Andi Ulmer peilt seinen 250. Sieg in der Bundesliga an

Als Rekord-Meister ist Andi Ulmer mit seinen elf Meistertiteln längst eine Bundesliga-Legende. Jetzt wartet der nächste Meilenstein auf den Red-Bull-Salzburg-Kapitän. Gegen seinen Ex-Klub, die Wiener Austria, kann der 36-Jährige am Sonntag in seinem 383. Bundesliga-Spiel seinen 250. Sieg feiern.

„Schon eine beeindruckende Zahl“, ist Andreas Ulmer selbst erstaunt, welche Ausmaße seine 17 Jahre andauernde Karriere mittlerweile angenommen hat. Die Marke von 250 Siegen haben nur vier Spieler in der bald 50-jährigen Geschichte der ADMIRAL Bundesliga vor ihm erreicht – Erich Obermayer (289 Siege), Heri Weber (278), Michael Baur (276) und Leo Lainer (267). „Die sind mir natürlich alle ein Begriff, näheren Kontakt hatte ich aber durch seinen Sohn Stevie nur zu Leo Lainer. Die 289 Siege von Obermayer sind schon sehr imposant“, hat der Nationalspieler schnell überschlagen, dass die 40 Siege, die ihm darauf noch fehlen kein Klacks sind.

Nun hat Andi seinen Vertrag in Salzburg zwar erst vor einigen Wochen bis Juni 2023 verlängert, doch selbst wenn die „Roten Bullen“ bis dorthin alles gewinnen, würden ihm am Ende zwei Siege auf die Rekordmarke fehlen. „Das werde ich ich bei den nächsten Vertragsverhandlungen ansprechen, dass ich weiter machen muss“, lacht er und schließt nicht aus, noch (mindestens) ein Jahr anzuhängen. „Wir sind bei der letzten Vertragsverlängerung so verblieben, dass wir uns in einem Jahr wieder zusammen setzen.“

Schnellster 250er

Rekord-Sieger Erich Obermayer war es auch, der die 250 Siege bisher am schnellsten erreichte. 403 Spiele brauchte er dafür. Demnach hätte Andi Ulmer für seinen Jubiläumssieg noch 20 Spiele Zeit, dennoch will er „gleich die nächste Möglichkeit wahrnehmen. Das wäre auch wichtig für die Meisterschaft, die damit fast schon sicher wäre.“ Mit derzeit zwölf Punkten Vorsprung auf Sturm Graz ist sein zwölfter Meistertitel im Salzburg-Dress ohnehin nur noch eine Frage der Zeit.

Apropos Sturm. Gegen die Grazer hat Ulmer die meisten seiner 249 Siege gefeiert – nämlich 26 an der Zahl. „Ich hätte eher auf Rapid getippt“, liegt er aber mit seiner Schätzung nicht weit daneben. Gegen den „Lieblingsgegner“ war’s nur ein Sieg weniger. Allerdings kassierte er gegen die Grün-Weißen zehn Niederlagen, so viele wie gegen keinen anderen Klub. Und auch erstaunlich: In seinen bewerbsübergreifend mehr als 660 Spielen gibt es nur zwei Spieler, gegen die Andi nie gewonnen hat: Der eine ist Robert Lewandowski (in fünf Spielen), der andere der Ex-Rapidler Terrence Boyd (in sechs). „Lewandowski okay, aber Boyd hätte ich nicht erwartet.“

Mehr als 140 Klubkollegen

Seit seinem Wechsel nach Salzburg im Winter 2008/09, für den Trainer Co Adriaanse und Sportchef Heinz Hochhauser verantwortlich waren, hat der gebürtige Linzer mehr als 140 Mitspieler (genau waren es 141) kommen und gehen gesehen. Dass er in diesen 13 Jahren die große Konstante darstellt, ist für ihn „eine Ehre „Ich bin aber auch einfach gerne da, habe mich hier privat und beruflich weiterentwickeln können und dabei viel Unterstützung vom Klub bekommen. Dementsprechend möchte ich auch etwas zurück geben.“ Und das tut er. „Red Bull Salzbug war zwar schon ein riesen Klub, als ich hergekommen bin, aber die Dominanz haben wir uns erst in den letzten Jahren erarbeitet. Mit einer Saisonniederlage, die wir jetzt haben, sind wir noch nie Meister geworden.“ Mehr sollen es auch nicht mehr werden. Denn trotz aller Siege, „eine Niederlage tut immer weh.“ Und die Siege sind längst nicht so selbstverständlich, wie sie dem Fußball-Fan erscheinen mögen. „Wir gehen zwar oft als Sieger vom Platz, aber wenn wir rausgehen und nicht von Anfang an unsere Leistung abrufen, ist es auch für uns schwer zu gewinnen. Wir müssen in unsere Siege schon auch viel Arbeit stecken.“ Andreas Ulmer will sich dafür am Sonntag zum 250. Mal belohnen.

Die 10  Bundesliga-Spieler mit den meisten Siegen: