08. Apr. 2022
11 Fragen an Manprit Sarkaria: Das wrde ich den Austrianern nie antun.
Sturms Mann der Stunde vor dem Duell mit seinem Ex-Klub über seine Gefühle bei Toren gegen die Austria, sein neues Glück in Graz, einen Wechsel, der niemals in Frage käme und das Problem mit seinem Spitznamen.
Noch nie war das Medieninteresse an Manprit Sarkaria so groß. Sky, ORF, Kicker, Krone und Co. Sturm Pressesprecher Walter Wenegger hatte alle „Handys“ voll zu tun, Gesprächstermine mit dem 25-jährigen Wiener zu koordinieren. Kein Wunder, agiert der Offensivallrounder mit indischen Wurzeln doch aktuell in Höchstform. 4 Tore und 1 Assist alleine in den letzten 4 Spielen – 15 Tore und 7 Vorlagen heuer bereits bewerbsübergreifend. Und jetzt geht es auch noch gegen seinen Ex-Klub Austria (Sonntag, 17 Uhr – siehe Spielplan Runde 26) – gegen den hat Sarkaria die letzten beiden Spiele zwar getroffen, aber noch eine Rechnung offen. Klar, dass da auch bundesliga.at mit der Serie „11 Fragen an“ den Mann der Stunde zum Gespräch bat.
1. Haben sich schon jemals so viele Medien bei dir um ein Interview angestellt, wie jetzt vor dem Austria-Spiel?Aktuell ruft wirklich ständig jemand an. Das habe ich so bisher nur in meiner Anfangszeit bei der Austria erlebt, als ich meine ersten Spiele damals bei den Profis gemacht habe. Aber das gehört dazu und lässt sich ganz gut managen. Kein Problem. Es ist immer wieder geil gegen den Ex-Klub zu spielen. Da freu ich mich schon drauf.2. Vor allem, wenn man dann auch immer gegen ihn trifft. Wie haben sich die zwei Tore gegen die Austria angefühlt? Vor allem das wunderschöne erste, wo du den Ball ins Kreuzeck gedreht hast?
Haha. Ja, dass ich ihn so schön treffe, hat mich selbst verwundert. Aber wenn er so reingeht, warum nicht? Das Gefühl war schon ein bisschen komisch. Zuerst spielst du so lange für diesen Verein, dann schießt du gegen ihn ein Tor. Man kann sich da nicht so freuen, okay, innerlich vielleicht ein bisserl. Aber insgesamt sind es gemischte Gefühle.
3. Du hast nicht gejubelt. Wenn du diesen Sonntag triffst, jubelst du dann?Nein, ich glaube ich werde nie bei einem Tor jubeln, dass ich der Austria schieße.
4. Austria Sportdirektor Manuel Ortlechner hat gesagt, es tut weh, einen Austrianer wie dich im Sturm-Dress zu sehen. Tut es gut, wenn einen der Ex-Klub so vermisst?Das hat er mir auch privat gesagt. Ich kenne den Orti ja jetzt schon lange. Wäre er früher Sportdirektor gewesen, hätte er wahrscheinlich alles versucht, um mich zu halten. So war es halt zu spät. Es ist so wie es ist. Und ich bin glücklich bei Sturm.5. Konnte sich die Austria dich nicht mehr leisten? Was war der Grund für deinen Abgang?Es gab mehrere. Eigentlich waren sportliche Gründe wichtiger. Man sieht es auch daran, wie ich mich bei Sturm verbessert habe. Es war für mich einfach der nächste Schritt.6. Warum läuft es bei dir jetzt bei Sturm noch besser?Das Training läuft gut. Ich habe das System jetzt so richtig verinnerlicht und das hat mich einen Schritt weiter gebracht. Und ich glaube, die Spielphilosophie unseres Trainers Christian Ilzer klappt jetzt bei Sturm besser. Das Pressingspiel und dass wir den Gegner in seiner Hälfte halten. Unsere Mannschaft harmoniert, wir gewinnen die Spiele. Es zieht jeder mit. Ich habe mich da auch gut reingearbeitet, es läuft, alle verstehen sich gut. Jetzt heißt es aber weitermachen, die Austria zu schlagen und uns einen 6 Punkte Abstand auf sie zu holen.7. Du kriegst mit Vesel Demaku vermutlich noch einen Ex-Austrianer als neuen Sturm-Kollegen. Freust du dich schon auf das Wiedersehen?Ja, mit Vesel hab ich mich gut verstanden. Ein super Spieler. Wenn er kommt, würde er gut in unser System passen. Er wäre sicher eine Verstärkung für uns.
8. Wie siehst du die neue, verjüngte Austria? Da ist ja einiges entstanden. Diese Saison habt ihr sie ja noch nicht geschlagen.Ja, die sind sehr stark und haben heuer ja noch kein Spiel verloren. Sie haben sich schon sehr gut entwickelt, spielen jetzt sehr intensiven Fußball, wie man auch an den Statistiken sieht. Am Sonntag sieht es hoffentlich anders aus und wir schlagen sie endlich. Da müssen wir einfach noch mehr zulegen, um die Partie zu reißen.9. Nach der Austria stehen zwei Duelle mit Rapid an. Sind die etwas Besonderes, nachdem das dein ehemaliger Erzrivale ist?Natürlich hängen die acht Jahre bei der Austria noch an mir, wo es immer geheißen hat, die müssen wir besiegen. Ich will aber natürlich jeden Gegner schlagen.10. Kannst du ausschließen, jemals für Rapid zu spielen?Was mache ich bei Rapid, wenn ich eh schon bei der Austria war? Das würde ich den Austrianern niemals antun.11. Dein Spitzname ist „Mani“ - glauben deshalb viele, dass du Manfred heißt?Ja, viele nennen mich leider Manfred. Das mag ich gar nicht. Ich kann ihnen nur sagen, Manprit ist mein Name, mit Manfred habe ich nichts zu tun (lacht).