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01. Dez. 2018

Abstiegsangst und Fan-Aufstand: Altach erlebt unruhige Zeit

Der SCR Altach kommt heuer nicht zur Ruhe. Eine sportliche Misere, Unmutskundgebungen der Fans und der bevorstehende Rckzug von Prsident Karlheinz Kopf - der Fuball-Bundesligist aus dem Westen hat schon rosigere Tage erlebt. Vor einem Jahr noch knapp am Einzug in die Gruppenphase der Europa League gescheitert, ist im Rheindorf nun von Abstiegsgefahr die Rede.Dass am Sonntag im Auswrtsspiel bei Meister Salzburg die Trauben hoch hngen, ist in Altach jedem bewusst. Es droht eine weitere Niederlage, wie sie die Vorarlberger zu oft im Herbst kassiert haben. Nur zwei Siege in 15 Runden bei lediglich zwei Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Admira sind nicht die Zwischenbilanz, die die sportliche Fhrung wenige Wochen vor der Jahreswende ziehen wollte. Mit der Mannschaft ist auch Trainer Werner Grabherr gefordert.Der mit 33 Jahren jngste Coach der Bundesliga sieht sich erstmals in seiner noch jungen Karriere als Chefcoach mit Gegenwind konfrontiert. Auch von den eigenen Fans. So sorgte der angekndigte Rckzug von Kopf, der im Mrz 2019 vollzogen wird, ebenfalls fr Rtselraten. Publik wurde er am Tag, nachdem die Zuschauer beim 0:2 gegen Sturm Graz im Schnabelholz ein Plakat ("Kopflos in die Zukunft") prsentiert hatten. Die Entscheidung soll der Clubchef aber schon lange davor getroffen haben.Kopfs angekndigter Abgang sei Folge eines zu Jahresbeginn gestarteten "Vereinsentwicklungsprozesses", wie Wirtschafts-Geschftsfhrer Christoph Lngle anmerkte. Grabherr konnte mit der Aktion der Zuschauer ohnehin nichts anfangen. "Im Verein herrschen derzeit sehr unruhige Zeiten. Das mit den Fans war unntig. Es war in so einer Phase unpassend und sorgt da nicht gerade fr mehr Zusammenhalt und Stabilitt", sagte Altachs Coach vor der Partie in Salzburg.Georg Zellhofer kann den Unmut der Anhngerschaft bedingt verstehen. Lsung sei dies aber keine, meinte der Sport-Geschftsfhrer gegenber der APA. "Es geht jetzt nur mit einem Miteinander. Alle sitzen in einem Boot und es geht darum, die Kurve zu kratzen", betonte Zellhofer. Die Augen verschlieen will der Obersterreicher nicht. "Wir befinden uns jetzt in einer Situation, wo wir im Abstiegskampf sind." An Grabherr wird - derzeit - nicht gerttelt: "Wir haben noch drei wichtige Spiele und fangen jetzt keine Trainerdiskussion an." Freilich gelte auch eines: "Hinterfragen mssen wir uns immer alle."Zellhofer ist seit fast sechs Jahren in Vorarlberg am Werk. Bei seiner Amtsbernahme in der Winterpause 2012/13 war Altach in der zweithchsten Spielklasse Vierter. 2014 folgte der Aufstieg, 2015 qualifizierte sich der Verein fr den Europacup. In der Europa-League-Qualifikation fehlte Altach im Vorjahr nur wenig auf den groen Wurf. Zum sportlichen Erfolg kam der Umbau der heimischen Spielsttte, die nun Europacup-tauglich ist. Auf dem grnen Rasen hinkt man den Erwartungen aber hinterher."In Altach ist man vielleicht ein wenig verwhnt. Es gab viele Projekte in den letzten Jahren. Jetzt sind wir sportlich erstmals in einer Situation, wo die Anspannung da ist", wusste Zellhofer. Ein katastrophaler Saisonstart mit gleich fnf Heimniederlagen am Stck habe das seinige zur Lage beigetragen. Dazu wrden aufgrund der Verletzungen der Routiniers Hannes Aigner und Kapitn Philipp Netzer auch Leaderfiguren fehlen. Das Duo wird heuer nicht mehr auf dem Spielfeld zu sehen sein.Schnellschsse soll es nicht geben. Dass man im Westen sterreichs in den beiden vergangenen Jahren damit nicht immer gut fuhr, zeigt der Blick auf die Trainer-Historie. Auf Aufstiegs-Trainer Damir Canadi, im November 2016 von Rapid abgeworben, folgte Martin Scherb, von dem sich der Verein nach nur fnf Monaten trennte. Klaus Schmidt bernahm, um ein Jahr spter wiederum von Grabherr abgelst zu werden. Der wei die Situation einzuschtzen. "Wir sind auf den Abstiegskampf eingestellt", hielt der Trainer vor dem Spiel in Salzburg fest.