13. Sept. 2017

Austria will Milan zum Europa-League-Start rgern
Die Austria will im ersten Aufeinandertreffen mit Italiens Topclub AC Milan nicht vor Ehrfurcht erstarren. Zum Startschuss in die Europa-League-Gruppenphase treten die Wiener am Donnerstag (19.00 Uhr/live Puls 4, Sky) als klarer Auenseiter im Happel-Stadion an, wollen in dieser Rolle aber berraschen. "Wir haben nichts zu verlieren, aber sehr viel zu gewinnen", umriss Florian Klein das Motto.Vor dem Duell mit dem siebenfachen Champions-League-Sieger und 18-fachen italienischen Meister spricht die Ausgangslage klar fr die Gste. Milan hat im Sommer um ber 230 Millionen Euro eingekauft. Der Club will sich nach vier Saisonen ohne Europacup-Teilnahme international wieder prsentieren. Das Interesse scheint gro. Laut UEFA-Angaben werden 62 TV-Kanle die Partie in Wien live bertragen. Die Austria erwartet 30.000 bis 40.000 Besucher im Prater-Oval."Das ist fr jeden Spieler ein Highlight. Die Chance, es sich selbst zu beweisen, dass man mithalten kann", sagte Klein am Tag vor der Partie. Der violette Rckkehrer ist ein volles Happel-Stadion aufgrund seiner Nationalteam-Einstze gewohnt. Zuletzt spielte die Austria ebenfalls gegen einen Serie-A-Club vor hnlicher Kulisse. Im November des Vorjahres siegte die AS Roma mit 4:2, nachdem die Austria zuvor ein 3:3 in Rom bejubelt hatte.Aus dem damaligen Erfolgserlebnis schpfen die Austrianer Mut. "Gegen eine Top-Mannschaft ist es immer schwer, seinen Stempel aufzudrcken. Aber wir wollen das versuchen", sagte Trainer Thorsten Fink. So wrde es nichts bringen, sich vor dem eigenen Gehuse einzuigeln. "Wir knnen uns nicht nur auf Konter verlassen. Wir brauchen auch Ballbesitzphasen, sonst werden sie uns erdrcken", betonte Fink.Bis auf die Langzeitverletzten Robert Almer, Alexander Grnwald und Lucas Venuto kann die Austria auf alle Stammkrfte zurckgreifen. Tarkan Serbest wird nach seiner Knieblessur wieder in der Start-Elf erwartet. Im Angriff drfte Christoph Monschein die Chance erhalten, gegen Star-Verteidiger Leonardo Bonucci sein Knnen zu beweisen. Dass Milans Defensive auch wackeln kann, bewies die 1:4-Niederlage der Lombarden am Sonntag bei Lazio Rom. Fink sa dabei auf der Tribne.Sicher habe er in Rom Schwchen bei den Mailndern gesehen, meinte Fink. "Aber es gibt nicht viele." So werde es sicher schwer, einen Treffer zu erzielen. Bis auf die Lazio-Pleite hatte Milan in zuvor sechs Pflichtspielen dieser Saison nur ein Gegentor einstecken mssen. Die Rossoneri schafften dabei wie die Austria ber die Qualifikation den Sprung in die Europa League. Uni Craiova (1:0, 2:0) und Shkendija Tetovo (6:0, 1:0) stellten keine groen Hrden dar.Die Austria will als "klarer Auenseiter" (Fink) frech und unbekmmert an die Aufgabe herangehen. "Wir wollen zeigen, warum wir Roma auswrts rgern konnten. Wir haben genug Qualitt, um auch Milan zu rgern", meinte Fink. Sportdirektor Franz Wohlfahrt betonte angesichts der brigen Gruppengegner AEK Athen und HNK Rijeka, dass man Respekt vor allen Kontrahenten habe. "Aber wir wollen nicht in die Opferrolle schlpfen, sondern auch punkten." Am besten schon zum Auftakt. Wohlfahrt: "Im Fuball geht es nicht immer ums Geld. Das ist unsere Chance."Historisch gesehen hat die Austria den Genuss eines Erfolgs gegen ein italienisches Team erst einmal auskosten drfen. Inter Mailand wurde 1983 im UEFA-Cup - mit Wohlfahrt auf der Bank - im Happel-Stadion mit 2:1 besiegt. Ansonsten setzte es fr die Favoritner in zwlf Duellen mit Italiens Vertretern bei fnf Remis sechs Niederlagen. Milan verlor nur einmal in neun Spielen gegen eine sterreichische Mannschaft, 1957 im Meistercup gegen Rapid (2:5).