07. Dez. 2018

Austria mit zweithchstem Umsatz der Nach-Stronach-ra
Die Wiener Austria hat im vergangenen Geschftsjahr ihren zweithchsten Umsatz der Nach-Stronach-ra erzielt. Die Erlse beliefen sich 2017/18 auf 36,059 Millionen Euro. Der Gewinn betrug - gesttzt vor allem von Transfererlsen - 661.000 Euro. Das geht aus dem erstmals in dieser umfassenden Form aufbereiteten Geschftsbericht hervor, den der Fuball-Bundesligist am Donnerstag prsentiert hat.Hhere Einnahmen hatte die Austria in den vergangenen zehn Jahren nach der Lsung des Betriebsfhrungsvertrages mit dem Magna-Konzern von Frank Stronach nur in der Saison 2013/14 mit dem Einzug in die Gruppenphase der Champions League verzeichnet, nmlich 37,383 Millionen. "Wir haben eine Wachstumsstrategie", betonte Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer. "Das klare Ziel ist, mit Transfers, Europacup-Teilnahmen und dem neuen Stadion diese 36 Millionen in den nchsten Jahren zu steigern."Mit dem Jahresgewinn wuchs das Eigenkapital des Clubs auf 2,022 Mio. Euro. Ohne Transfererlse wre das nicht mglich gewesen. Die Austria gab die Einnahmen fr Abgnge wie Larry Kayode (Manchester City), Petar Filipovic (Konyaspor) und Jens Stryger Larsen (Udinese) fr 2017/18 mit 6,877 Mio. Euro an. Dem stehen Ausgaben fr Transfers und Leihen von 1,501 Mio. gegenber. "Wir sind ein Club, der sich ber Transfererlse refinanzieren muss", sagte Kraetschmer. Daraus habe man auch nie einen Hehl gemacht.Mit der generalberholten Generali-Arena erwartet sich die Austria allerdings einen weiteren Schub. Im Geschftsbericht ist von einem zustzlichen Deckungsbeitrag von hochgerechnet 2,833 Mio. Euro jhrlich die Rede. Dieser soll fr die laufende Tilgung des auf 25 Jahre aufgenommenen Kredits fr den Stadionumbau verwendet werden.2017/18 spielte die Austria allerdings in der Gruppenphase der Europa League. Durch das Verpassen des internationalen Geschfts fehle dem Club in der laufenden Saison der daraus resultierende zustzliche Deckungsbeitrag von 1,5 bis 2 Mio. Euro, rechnete Kraetschmer vor. "Wir wollen nachhaltig wirtschaften. Ein Club wie Austria Wien braucht das internationale Geschft", meinte der AG-Vorstand.Beim Budget sei die Austria national ein "Top-3-Club", besttigte Kraetschmer. Einzig Serienmeister Salzburg und der Lokalrivale Rapid, der im November einen Jahresumsatz von 41,7 Mio. Euro prsentiert hat, liegen vor den Violetten. Die Bundesliga-Tabelle spricht eine andere Sprache. Dort liegt die Austria nach 16 Runden auf Rang fnf - aber immerhin noch vor ebenfalls ambitionierten Rivalen wie Sturm Graz (6.) oder Rapid (8.).Der sportliche Erfolg habe laut Kraetschmer groe Auswirkungen auf den wirtschaftlichen. "Wir mssen sportlich wieder auf das Level kommen, wo wir uns selbst sehen", forderte Austrias Wirtschaftschef. Potenzial fr Wachstum sehe er neben der Stadionauslastung auch noch im Sponsoring sowie in der Internationalisierung.Dazu ist weiterhin nicht ausgeschlossen, dass die Austria zur Finanzierung einen Minderheitsanteil von maximal 24,9 Prozent an der AG - einem Teil des Gesamtkonzernes - abgibt. "Ja, wir sind grundstzlich dazu bereit, aber wir suchen nicht aktiv", sagte Kraetschmer ber mgliche Investoren. "Derzeit ist kein konkretes Angebot am Tisch."Gazprom bleibe weiterhin Untersttzer des Nachwuchses, betonte Kraetschmer. Mit der Export-Tochter des russischen Energieriesen war im Sommer ein diesbezglicher Fnfjahresvertrag abgeschlossen worden. Ins Reich der Fantasie verwies Kraetschmer einen Bericht der "Sportzeitung" von dieser Woche, wonach Gazprom ab Sommer auch das Profiteam untersttzen soll - angeblich mit rund 25 Millionen Euro. "Das ist unter das klassische Thema Ente einzuordnen", erklrte Kraetschmer. Klarer Schwerpunkt der Kooperation sei der Nachwuchs. "Daran hat sich nichts gendert."ndern knnte sich dafr etwas bei der Verteilung der TV-Gelder in der Fuball-Bundesliga - zumindest wenn es nach einigen kleineren Clubs geht, die sich benachteiligt fhlen. Schlusslicht FC Admira brachte fr eine auerordentliche Klubkonferenz vor der Jahreshauptversammlung am (heutigen) Freitag einen Antrag ein, dass ab 2019/20 neben einem Sockelbetrag nur noch der sportliche Erfolg bei der Verteilung bercksichtigt werde. Bisher werden die Gelder zudem noch nach einem Schlssel fr Stadionzuschauer und eingesetzte sterreicher (sterreicher-Topf) vergeben.Kraetschmer uerte ein gewisses Verstndnis fr das Ansinnen. Die Ist-Zahlen wrden gegenber den simulierten Zahlen bei der Beschlussfassung "doch eine deutliche Abweichung" ergeben. Fr eine nderung des erst fr diese Saison beschlossenen Verteilungsschlssels bedarf es einer Zwei-Drittel-Mehrheit. Kraetschmer ging "ergebnisoffen" in die Gesprche und hoffte auf den bestmglichen Kompromiss. "Damit es, wenn mglich, doch einen Weihnachtsfrieden gibt, und wir nicht im Streit auseinandergehen."