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21. Mai 2022

Auf der berholspur - Matthias Braunder

Vom Reservisten zum Leistungsträger – und jetzt zum Newcomer das Jahres. Matthias Braunöder hat in der abgelaufenen Saison den Turbo gezündet.

Es dauerte handgestoppte 51 Sekunden, bis Matthias Braunöder beim Stadtrivalen vorstellig wurde. Sein erstes Wiener Derby, das 334. der Geschichte, lief nicht einmal eine Minute, als der damals noch 19-jährige Mittelfeldspieler im Sechzehner an den Ball kam und ihn mit dem ersten Kontakt ins lange Eck schob. Tormann Paul Gartler war chancenlos, die Austria führte 1:0 – dank des ersten Tors in der ADMIRAL Bundesliga  in Braunöders Karriere. „Das war sicher das Highlight meiner Saison“, sagt der Burgenländer im Gespräch auf dem Weg zum Training. „Im ersten Derby das erste Tor in der ersten Minute zu machen, das kann man eigentlich nicht überbieten.“

Dabei hatte die abgelaufene Spielzeit für Braunöder viele Höhepunkte. Er begann sie als Reservist im Profikader, noch in der vierten Runde spielte er für die Young Violets gegen den FC Dorbirn. In der Kampfmannschaft kam er höchstens zu Kurzeinsätzen. Das sollte sich am neunten Spieltag Ende September ändern. Braunöder debütierte in Hartberg in der Startelf. Nach sechs Minuten zirkelte er einen Freistoß auf den Kopf von Marko Djuricin, der zum 1:0 traf.

Danach ging Trainer Manfred Schmid in keine Partie mehr ohne Braunöder, ein einziges Spiel versäumte er wegen einer Gelbsperre. „Für mich ist noch immer jede Bundesligapartie etwas besonderes“, sagt der Shootingstar. „Aber ab einem gewissen Zeitpunkt gewöhnt man sich daran, zumindest ein bisschen.“ Ein Tor kam zwar nach der Partie gegen die Hütteldorfer nicht dazu, mit seinen vier Assists rangiert er in der teaminternen Tabelle aber nur hinter Flankenexperte Markus Suttner.

Sinnbildlich für den Klub

Senkrechtstarter Braunöder steht fast sinnbildlich für die Saison der Wiener. Stark gebeutelt und mit einer Vielzahl an jungen Spielern in Schlüsselpositionen, rechnete kaum einer mit einem Spitzenplatz. Doch je länger die Mannschaft gemeinsam am Platz stand, desto stärker wurde sie und spielte sich nach zwei Jahren Abstinenz wieder in die Meistergruppe und dort bis zum Schluss mittendrin im Kampf um die begehrten europäischen Plätze. „Wir haben gezeigt, was in der Austria steckt“, sagt Braunöder, der als Fan der Violetten aufgewachsen ist und in Favoriten spielt, seit er neun Jahre alt ist. „Der ganze Verein samt der Fans sorgte plötzlich wieder für Euphorie.“

Als Newcomer des Jahres hat sich der Sechser gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Die Salzburger Luka Sucic, Nicolas Seiwald und Benjamin Sesko landeten auf den Plätzen hinter ihm, auf Platz fünf folgte Rapid-Stürmer Bernhard Zimmermann. „Es ist schön, wenn die eigene Leistung mit so einer Auszeichnung belohnt wird“, sagt Braunöder. „Aber sie steht auch dafür, dass die ganze Mannschaft gut gespielt hat. Das freut mich am meisten.“

Newcomer der Saison:

  1. Matthias Braunöder (FK Austria Wien)
  2. Luka Sucic (FC Red Bull Salzburg)
  3. Nicolas Seiwald (FC Red Bull Salzburg)
  4. Benjamin Sesko (FC Red Bull Salzburg)
  5. Bernhard Zimmermann (SK Rapid Wien)