01. Dez. 2017

18 Zhler Differenz: Austria empfngt Salzburg im "Schlager"
Es sollte eigentlich das Spitzenspiel der Runde sein. Wenn die Austria Fuball-Meister Salzburg am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF sein, Sky) empfngt, trennen 18 Zhler die beiden Rivalen. Die seit elf Runden ungeschlagenen Salzburger wrden mit einem Sieg im Happel-Stadion den inoffiziellen Herbstmeistertitel einfahren, die Austria bei einer weiteren Niederlage tiefer in die Krise rutschen.Vom vor der Saison verkndeten Angriff auf den Titelverteidiger ist in den Reihen der "Veilchen" nicht mehr die Rede. Zwei Tage nach der durchwegs schwachen Vorstellung beim 0:1 in St. Plten ging Trainer Thorsten Fink verbal in die Offensive und nahm sein Team in die Pflicht. "Ich stelle mich immer schtzend vor die Mannschaft, aber ein Sieg gegen den WAC reicht nicht, um unsere Ziele im Jnner noch angehen zu knnen", sagte der Deutsche mit Blick auf den einzigen Erfolg der Favoritner in den vergangenen sieben Runden. Fnfmal verlor die Austria dabei.Vier Punkte wolle er aus den abschlieenden drei Ligaspielen bis zur Winterpause noch verbuchen. "Da muss ich die jungen Spieler in die Pflicht nehmen, dass das noch geht", sagte Fink. Nach Salzburg wartet auswrts noch Altach, dann daheim Sturm Graz. Ein nicht unbedingt einfaches Programm. Donnerstag steht in der Europa League noch das Spiel um den Aufstieg gegen AEK Athen an. 21.000 Karten wurden fr die Partie bereits verkauft, Athen rckte angesichts der sportlichen Misere aber noch in den Hintergrund.Als Sechster luft die Austria Gefahr, bei einer weiteren Niederlage auch hinter Altach zurckzurutschen. Fink stufte seine Rumpf-Elf, in die immerhin der zuletzt gesperrte Raphael Holzhauser zurckkehrt, als "klaren Auenseiter" ein, betonte aber auch: "Die Situation ist schwierig, aber lsbar. Wir knnen auch gegen Salzburg eine gute Leistung zeigen." Lange die Null halten und gut Kontern ist das Motto der Hausherren.Im Tor knnte wieder Patrick Pentz beginnen, der beim 0:0 in Wals-Siezenheim im ersten Saisonduell geglnzt hatte. Osman Hadzikic verschuldete in St. Plten den Elfer zum entscheidenden Gegentor. Fink will die mgliche Umstellung aber nicht damit begrnden. Sich selbst sieht der 50-Jhrige nicht hinterfragt. "Der Verein setzt mich nicht unter Druck, das ist fr mich sehr wichtig. Ich bin fest davon berzeugt, dass wir einen Startplatz fr die Europa League erreichen", sagte Fink. Eines ist dem "Freund klarer Worte" jedoch klar: "Ganz vorne, das wird nicht mehr sein."Das Remis im Vergleich Ende September war fr die Austria ein Erfolg. Immerhin warten die Wiener gegen die Mozartstdter seit zwlf Bundesliga-Spielen auf einen Sieg, dazu kommen noch zwei Pleiten im FB-Cup. Fink wartet damit noch auf einen Erfolg gegen Salzburg. In der Hauptstadt gewann der Serienmeister vier der jngsten sechs Ligaduelle bei zwei Unentschieden.Aktuell scheint Salzburg ungeachtet der Probleme der Austria schier unbesiegbar. Fnf Siege in Serie stehen beim Meister zu Buche, 40 Punkte aus den ersten 17 Runden bedeuten einen clubinternen Punkterekord. Die Zehnerliga-Bestmarke (seit 1993/94) zur Halbzeit hlt der FC Tirol aus der Saison 2001/02 unter Trainer Joachim Lw mit 45 Zhlern aus 18 Spielen.Erfolgscoach Marco Rose kann mit diesen Zahlen nicht viel anfangen. "Das ist eine Statistik, die mir nicht so spannend erscheint. Denn es ist ein Status quo, die Saison geht ja noch weiter. Die Mannschaft, die letztes Jahr weniger Punkte hatte als wir jetzt, hat dann zehn Spiele in Serie gewonnen. Das mssen wir erst erreichen", meinte der in der Sommerpause nach dem Abgang von Oscar Garcia zum Cheftrainer aufgestiegene Deutsche.Im Unterschied zu seinem Landsmann Fink plagen Rose auch kaum Verletzungssorgen. Die in der Europa League bereits im Sechzehntelfinale stehenden Salzburger knnen auch beim Antritt in Marseille am Donnerstag rotieren. Vor dem Spiel in Wien blieb Rose hflich. Die Austria sei ein schwierig einzuschtzender Gegner, der weiter Qualitt habe und auch im Titelrennen "noch nicht weg" sei."Im Moment haben sie allerdings Verletzungssorgen und haben dadurch in der Meisterschaft ein bisschen Probleme bekommen", erklrte Rose. Die Wiener seien sicher darauf aus, sich ein positives Erlebnis zu verschaffen. "Diese Situation macht sie gefhrlich. Sie werden alles tun, um uns zu schlagen." Rechtsverteidiger Stefan Lainer wollte vor seinem 100. Pflichtspiel fr die Bullen ebenfalls nichts von einer klaren Ausgangslage wissen. "Die Austria ist ein wenig eine Wundertte, wir mssen auf alles gefasst sein", meinte der Teamspieler.