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22. Mai 2019

Abstieg wre fr Wacker keine "Katastrophe"

Die Rckkehr von Wacker Innsbruck in die Fuball-Bundesliga knnte nur von kurzer Dauer gewesen sein. Im Jahr nach dem Aufstieg geistert das Abstiegsgespenst vor der letzten Runde heftigst in Tirol herum. Zwei Punkte fehlen dem Schlusslicht auf den Vorletzten Hartberg, neben einem Heimsieg gegen Mattersburg am Samstag (17.00 Uhr) muss Schtzenhilfe von der Admira (zumindest Remis) her.Bei den letzten beiden Abstiegen 2008 und 2014 waren fr die Tiroler 29 Punkte aus 36 Spielen zu wenig. Diesmal htten die Innsbrucker im Falle eines abschlieenden Erfolges 20 Punkte auf dem Konto. Ohne Abrundung aufgrund des neuen Ligamodus wren es neuerlich 29 Zhler, in allerdings nur 32 Partien, gewesen. Eine Serie knnte sich also fortsetzen."Man muss ausblenden, was von der Umgebung hereingetragen wird. Da wird gesprochen von einer Katastrophe, das sehe ich nicht so. Es wre aber natrlich ein herber Rckschlag", sagte Wacker-Prsident Gerhard Stocker im APA-Gesprch. Aufgeben wre fr ihn keine Alternative. "Im Fuball ist es so, dass auch der Abstieg dazugehrt. Man muss dann wieder aufstehen. Natrlich wre es bitter, aber Wacker wird es weiterhin geben", bekrftigte Stocker.In der jetzigen Form klarerweise nicht. Das in der 2. Liga nach 27 Runden auf Rang sechs liegende Zweierteam msste aufgrund der ab kommender Saison schlagend werdenden Westliga-Reform in die vierte Leistungsstufe absteigen. Viel Aufbauarbeit der vergangenen Jahre wre auf einen Schlag dahin. "Die Entwicklung im sportlichen Bereich ist da wirklich toll gewesen. Fuball-Tirol sieht langsam, dass das der Weg wre. Die 2. Mannschaft ist mittlerweile fr Spitzentalente ein interessanter Verein", erluterte der Wacker-Chef.Noch ist aber durchaus mglich, dass Tirols Talente die "gute Plattform" nicht verlieren. Der Optimismus, der im Lager der Tiroler vor dem 2:3 bei der Admira ausgestrahlt worden war, ist auch vor dem Saisonfinale nicht verloren gegangen. "Letztendlich sind wir alle noch absolut positiv drauf, natrlich mit dem Wermutstropfen, dass es nicht mehr nur von uns abhngig ist", sagte Stocker.Zlatko Dedic und Co. nahm er in die Pflicht. "Das sind alles Profis, sie mssen mit dem Druck umgehen knnen", betonte Stocker. Fr sein Team zhlt nur ein Sieg. "Wir mssen unsere Hausaufgaben machen. Ich sehe gegen Mattersburg eine Chance und gehe davon aus, dass wir einen Sieg schaffen", so der Tiroler. An Spekulationen, was in Hartberg passieren knnte, wollte er sich nicht beteiligen. "Das ntzt nichts", so Stocker.Im Frhjahr gab es fr die Tiroler in 13 Partien zehn Niederlagen und nur drei Siege. Die feierte man unter Karl-Daxbacher-Nachfolger Thomas Grumser, trotzdem hat die Trainerrochade ihre Wirkung verfehlt. "Ich sehe es ganz pragmatisch, Vergangenheit ist vergossene Milch, wenn man darber diskutiert", verlautete der Wacker-Prsident. Zum Zeitpunkt der Entscheidung sei man davon berzeugt gewesen. "Es gibt auch keinen Gegenbeweis, wie es unter Daxbacher weitergegangen wre", ergnzte Stocker. Eines gab er aber zu: "Der Zeitpunkt war vielleicht nicht glcklich."Ob Grumser auch im Falle des Abstiegs auf der Trainerbank sitzen wird ist genauso offen wie etwa die Zukunft von Sportchef Alfred Hrtnagl und auch vieler Spieler. "Die Planung ist so, dass wir versuchen, die ganze Umgebung darauf einzuschwren, dass wir erst nchste Woche in medias res gehen knnen. Alle Mitarbeiter und Spieler sind angehalten etwas mehr Geduld mit uns zu haben", sagte Stocker.Im Falle des Abstiegs kommende Saison mit der zweiten als erste Mannschaft anzutreten, sei kein Thema. "Es wrde eine Mischung herauskommen", kndigte Stocker an. Fr eine Zusammenarbeit mit Wattens habe er immer ein offenes Ohr. Zu erwarten ist aber nicht, dass es dazu kommen wird. Wattens hat in der 2. Liga noch alle Chancen auf den Aufstieg. "Wenn Wattens der Aufstieg gelingt, ist das sportlich zu akzeptieren. Ich und ein Groteil der Vereinsfunktionre sind aber der Meinung, dass auf Dauer und nachhaltig zwei Tiroler Vereine in der obersten Spielklasse nicht wirtschaftlich zu fhren sind", schilderte Stocker seine Sicht.Schon jetzt mssen die Tiroler jeden Euro zweimal umdrehen. Dass das Tivoli Stadion nicht im Besitz des Vereins ist, macht die Sache nicht leichter. Positives gab es trotzdem zu vermelden. "Die Zusammenarbeit mit der Olympiaworld hat sich in den letzten Monaten drastisch verbessert", sagte Stocker. Unabhngig davon wrde der Gang in die 2. Liga finanzielle Einschnitte mit sich bringen. "Man muss dann das Einnahmenbudget berarbeiten, Gesprche fhren. Es ist aber klar, dass ein paar Dinge reduziert werden mssten", so der Aufsichtsratsvorsitzende der Bundesliga. Statt Entwicklung voranzutreiben, wrde in dem Fall das "Weiterwurschteln" an der Tagesordnung stehen.