Zur Navigation springenZur Suche springenZum Hauptinhalt springenZum Footer springen

16. Sept. 2022

11 Fragen an Alexander Schlager

Nicht nur der LASK, sondern auch sein Kapitän Alexander Schlager haben derzeit gut lachen. Während sich die Linzer als Bullenjäger Nummer 1 positioniert haben, wurde der Keeper von Ralf Rangnick in den ÖFB-Kader für die kommenden Länderspiele einberufen. In unserer Rubrik „11 Fragen an…“ spricht der 26-Jährige über beides und noch viel mehr.

 

1. Ihr habt einen starken Saisonstart hingelegt, seid ungeschlagen, habt keine Doppelbelastung. Wird das die Saison des LASK?

Stimmt, der Saisonstart ist geglückt, keine Frage. Er hat aber auch gezeigt, dass wir Woche für Woche ans Limit gehen müssen, um konstant Punkte einzufahren. Genauso werden wir es in den nächsten Wochen anlegen. Natürlich ist es ein Vorteil, wenn man sich eine Woche lang auf jeden Gegner speziell vorbereiten und auf eine Aufgabe hintrainieren kann. Wir sind physisch und mental gut beieinander, das gilt es in jedem Match umzusetzen.

2. Ihr habt zuletzt beim bärenstarken Aufsteiger Lustenau auswärts einen Punkt geholt, trotzdem fand Trainer Didi Kühbauer sehr kritische Worte für eure Leistung. Ein gutes Zeichen, oder?

Auf jeden Fall! Es spricht für uns, dass wir uns nicht zufriedengeben. Gegen Lustenau und auch im Derby gegen Ried – obwohl wir dort lange Zeit in Unterzahl agiert haben – haben wir die Punkte zu leichtfertig hergegeben. Da wäre mehr drin gewesen. Aber das ist ja das Spannende am Fußball: Man findet jede Woche Ansätze, wo man sich verbessern kann. Daran arbeiten wir.

3. Unter der Woche spielten drei österreichische Klubs im Europacup, der LASK ist nach erfolgreichen Jahren dieses Mal nicht dabei. Wie sehr schmerzt das vor dem Fernseher?

Wenn man als Spieler den internationalen Fußball kennengelernt hat, ist es das Schönste, was der Klubfußball zu bieten hat. Reisen unter der Woche, coole Stadien, tolle Atmosphäre… Da ist schon Wehmut dabei, dass wir das letzte Saison nicht realisieren konnten. Wir haben aber unsere Lehren daraus gezogen und werden alles daransetzen, diese Saison wieder genau dort hinzukommen.

4. Keito Nakamura hat in dieser Saison schon fünf Mal für euch getroffen, dazu vier Assists. Scorerpunkte, die zu einigen Zählern führten. Was muss man über den Japaner wissen?

(lacht) Er hat sich in den letzten Wochen zu unserer „Life Insurance“ entwickelt… Ein sehr bodenständiger Junge, der riesiges Potenzial mitbringt und viel Selbstvertrauen hat. Technisch ein sehr guter Fußballer mit einem starken Abschluss. Schön, einen Spieler in seinen Reihen zu haben, der aus dem Nichts Tore schießen kann. Wir als Team müssen ihn unterstützen, damit er diese Form möglichst lange beibehält. Dann wird er uns noch viele Tore schenken.

5. Am Samstag geht es gegen die WSG Tirol mit eurem Leihspieler Thomas Sabitzer. Wie kann man den Stürmer stoppen?

Der „Sabi“ hat vor allem vergangenes Jahr bewiesen, welche Qualitäten er hat und dass er über viele Stärken verfügt. Grundsätzlich wären wir aber schlecht beraten, uns auf einen Gegenspieler zu fokussieren. Wir spielen daheim, sollten daher bestrebt sein, unser Spiel zu forcieren und das Match zu kontrollieren. Für uns geht es darum, unsere Fans zu entzücken, darauf kommt es am Samstag an.

6. Du hattest im Sommer dem Vernehmen nach einen Flirt mit Salzburg. Wie heiß war der?

(schmunzelt) Nicht so heiß, dass ich mir daran die Finger verbrannt hätte. Daraus wurde öffentlich mehr gemacht als dran war. Das gab es aber öfter in den vergangenen Jahren. Viele sind darauf eingestiegen, außer ich selbst. Wo es nichts gibt, kann man auch nichts erzählen. Ich bin jedenfalls entspannt geblieben.

7.Dein Vertrag läuft mit Saisonende aus. Wird in diesem Jahr noch verlängert?

Natürlich kam der Klub auf mich zu, wir haben Gespräche geführt, ich verstehe auch, dass man planen möchte. Jeder weiß, dass ich mich in Linz wohlfühle. Wer aber das Leben eines Sportlers kennt, weiß auch, dass man sich den einen oder anderen Gedanken mehr macht. Ich bin der Meinung, dass es derzeit wichtigere Dinge gibt, auf die man sich konzentrieren muss. Nämlich dass wir den Klub wieder dorthin führen, wo er hingehört, in den internationalen Fußball. Da steht meine Vertragsverlängerung derzeit hinten an.

8. Didi Kühbauer ist seit Anfang Mai euer Trainer, er gilt als ein Coach, der viel von seinen Spielern fordert. Wie ist das Arbeiten unter ihm?

Kühbauer hat von Anfang an einen guten Draht zur Mannschaft gefunden, kann sich mit uns identifizieren und wir mit ihm. Er bringt auch dieses Gen mit, unbedingt gewinnen zu wollen. Er akzeptiert nicht, wenn man nicht alles dafür gibt, erfolgreich zu sein. Das impft er uns jeden Tag ein. Der Trainer fordert viel, bringt aber auch Schmäh mit, was das Arbeiten sehr angenehm macht.

9. Du wurdest von Teamchef Ralf Rangnick in den ÖFB-Kader für die Spiele gegen Frankreich und Kroatien einberufen. Wurdest du vorab informiert oder bei der Pressenkonferenz überrascht?

Es gab zwei Wochen zuvor ein Telefonat mit dem Tormanntrainer (Anm.: Robert Almer), in dem er mich gefragt hat, wie meine Situation ist. Letztendlich war es am Dienstag aber auch für mich eine Überraschung, ich hatte nicht zwingend damit gerechnet. Mich freut es jedenfalls irrsinnig, dass ich wieder zur Nationalmannschaft reisen darf. Eine Einberufung ist ja nicht nur eine Ehre, sondern auch eine Bestätigung dafür, dass man im Tagesgeschäft gute Leistungen gebracht hat.

10. Mit welchen Zielen reist du zur Nationalmannschaft?

Ganz ehrlich: Wenn ich nach dem Sommer-Lehrgang, bei dem Heinzi (Heinz Lindner) und Pentzi (Patrick Pentz) einen hervorragenden Job gemacht haben, hinginge und sagen würde, dass ich unbedingt spielen muss, wäre das komplett falsch. Ich bin froh, dabei sein zu dürfen, es ist ja auch das erste Mal seit geraumer Zeit. Ich haue mich voll rein, gebe Gas, dann sehen wir, wohin das führt.

11. Derzeit ist der LASK Bullenjäger Nummer 1, nach der Länderspielpause kommt es zum direkten Duell. Was spricht dafür, dass die Rollen dann umgekehrt sind?

(lacht) Jetzt steht erstmal das wichtige Spiel gegen Wattens an. Nur wenn wir dort mit einem Erfolg den Grundstein legen, können wir über andere Dinge nachdenken. Die momentane Situation ist angenehm, wir definieren uns aber nicht als Bullenjäger oder etwas in der Art. Das Match gegen Salzburg wird sicher cool und actionreich, wir wollen gegen sie – wie gegen jeden anderen Gegner auch – drei Punkte holen. Was alles andere angeht: Lassen wir die Kirche doch dort, wo sie hingehört, also im Dorf.