18. Aug. 2017

Austria trotzte Irritationen - Tr zur Europa League offen
Trotz ungnstiger Vorzeichen hat die Austria die Tr zum Eintritt in die Europa League aufgestoen. Beim 2:1 in Osijek im Play-off-Hinspiel zur Teilnahme an der Gruppenphase standen die Wiener nach knapp 20 Minuten vor einer Pleite, ehe die Wende zum Guten gelang. Im Retourspiel in St. Plten sollte sich die Austria dies nicht mehr nehmen lassen. Bis dahin gilt es, sich in der Abwehr zu finden."Wir haben uns nicht irritieren lassen", betonte Prsident Wolfgang Katzian vor der Rckkehr in Wien weit nach Mitternacht. Personalfragen hatten die Tage vor der Partie in Kroatien bestimmt. Nach dem Herbst-Aus fr den verletzten Alexander Grnwald fiel der wechselwillige Petar Filipovic kurzfristig aus. Dazu kam die Transfer-Posse um Larry Kayode, dessen Transfer zu Manchester City erst am Matchtag endgltig fixiert wurde.Dass Routinier Heiko Westermann und der junge Ghanaer Abdul Kadiri Mohammed noch nicht oft das Gespann in der Innenverteidigung gebildet haben, wurde am Donnerstagabend in einigen Situationen sichtbar. So stimmte beim 0:1 (15.) nach einem schnell ausgefhrten Freisto der Hausherren die Zuordnung nicht. Als Kadiri vier Minuten spter einen Elfmeter verschuldete, hing die Austria schwer in den Seilen. Das womglich vorzeitige K.o. blieb aber aus, da Osijeks Kapitn Borna Barisic den Ball an die Innenstange setzte.Trainer Thorsten Fink sah die Szene wie sein Gegenber Zoran Zekic als Knackpunkt der Partie. "Wenn der fllt, wre es schwierig geworden, diese Mannschaft zu schlagen", sagte der Deutsche. Zur Leistung seines neuen Defensivgespanns meinte Fink, dass noch genug Luft nach oben ist. "Man hat Abstimmungsschwierigkeiten gesehen, aber es wre ein Wunder, wenn es gleich klappen wrde", sagte der Coach, dem Unkonzentriertheiten im Defensivverhalten auffielen. "Vom Fuballerischen bin ich sehr zufrieden, ein paar Dinge mssen wir aber noch abstellen." Die Suche nach einem neuen Innenverteidiger wird hinter den Kulissen jedenfalls weitergehen.Beendet sein drfte vorerst die Strmerdiskussion. Nach Kevin Friesenbichlers Ligator am vergangenen Wochenende erzielte auch Christoph Monschein seinen ersten, wichtigen Treffer fr die Austria. Der Neuzugang schloss in klassischer Monschein-Manier zum 1:1 (26.) ab. "Das ist ein Schuss, den ich im Training immer auspacke", freute sich der 24-Jhrige, der viele Kilometer abspulte. Fink sah auch einen psychologischen Effekt durch den endgltig geklrten Kayode-Wechsel. Der "Druck" des Vergleichs mit dem Torjger der vergangenen Saison sei deshalb gewichen.Pltzlich klappte bei der Austria auch eine schon gesehene Tugend, die sie in dieser Saison noch nicht ausgezeichnet hatte: Die Strke bei Standardsituationen. Raphael Holzhauser bewies in einer Phase, in der Osijek mehr investierte, sein Knnen am ruhenden Ball. Traumwandlerisch zirkelte der Spielmacher einen Freisto ber die Mauer ins Netz (59.). Ebenfalls ein Treffer mit Ansage. "Ich war mir ziemlich sicher. Wenn er aufs Tor geht, ist er drin", meinte Holzhauser. Gleichzeitig mahnte er vor bertriebener Euphorie. Kommenden Donnerstag sei in St. Plten eine weitere konzentrierte Leistung gefragt. "Lassen wir zehn Prozent nach, wird es trotzdem noch schwer."In dieselbe Kerbe schlug Fink. Zu groe Euphorie sei vorerst nicht angebracht. "Wir haben eine gute Ausgangsposition, mehr noch nicht. Ich erwarte noch einen heien Kampf", erklrte der Chefcoach. Um das von der UEFA ausgeschttete 2,6 Millionen Euro schwere Startgeld einzustreifen, wird die Austria noch einmal alles in die Waagschale werfen mssen. Westermann und Kadiri werden vorerst am Sonntag in Mattersburg die Mglichkeit haben, sich gegen Stefan Maierhofer und Co. weiter einzuspielen.In St. Plten hofft die Austria dann auf ein volles Haus, 8.000 Zuschauer passen in die NV-Arena. Fink appellierte an die Anhngerschaft: "Die Tr ist aufgestoen, es sollten viele kommen und uns anfeuern."