10. Feb. 2018

Akademie als Trumpf-Ass der Admira
Vor dem Heimspiel der 22. Fuball-Bundesliga-Runde gegen Rapid am Sonntag hat die Admira mit gravierenden Personalsorgen zu kmpfen. Fnf Profis fallen definitiv aus, zwei sind fraglich - und dazu wurde Topscorer Christoph Knasmllner im Winter abgegeben.Auerdem spielt der einstige Abwehrchef Markus Wostry aufgrund einer Verletzung und des bevorstehenden Wechsels zum LASK in den Kaderplanungen keine Rolle mehr. Schon vor einer Woche war die Situation hnlich angespannt, und trotzdem hielt man auswrts gegen Serienmeister Red Bull Salzburg bis zur 95. Minute ein 1:1, ehe Andre Ramalho doch noch zuschlug.Fr die vielen Stammkrfte sprangen fast ausnahmslos Eigenbau-Spieler in die Bresche. Manche von ihnen kickten in der Vorsaison noch fr die U18-Mannschaft der Sdstdter. "Wir machen einfach eine gute Nachwuchsarbeit, davon profitieren wir sehr", sagte Trainer Ernst Baumeister.Rund eine Million Euro pro Jahr zahlen die Niedersterreicher fr ihre Akademie, aus der einst Nationalteam-Sttzen wie Andreas Herzog, Dietmar Khbauer oder Marc Janko hervorgingen. Diese Investition macht sich bezahlt, schlielich werden immer wieder Spieler um sechsstellige Betrge verkauft.Doch das Lukrieren von Ablsesummen fr eigene Youngsters ist nicht der einzige lohnende Aspekt. "Wenn viele Junge aus der Akademie bei den Profis spielen, muss man keine anderen Spieler kaufen und erspart sich dadurch viel Geld", betonte Baumeister. Zudem erhhen sich die Zuwendungen aus dem sterreicher-Topf der Bundesliga.Im 18-Mann-Kader der Sdstdter gegen Salzburg standen 12 Kicker aus der Admira-Akademie - ein Beweis dafr, dass man dem Ziel, den Profi-Kader stndig aus der eigenen Akademie heraus zu erneuen, schon relativ nahe ist. Die nicht weit von Maria Enzersdorf angesiedelten Wiener Top-Vereine Rapid und Austria knnen das nicht von sich behaupten.Fr Talente bieten sich laut Baumeister in der Sdstadt bessere Entfaltungsmglichkeiten als bei den Grn-Weien oder Violetten. "Vielleicht sind die Jungen bei der Austria oder Rapid genauso gut wie unsere, aber dort bekommen sie nicht oder nur selten eine Chance, in der ersten Mannschaft zu spielen. Bei Rapid oder Austria gibt es einen anderen Druck, wenn man dort zweimal schlecht spielt, ist man weg. Bei uns knnen sie sich in Ruhe weiterentwickeln."Doch nicht nur die bessere Aussicht auf Profi-Einstze bewirkt bei vielversprechenden Nachwuchsspielern - und deren Eltern - eine Entscheidung fr Maria Enzersdorf und gegen Wien. "Wir legen neben dem Sportlichen auch viel Wert auf die schulische Ausbildung. Und bei uns haben wir alles auf einem Gelnde - Schulen, Internat und Trainingspltze", erzhlte Baumeister.Dennoch ist die Admira nicht davor gefeit, Rohdiamanten schon in jungen Jahren zu verlieren. Die grte Gefahr geht dabei nicht von Rapid und Austria aus. "Das Problem ist Red Bull Salzburg. Die kdern schon 13- oder 14-Jhrige", sagte Baumeister.Sollte aus diesen oder anderen Grnden der Nachschub aus der Akademie einmal ausbleiben, kann die Admira auch anders, wie das Wintertransferfenster zeigte: Mit Jonathan Scherzer und Alexander Merkel wurden zwei "Auswrtige" verpflichtet. "Aber das waren gnstige Situationen und eigentlich kein Muss. Ich hoffe, dass so etwas die Ausnahme bleiben wird", erklrte Baumeister.