05. Nov. 2018

Austria fehlte nach Fhrung der Wille: "Zurckgeschaltet"
Der 2:3-Heimumfaller hat die Wiener Austria vorerst ratlos zurckgelassen. "Es ist schwierig, gleich nach dem Spiel eine Erklrung zu finden", sagte Trainer Thomas Letsch im Anschluss an die 2:3-Niederlage gegen den WAC nach zweimaliger Fhrung am Samstag. Whrend die Krntner mit einem verdienten Lastminute-Sieg Rang vier behaupteten, sind die "Veilchen" als Sechster weiter im Mittelma gefangen.Dabei hatte Uros Matic die Austria mit einem abgeflschten Schuss bereits in der Anfangsminute mit 1:0 in Front gebracht. "Wir haben die Euphorie vom Cup mitgenommen und sind super gestartet. Besser kann es eigentlich nicht laufen", sagte Strmer Christoph Monschein. "Dass wir dann so agieren und quasi zurckschalten, kann ich mir nicht erklren."Fehlende Bestndigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die jngere Austria-Vergangenheit. Mehr als zwei Liga-Erfolge en suite gelangen in der Letsch-ra noch nie, nach dem 2:3 sind die Wiener berhaupt seit vier Meisterschaftspartien sieglos. Am Samstag kam der eklatante Leistungsabfall in der zweiten Hlfte. "Wir waren nicht in der Lage zu entlasten, die Fehler haben sich gehuft und wir waren insgesamt viel zu weit weg vom Gegner. Wir waren dann berhaupt nicht mehr stabil", erklrte Letsch.Monschein machte auch fehlende Bereitschaft fr das aus der Hand gegebene Spiel verantwortlich. "Wenn man die Zweikmpfe nicht so annimmt wie in den ersten Minuten, dann wird es schwer. Vor allem wenn der WAC auch gut kombiniert", sagte der Torschtze zum 2:1, das ihm per sehenswerter Kopfball-Bogenlampe gelang. "Wir waren dann immer zu spt, hatten keine zweiten Blle mehr - so kann man kein Spiel gewinnen."Nach dem dritten sieglosen Liga-Heimspiel in Folge ist auch die Bilanz von Letsch nach 25 Bundesliga-Spielen als Austria-Trainer (zehn Siege, vier Remis, elf Niederlagen) negativ. Sein Team wurde vom Publikum mit Pfiffen und ersten "Letsch raus!"-Rufen verabschiedet. "Der Anspruch bei der Austria ist zurecht ein hoher. Wenn man zuhause ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten verliert, und so eine zweite Halbzeit spielt, dann ist es vllig normal, dass Unmutsuerungen kommen. Das gehrt dazu", meinte Letsch.Monschein trauerte einer vergebenen Chance im Rennen um die Meistergruppe der Top sechs nach. "Mit drei Punkten htten wir extrem weit vorstoen knnen, das haben wir wieder wie in den letzten Wochen nicht geschafft", sagte er mit Blick auf die Tabelle, die die Austria als Sechste ausweist. "Wir mssen uns jetzt alle zusammenreien und die Basics - Laufen und Kmpfen - auspacken. Tore machen wir jetzt ja eh."Dass an diesem grauen Herbstnachmittag ein Ex-Austrianer alle drei Wolfsberger Treffer erzielte, passte ins Bild. Mario Leitgeb war jeweils nach einem ruhenden Ball zur Stelle. "Heute ist mir der Ball dreimal vor den Fu bzw. Kopf gefallen - das ist natrlich Wahnsinn", sagte der Mittelfeldspieler. "Dass das genau gegen die Austria passiert, hat das Schicksal vielleicht so gewollt."Dank dem Leitgeb-Triple setzten die viertplatzierten Krntner ihren Vormarsch mit sieben Punkten aus den jngsten drei Spielen fort. "Fr die Tabelle ist das Ergebnis natrlich berragend. Bei der Austria zu gewinnen, haben wir als WAC nicht unbedingt im Vorhinein am Plan", sagte Coach Christian Ilzer.Trotz der "besten Saisonleistung mit dem Ball" (Ilzer) mussten die Wlfe um den verdienten Lohn lange bangen. Das Goldtor fiel erst in Minute 92. "Leidenschaft und spielerische Qualitt: Wir haben heute alles auf den Platz gebracht", resmierte mit WAC-Spielmacher Michael Liendl ein weiterer Ex-Austrianer. "Es war nicht vorherzusehen, dass wir die Austria auswrts so dominieren wrden." Verteidiger Lukas Schmitz: "Wir mssen uns vorwerfen lassen, dass wir das nur mit einem Tor Unterschied gewinnen. Aber klar: Wir freuen uns ber die drei Punkte und sind auch ein bisschen stolz auf die Leistung."Ebenfalls nicht allzu unglcklich ber den WAC-Auftritt drfte Rapid gewesen sein, immerhin reduzierten die Htteldorfer dadurch den Rckstand auf die Austria auf zwei Punkte. Dabei htten die Grn-Weien sogar am Erzrivalen vorbeiziehen knnen, mussten sich aber in Altach mit einem 2:2 zufriedengeben.Trainer Dietmar Khbauer fhrte den klaren Rckfall nach der Pause auch auf die Mdigkeit durch die stndige Doppelbelastung zurck. Allerdings htte seine Truppe die Partie schon vor dem Seitenwechsel entscheiden knnen. "Die erste Hlfte war vielleicht die beste von uns, seit ich bei Rapid bin. Das Einzige, das ich der Mannschaft vorwerfen kann, ist, dass sie nicht mehr Tore gemacht hat."Der Treffer von Mario Sonnleitner zur vermeintlichen 2:0-Fhrung wurde den Htteldorfern flschlicherweise wegen angeblichen Abseits aberkannt. "Natrlich tut das weh, denn zu diesem Zeitpunkt wre Altach wohl erledigt gewesen", sagte Khbauer. So aber verpassten Stefan Schwab und Co. den dritten Pflichtspielsieg in Folge und eine siegreiche Generalprobe fr das Europa-League-Heimspiel am Donnerstag gegen Villarreal.Auch Altach-Coach Werner Grabherr war nach der Partie nicht wirklich zufrieden. "Weil es das dritte Unentschieden hintereinander war und wir in der Tabelle feststecken", erklrte der Trainer des Tabellenvorletzten, der zwei Punkte vor Schlusslicht Admira liegt.