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09. Nov. 2018

Austria gegen Salzburg unter Zugzwang - "Reaktion" gefordert

Die Wiener Austria steht vor dem Ligaschlager am Sonntag (17.00 Uhr/live Sky) zu Hause gegen Meister Salzburg unter Druck. Vier Spiele sind die Favoritner in der Fuball-Bundesliga bereits sieglos. Sollte nach der enttuschenden 2:3-Heimniederlage vergangene Woche gegen den WAC keine Leistungssteigerung gelingen, knnte auch die Zukunft von Trainer Thomas Letsch zur Debatte stehen.Bei einer Niederlage gegen Salzburg droht der Austria acht Runden vor Ende des Grunddurchganges der Rckfall auf Platz acht. Nur die Top 6 schaffen es in die Meisterrunde. Sportdirektor Ralf Muhr wollte sich vor der Partie nicht auf Szenarien einlassen. "Entscheidend ist, dass wir gegen eine sehr, sehr gute Mannschaft eine Reaktion zeigen auf das, was im Schlechten passiert ist." Danach werde es eine "inhaltliche Analyse" der 90 Minuten geben, keine emotionale.Teile der Anhngerschaft hatten nach der schwachen Vorstellung gegen den WAC die Ablse von Letsch gefordert. Spurlos sei das nicht an ihm vorbergegangen, gestand der Trainer. "Aber es ist jetzt nicht das Thema Nummer eins." Unruhe ortet der Deutsche nur im Umfeld des Vereins, nicht aber im Club selbst. Auch Neo-Prsident Frank Hensel hatte sich bei seiner Bestellung am Montag nicht als Befrworter einer "Hire-and-Fire"-Politik gezeigt."Fr mich ist es sehr erfreulich und es hilft mir auch, dass ich die absolute Rckendeckung innerhalb des Vereins spre", erklrte Letsch. Es gehe nicht um Jobgarantien. "Im Moment erfahre ich einfach, dass der Verein nach wie vor zu mir hlt und von dem berzeugt ist. Den Druck, den wir haben aufgrund der Tabellensituation und auch aufgrund der gezeigten Leistungen, den machen wir uns selber noch dazu."Letsch versprach einen mutigen Auftritt. "Es gibt immer die Angst davor, dass es schief luft", sagte der 50-Jhrige, der nach 25 Ligaspielen als Austria-Trainer bei einer negativen Bilanz hlt (zehn Siege, vier Remis, elf Niederlagen). "Aber man kann es auch als Chance sehen. Wir stehen vor einem Spiel gegen eine europische Spitzenmannschaft. Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass von uns eine Reaktion gefordert ist."Gegen Salzburg haben die Wiener nur eines der vergangenen 18 Pflichtspiele gewonnen - mit 4:0 in Wr. Neustadt am Ende der vergangenen Saison. Der letzte Sieg gegen die Bullen in Wien liegt mehr als viereinhalb Jahre zurck, gelang im Mrz 2014 (3:0). "Wir gehen ins Spiel, um im Idealfall zu gewinnen, auf jeden Fall aber um etwas mitzunehmen", sagte Letsch.Der Fokus im Training lag auf Kompaktheit und dem Spiel gegen den Ball. "Es wre vermessen zu sagen, dass wir Salzburg jetzt spielerisch auseinandernehmen", meinte Letsch. Man wolle aber selbst aktiv sein. "Man muss sehen: Wir machen uns nicht in die Hose." Helfen knnte dabei Bright Edomwonyi. Der Angreifer steht nach seiner Rckenblessur seit zehn Spielen wieder im Mannschaftstraining und ist laut Letsch "auf jeden Fall eine Alternative".Der Personaldecke bezeichnete Letsch weiterhin als dnn. "Wir haben im Moment nicht die Strmer, die den Ball vorne festmachen knnen." Daher seien gegen Salzburg andere Lsungen gefragt. Bis Freitagmittag waren 8.500 Tickets verkauft. Der bisher letzte Ligasieg gelang der Austria Ende September in Hartberg (0:1). Zu Hause ist der Tabellensechste drei Punktspiele sieglos.Die Salzburger dagegen kommen mit nur einer Niederlage in saisonbergreifend 20 Ligaspielen - dem 0:4 bei der Austria Ende Mai. In den 24 Pflichtspielen dieser Saison sind die Bullen noch ungeschlagen, haben 20 davon gewonnen. Mit dem 25. Ligasieg im Kalenderjahr 2018 knnte der Serienmeister am Sonntag bereits seinen Clubrekord aus dem Vorjahr einstellen.Salzburg ist in der Europa League trotz des vierten Siegs im vierten Spiel zwar noch immer nicht fix aufgestiegen, prsentierte sich aber einmal mehr von seiner Schokoseite. Drei Tage nach der 5:2-Gala bei Trondheim will Trainer Marco Rose "noch einmal alle Energie freisetzen, um diesen so erfolgreichen Block (zwischen den beiden Lnderspielpausen) auch erfolgreich abzuschlieen". Die Austria verfge ber "eine Mannschaft mit Qualitt und guten Einzelspielern", deren "Thema" derzeit vor allem Konstanz sei.Besonders gefhrlich mache die Wiener, dass sie "sicher nichts zu verlieren haben". Das Schicksal von Letsch, den er aus gemeinsamen Zeiten in Salzburg kennt, lasse ihn nicht kalt. "Das beschftigt mich schon, weil ich Tommy persnlich kenne. Aber er ist im Moment noch da und liefert gute Arbeit ab", betonte Rose. "Ich habe das Gefhl, dass das Vereinsumfeld in Wien noch sehr ruhig ist und ihm die Zeit gibt, den Umbruch zu vollziehen. Ich hoffe, dass er seine Ziele in Wien verwirklichen kann."In seinem 50. Ligaspiel als Salzburg-Trainer (bisherige Bilanz 36-10-3) gastiert Rose mit seinen Kickern erstmals in der neuen violetten Heimsttte, das Heimspiel im August hatt man souvern 2:0 gewonnen. "Ich habe viel Gutes gehrt", berichtete der Deutsche ber die Generali-Arena. Die sei ein "Schmuckkstchen", in dem es "sich lohnt, vorbeizuschauen". Auch sportlich knnte sich der Ausflug rentieren: Mit einem Sieg knnte der Vorsprung auf die ersten Verfolger weiter anwachsen. Vor der 14. Runde fhren die Salzburger zwlf Zhler vor dem LASK.