klar. Die Leute wollen einen frechen, mutigen Offensiv-Fußball sehen und der entspricht auch dem Naturell unserer Spieler. Die vielen Tore sprechen für uns. Obwohl wir natürlich auch viele Gegentore kassiert haben, aber das ist der Stärke der Liga geschuldet.“

Der souveräne Klassenerhalt hat die Vorarlberger auch in ihren Zielsetzungen mutig gemacht. „Als das erste Ziel erreicht war, haben wir uns gleich das nächste gesetzt – das Erreichen der Playoffs“, so Mader. Dafür dürfen die Lustenauer gegen den TSV Hartberg nicht verlieren. Der hat unter Markus Schopp in der Qualifikationsgruppe allerdings nach dem WAC die meisten Punkte gehamstert. Um zwei mehr als Austria Lustenau. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, ist Mader auf alles gefasst. „Die Hartberger haben nicht nur eine bessere Runde gespielt, sie haben auch einen sehr starken Kader, der eindrucksvolle Ergebnisse geliefert hat. Das ist eine sehr schwere Aufgabe.“ Dennoch will er die Chance nützen. „Wenn wir in die Playoffs kommen, wollen wir sie auch gewinnen. Wir werden nicht per Gaudi nach Wolfsberg fahren. Das ist ja auch ein ordentlicher Aufwand für uns, weil wir nicht die Möglichkeit haben zu fliegen“, will sich der Lustenau-Trainer für die Strapazen auch belohnen. Und wenn’s am Ende wirklich für einen Platz in der Europa Conference League reicht, würden die Lustenauer sogar in den Flieger steigen. „Das sollte dann nicht das Problem sein“, lacht Markus Mader.

Burgstaller oder Tabakovic – wer wird Torschützenkönig?

Nachdem Guido Burgstaller auch im achten Spiel in Serie getroffen hat, während Haris Tabakovic beim 1:3 der Austria in Linz leer ausging, geht der Rapidler mit 21:17 Toren in das letzte (Fern-)Duell. „Das wird nicht einfach, aber bei Haris ist alles möglich, das hat er schon gezeigt“, traut Markus Mader seinem Ex-Schützling dennoch alles zu. „Er ist sehr ehrgeizig und wird sicher noch einmal richtig Gas geben. Aber er hat auch so schon eine sensationelle Saison gespielt. Wir freuen uns auf jeden Fall alle für ihn. Obwohl wir ihn natürlich lieber in den eigenen Reihen hätten.“ Tabakovics aktueller Trainer Michael Wimmer: „Wenn wir den Umweg über die Playoffs gehen müssen, ist Haris schon in der Lage, in drei Spielen vier Tore aufzuholen. Aber mir wäre lieber, wir könnten die Saison vorzeitig als Vierter beenden, als dass Haris noch zwei Chancen bekommt. So vernünftig ist der Haris auch.“

 

Fotos: GEPA pictures

Redakteur: Horst Hötsch
Artikel teilen: