31. Aug. 2021

Adeyemi, Fans & Co.: Die Gewinner des Liga-Starts
Die Fans
Endlich! Wieder!! Fußball!!! Und zwar so, wie wir ihn kennen. Mit Gesängen, Jubel und Choreographien. Mehr als 210.000 Zuschauer passierten bisher die Drehkreuze zwischen Altach und Wien und sorgten für eine tolle Atmosphäre bei den Spielen. „Es war einfach eine geile Stimmung – die Fans waren überragend. Cool, dass wieder viele Leute im Stadion sind“, sagte Austria-Kapitän Markus Suttner nach dem jüngsten Wiener Derby (1:1) – und ist damit wohl das Sprachrohr seiner gesamten Zunft.
Karim Adeyemi
Was für ein Spätsommer für den jungen Salzburger. Mit dem FC Red Bull Salzburg ungeschlagener Tabellenführer und Champions-League-Teilnehmer, er selbst mit sechs Treffern Spitzenreiter in der Torschützenliste. Und zum Drüberstreuen machte ihn DFB-Teamchef Hansi Flick zum ersten Spieler der Nachkriegszeit, der aus der österreichischen Bundesliga erstmals ins deutsche Nationalteam einberufen wurde. „Zurzeit gehen Träume nur in Erfüllung“, sagt der U21-Europameister, der den zu Leicester City abgewanderten Patson Daka in Salzburg bereits vergessen machte.
Die Neuzugänge
Hut ab, wie die Scouts der Klubs der ADMIRAL Bundesliga gearbeitet haben. Ob liga-interne Wechsel, Rückholaktionen oder Top-Talente aus dem Ausland – viele Neuzugänge haben bereits Ausrufezeichen gesetzt. Marco Grüll trifft für Rapid wie am Fließband, Atdhe Nuhiu macht die Altach-Offensive unberechenbar, Tai Baribo sorgt für Aufbruchstimmung beim WAC. Ob Giacomo Vrioni bei der WSG oder Manprit Sarkaria bei Sturm – mit ihren Neuen haben viele Klubs derzeit mächtig viel Spaß.

Die EURO-Fighter
Vier von fünf Klubs haben es in die Gruppenphasen des Europacups geschafft, Salzburg, Rapid, Sturm und der LASK bespielen alle drei Bewerbe – eine herausragende Leistung. Dank der erfolgreichen Qualifikationsspiele wurden bereits 3,2 Punkte für die Fünfjahreswertung der UEFA gesammelt. Damit hat sich die ADMIRAL Bundesliga auf Rang acht vorgearbeitet – so gut wie seit 34 Jahren nicht mehr. „Herzliche Gratulation an unsere aktuellen Europacup-Starter und auch an alle Klubs, die in den vergangenen Jahren wichtige Punkte für Österreich gesammelt haben. Dass wir zum zweiten Mal in Folge vier Klubs in den europäischen Gruppenphasen dabei haben, ist ein starkes Zeichen“, jubelt Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer.
Starker Aufsteiger
Auch wenn der Trend zuletzt etwas bröckelte, gibt es in Österreich traditionell starke Aufsteiger, die in ihrem ersten Jahr nicht selten sogar um die Europacupplätze spielen. Auch Austria Klagenfurt erweist sich sofort als sportliche Bereicherung für die Liga. Mit acht Punkten und Rang fünf hat sich das Team von Peter Pacult auf Anhieb etabliert und gezeigt, dass es im Konzert der zwölf besten Teams mitspielen kann. Kleiner Wermutstropfen: Fünf Platzverweise nach sechs Runden sind ein Bestwert, auf den man in Kärnten wohl gerne verzichtet hätte.
Der VAR
Eine Sorge erwies sich wahrlich als unbegründet: Die Stammtisch-Diskussionen sind durch die Einführung des VAR nicht weniger geworden. Und auch wenn noch nicht alles zu 100 Prozent wie geschmiert lief, sind die Fehlentscheidungen durch den Video Assistant Referee deutlich weniger geworden. „Wir haben natürlich auch den einen oder anderen Fehler gemacht, dazu stehen wir auch. Aber es hält sich in der Minderzahl. Sonst sind wir sehr zufrieden“, sagt VAR-Sprecher Konrad Plautz, der von „vier Situationen“ spricht, mit denen man im Nachhinein nicht einverstanden war. Nach sechs Runden auch im internationalen Vergleich eine Zahl, mit der man wohl leben kann.
Die Torhüter-Dichte
Sieben von zwölf Klubs der ADMIRAL Bundesliga haben bereits zwei Torhüter eingesetzt – ein erstaunlich hoher Wert. Sei es, um den Konkurrenzkampf zu schüren (Salzburg), wegen Sperren (Klagenfurt) oder wegen Verletzungen (Rapid). Gut jedenfalls, dass mittlerweile auch bei den Backups auf eine hohe Qualität geachtet wird, sodass (freiwillige wie unfreiwillige) Wechsel meist ohne Qualitätsverlust über die Bühne gehen.
Die SV Ried
Vor der Qualifikationsrunde der vergangenen Saison noch akut abstiegsgefährdet, hat sich die SV Ried bis auf Rang drei in der aktuellen Tabelle vorgearbeitet. Zuletzt wurde Oberösterreich-Rivale LASK mit 1:0 besiegt, was bereits der dritte Sieg der laufenden Saison war – nur Leader Salzburg hat mehr. Vater des Erfolges ist Trainer Andreas Heraf, der seit seiner Amtsübernahme Ende März starke 1,76 Punkte im Schnitt holte. Behält man diesen Schnitt bei, ist man ein heißer Kandidat für das Erreichen der Meisterrunde.