"Abgebrht und abgekocht" - Tel Aviv fr Altach harte Nuss

Der SCR Altach strebt im Fuball-Europacup das nchste Highlight der Vereinsgeschichte an. Gegner in der Play-off-Runde zur Europa League ist Maccabi Tel Aviv - laut Trainer Klaus Schmidt eine "sehr abgebrhte, sehr abgezockte" Mannschaft. Selbstvertrauen fr das Hinspiel am Donnerstag (20.30 Uhr/live ORF eins) im Tivoli-Stadion bezogen die Altacher ausgerechnet aus der jngsten Niederlage.Schon vor zwei Jahren stand Altach auf dem Sprung in die Gruppenphase, gegen den portugiesischen Vertreter Belenenses zog man damals nur knapp den Krzeren. Diesmal wartet ein vielleicht noch grerer Brocken auf die Rheindrfler, die in der heimischen Meisterschaft drei Niederlagen in Folge kassierten. Am Samstag unterlag man trotz starker Leistung und einer Vielzahl an hochkartigen Chancen 0:1 gegen Red Bull Salzburg."Wir wissen ja, dass es gegen starke Gegner meistens ganz gut ausschaut. Das hat uns wieder gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Es hat fr das Selbstvertrauen gutgetan, dass wir Salzburg praktisch in Schach haben halten knnen", meinte Schmidt. "Salzburg ist auf einem hnlich hohen Niveau wie Gent oder Maccabi Tel Aviv. Vielleicht tun wir uns gegen strkere Gegner einfacher", sagte Kristijan Dobras. "Wir drfen uns nicht verstecken", fgte der Mittelfeldspieler hinzu.Der israelische Rekordmeister ist gut in Schuss. Zwar beginnt die Meisterschaft erst am Wochenende, durch die Spiele in der Europa-League-Quali und im israelischen Toto-Cup sind die Kicker aber voll im Saft. Die Bilanz ist beeindruckend: Von zehn Pflichtspielen in diesem Sommer gewann Tel Aviv neun, dazu gab es ein Unentschieden. In der Europa-League-Qualifikation haben die Israelis in den sechs Spielen gegen Tirana, Panionios Athen und KR Reykjavk nur ein Gegentor erhalten."Es ist eine hollndisch geprgte Mannschaft. Sie spielt in einem 4-3-3-System und ist es gewohnt, viel im Ballbesitz zu sein", analysierte Schmidt. "Die Spieler sind sehr routiniert, haben teilweise im Ausland Erfahrung gesammelt. Es ist eine sehr routinierte, sehr eingespielte Truppe." Wichtig werde sein, Nachlssigkeiten wie in der Schlussphase gegen Salzburg, tunlichst zu vermeiden.Star von Maccabi Tel Aviv ist kein Spieler, sondern der Trainer. Jordi Cruyff, der im Juni an die Seitenlinie rckte, ist der Sohn der im Vorjahr verstorbenen Fuball-Legende Johan Cruyff. Der Niederlnder spielte in seiner aktiven Karriere unter anderem fr den FC Barcelona, Manchester United, Alaves sowie in der Ukraine und auf Malta. Mit Alaves scheiterte er 2001 im UEFA-Cup-Finale an Liverpool. 2012 wurde Cruyff in Tel Aviv zum Sportdirektor bestellt, wo er nun erstmals als Cheftrainer fungiert."Wir haben jetzt einen schwierigen Gegner. Ich kann nicht sagen, dass wir Favoriten gegen Altach sind - mit Sicherheit nicht. Also mssen wir uns gut vorbereiten und auf das Spiel fokussieren", uerte sich der 43-jhrige vor dem Abflug nach Salzburg vorsichtig. Cruyff hat im Sommer mit dem serbischen U20-Weltmeister Predrag Rajkovic eines der grten Torhter-Talente fr Maccabi an Land gezogen. Zuletzt wurde mit Tino-Sven Susic ein bosnischer Nationalspieler fr das zentrale Mittelfeld verpflichtet.Der erfahrenste Akteur der Truppe ist Tal Ben Haim. Der Abwehrmann spielte zehn Saisonen in England, unter anderem bei Chelsea, Manchester City und Bolton, und ist eine Ikone des israelischen Fuballs. Mit 35 Jahren ist Ben Haim in der Innenverteidigung immer noch gesetzt - und torgefhrlich: Am vergangenen Samstag traf der 92-fache Teamspieler im letzten Toto-Cup-Gruppenspiel gegen Hapoel Raanana (2:1) aus rund 30 Metern ins Netz."Er ist der Huptling in der Mannschaft", wusste Schmidt, der sich hinsichtlich der Zielvorgabe nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollte. "Wir wollen so eine Ausgangsposition, dass wir am nchsten Donnerstag noch ein Finale haben mit gewissen Perspektiven", legte der Steirer Realismus an den Tag, wie er es nannte. Das Rckspiel findet eine Woche spter in Netanya statt, wohin Maccabi ausweichen muss, solange das eigene Stadion umgebaut wird.Auch Altach kann im Europacup nicht im eigenen Stadion spielen. Die Verantwortlichen hoffen, dieses Mal in Innsbruck die Marke von 5.000 Zuschauern zu knacken. Der Besucherrekord fr Altach-Begegnungen im Tivoli liegt knapp darunter. "Wenn der Funke berspringt, dann wre es super", sagte Schmidt. "Dann htten wir ein Vorarlberger Fuballfest in Innsbruck." Zuletzt gab es das schon beim 3:1-Sieg im Rckspiel gegen KAA Gent.