Derby soll für Rapid Startschuss zu Aufholjagd sein

10. February 2017

Ein Wiener Fußball-Derby zum Frühjahrsstart ist gerade in der aktuellen Situation von Rapid ein zweischneidiges Schwert. Im Falle einer Niederlage am Sonntag im Happel-Stadion gegen die Austria wäre die herbstliche Tristesse prolongiert, ein Sieg hingegen könnte neue Kräfte freisetzen, die für einen positiven Saisonabschluss benötigt werden - und genau darauf hofft man im Lager der Hütteldorfer.Ein Wiener Fußball-Derby zum Frühjahrsstart ist gerade in der aktuellen Situation von Rapid ein zweischneidiges Schwert. Im Falle einer Niederlage am Sonntag im Happel-Stadion gegen die Austria wäre die herbstliche Tristesse prolongiert, ein Sieg hingegen könnte neue Kräfte freisetzen, die für einen positiven Saisonabschluss benötigt werden - und genau darauf hofft man im Lager der Hütteldorfer.Deshalb sieht Trainer Damir Canadi das 320. Kräftemessen mit dem Erzrivalen vor allem als Chance. "Die Mannschaft wird alles daran setzen, um zu gewinnen", versprach der Wiener. Man wolle "selbstbewusst und zielorientiert" auftreten und "die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive" finden.Den Druck, der auf seinen Spielern lastet, bewertet Canadi positiv. "Wir wollen eine Meistermannschaft aufbauen und da werden wir schauen, ob die Spieler auch unter Druck ihre Leistungen abrufen können."In dieser Saison wird es aber ziemlich sicher nichts mit dem Meistertitel für Rapid - der Tabellenfünfte liegt 16 Runden vor Schluss 15 Punkte hinter Winterkönig SCR Altach, die viertplatzierten "Veilchen" sind auch schon 10 Zähler entfernt. "Der Rückstand auf die Austria ist so, wie er ist, wir haben das zu akzeptieren. Doch ein Derby hat eigene Gesetze, da ist die Tabellensituation nicht immer entscheidend", erklärte Canadi.Der Coach ließ sich in punkto Aufstellung nicht in die Karten blicken. Eine Variante mit Louis Schaub im Angriff und Joelinton im zentralen Mittelfeld scheint aufgrund der Testspiele wahrscheinlich. Maximilian Hofmann könnte rechtzeitig fit werden und mit Mario Sonnleitner und Christopher Dibon die Innenverteidigung bilden. Ob dahinter Richard Strebinger oder Tobias Knoflach im Tor steht, gab Canadi nicht bekannt. Fix ist lediglich, dass der gegen die Austria eingesetzte Goalie bis auf weiteres die Nummer eins bleibt.Gesichert sein dürfte auch das Comeback von Stefan Schwab. Der Mittelfeldspieler erlitt im jüngsten Derby am 23. Oktober des Vorjahres einen Knöchelbruch, steht aber schon seit fast zwei Wochen wieder voll im Mannschaftstraining und fühlt sich bereit. "Vom Knöchel her gibt es kein Problem mehr." Die definitive Entscheidung über einen Einsatz fällt jedoch erst nach einem Gespräch mit Canadi am Samstag.Schwab wähnt sich schon wieder gut in Schuss. "Ich bin noch aus jeder Verletzung stärker zurückgekehrt und guter Dinge, dass es diesmal wieder so sein wird", erklärte der Salzburger, der von den Fans via Online-Abstimmung auf skrapid.at zum "Rapidler des Jahres 2016" gewählt wurde.So wie Schwab verspürt auch Neo-Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel schon große Vorfreude auf den Frühjahrsstart. "Seit ich hier bin, spricht man nur von diesem Auftaktspiel", erzählte der Schweizer. Allerdings merkte der 51-Jährige auch an: "Die Austrianer wissen, dass sie unsere Hoffnungen mit einem Schlag zunichtemachen können."Im Falle einer Niederlage wäre nämlich eine Qualifikation für die Europa League via Meisterschaft in weiter Ferne. "Wir wollen in der nächsten Saison unbedingt europäisch spielen, wissen aber auch, dass wir auf die Gegner angewiesen sind", sagte der Sportchef. Als weitere Zutrittsmöglichkeit zu einem internationalen Bewerb bliebe der Cup, wo Rapid im Viertelfinale steht. "Aber einfach nur auf den Cup zu setzen, ist schwierig", warnte Bickel.Der Eidgenosse schwärmte noch einmal von seinen bisherigen Eindrücken bei Rapid und betonte, man müsse den Blick ungeachtet der Herbst-Ergebnisse nach vorne richten. Dazu passend veröffentlichte Rapid am Freitag unter dem Motto "Alle gemeinsam. Jetzt erst recht" ein Foto-Projekt, das Spieler, Betreuer, Funktionäre, Fans und Club-Legenden dabei zeigt, wie sie versuchen, einen im Rasen des Allianz Stadions feststeckenden Karren aus dem Dreck zu ziehen. Damit solle laut Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek symbolisiert werden, "dass der im letzten Jahr etwas verfahrene grün-weiße Karren nur mit Teamgeist und Zusammenhalt wieder in erfolgreiche Bahnen gelenkt werden kann".
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