Bundesliga-Journal: Der Voll(gas)-Profi

23. August 2016 in ADMIRAL Bundesliga Seit sechs Jahren - unterbrochen von einem halbjährigen Leih-Gastspiel in der zweiten deutschen Bundesliga bei Greuther Fürth - hütet Alexander Walke bereits das Tor von Red Bull Salzburg. Eine halbe Ewigkeit im Fußballgeschäft. Immer wieder erkämpfte sich der 33-jährige Deutsche in dieser Zeit einen Stammplatz, um dann aber wieder auf der Ersatzbank zu landen. Auch im Sommer 2015 startet er als Nummer zwei in die Saison - ein knappes Jahr später durfte er sich als Double-Sieger und besten Torhüter der Liga feiern lassen. Im Interview mit dem Bundesliga-Journal spricht Walke über die turbulente Saison 2015/16, warum er seinen jungen Mitspielern hin und wieder einen "Einlauf" verpassen muss und er abseits des Fußballplatzes auch manchmal Vollgas gibt.

Bundesliga-Journal: Die Pressestelle Ihres Klubs hat Sie uns - augenzwinkernd - so beschrieben: "Er ist als 'Ossi' gekommen und fühlt sich mittler­weile schon als echter Salzburger." Kann man das so stehen lassen?

Alexander Walke: Das kann man so bestäti­gen, ich fühle mich definitiv als Ösi. (lacht) Meine Kinder wurden hier eingeschult, sie haben rich­tigen Anschluss gefunden. Das war vorher nicht so einfach, weil ich in den Jahren zuvor ein paar Vereinswechsel hatte. Man muss schon sagen, dass die Lebensqualität in Salzburg unglaublich ist. Wir fühlen uns hier pudelwohl, außerdem ist Red Bull Salzburg als Verein bombastisch.

Bundesliga-Journal: Welche sind denn Ihre Lieb­lingsplätze in Salzburg?

Walke: Ich gehe gerne mal mit der Familie essen, beispielsweise ins Gasthaus "Pflegerbrücke", oder in die Innenstadt ins "Carpe Diem" zum Frühstü­cken, das sind schon sehr coole Plätze. Ansonsten sind wir oft rund ums Schloss Hellbrunn unter­wegs. Dort in der Nähe wohnen wir, da gehen wir des Öfteren mit dem Hund spazieren.

Bundesliga-Journal: Vermissen Sie etwas aus der Hei­mat, beispielsweise kulinarisch?

Walke: Naja, kulinarisch sind wir Deutschen jetzt nicht so gut… (lacht) Also in dieser Hinsicht vermisse ich nichts, aber es ist natürlich nicht so einfach, weil die Familie weit weg ist. Dadurch, dass ich aus der Berliner Gegend komme und die Flugverbindungen megagut sind, ist es jedoch kein Problem, dass uns meine Eltern ab und zu mal besuchen.

Bundesliga-Journal: Kommen wir zum Sportlichen: Im Sommer 2015 sind Sie als Nummer zwei ge­startet, wurden dann Stammspieler und zeigten starke Leistungen. Wie fällt Ihr Fazit der ver­gangenen Saison aus?

Walke: Es war persönlich nicht einfach, weil ich zunächst nur auf der Bank saß, aber das hat sich dann zum Positiven entwickelt, darüber bin ich froh. Wie hatten eine schwere Saison, weil wir am Anfang mit dem Verpassen der Champions-Le­ague- und Europa-League-Gruppenphase eine große Enttäuschung zu verdauen hatten, später kam dann ein Trainerwechsel hinzu, das war al­les nicht so einfach. Deswegen besitzt das Double für mich persönlich einen höheren Stellenwert als die Titel in den Jahren zuvor.

Bundesliga-Journal: Sie wurden nach Saisonende zum besten Torhüter der Liga gekürt. Sind Sie in der Form Ihres Lebens?

Walke: Das würde ich nicht sagen, aber ich glaube, dass das für mich eine ganz gute Saison war. Ich bin ja schon ein bisschen älter, da geht man das Ganze etwas lockerer an, man genießt einfach die Spiele - diese Einstellung hat mir zu Saisonbeginn, als ich als Nummer zwei gestartet bin, sicher geholfen. Ich habe dann vom Trainer das Vertrauen ausgesprochen bekommen, da spielt man gleich etwas befreiter auf.

Bundesliga-Journal: Mit welchen Zielen gehen Sie in die kommende Saison?

Walke: Wir können ja jetzt nicht sagen, dass wir nur Meister und Cupsieger werden wollen. Man muss sich schon hohe Ziele stecken, und die Quali für die Champions-League-Gruppenphase wäre ein Traum. Fakt ist, dass wir international so lange wie möglich vertreten sein wollen.

 

Wann Alexander Walke auf und abseits vom Platz so richtig laut wird und wie er den Aufstieg von RB Leipzig in die deutsche Bundesliga sieht, lesen Sie im neuen Bundesliga-Journal – ab sofort in allen Trafiken und im Zeitschriftenhandel erhältlich.

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