19. Aug. 2016

BL-Journal: Lukas Rotpuller zu Gast bei den Lwen von Schnbrunn
Dienstagfrüh, Wien, 13. Bezirk – die Frisur hält. "Der hat ja wirklich eine Mähne wie ein Löwe", staunt die Presse-Lady vom Tiergarten Schönbrunn amüsiert, als Modellathlet Lukas Rotpuller am Zoo-Gelände überpünktlich seinem schnittigen Sport-Flitzer entsteigt. Schulterlanges, extrem dichtes, rot-bräunliches, stets sorgsam getrimmtes Haupthaar – der Künstlername „König der Löwen“ ist bei Rotpuller alles andere als an den Haaren herbeigezogen.
Bewundernswert
An diesem Dienstagmorgen ist nicht nur Rotpuller bester Laune, auch die edlen Tiere hinter der Plexiglaswand laufen – sehr zur Freude des urigen Fotografen – zur Höchstform auf. Sie wälzen ihre Zentner schweren Körper übereinander, hopsen verspielt auf den steinernen Erhöhungen herum, stürzen sich bei der Fütterung gierig auf die üppige Rohkost – ganz so, als hätten sie ihre Freude am Besuch des "verwandten" Rotpuller. Er hatte sie jedenfalls. "Bewundernswerte Tiere", himmelt er die majestätischen Geschöpfe demütig an: "So nahe kommt man ihnen nicht jeden Tag. Aber ganz hinein ins Gehege sollte man sich eher nicht wagen." Stimmt! Dann hätte der 25-jährige Burgenland-Kroate nämlich augenblicklich ganz andere Sorgen als seine markante Mähne.
"Teil von mir"
Rotpuller und seine Frisur – eine schier unerschöpfliche Symbiose, die Stoff für schier unendlich viele Storys bietet. Dass Rotpuller immer wieder darauf angesprochen, bisweilen gar belächelt wird? Ihm doch wurscht! "Die Frisur ist ein Teil von mir. Ob das an deren passt oder nicht, ist mir egal. Ich trage meine Haare nur für mich so, wie ich sie trage – für niemand anderen. Und ich fühle mich wohl damit." Und pflegeleicht ist die Frisur auch nicht, wie uns Rotpuller glaubhaft versichert. "Wenn ich nach dem Training etwas Spezielles vorhabe, kann’s schon passieren, dass ich einmal ein paar Minuten länger in der Kabine vor dem Spiegel stehe. Aber im Grunde geht das sehr schnell. Abgesehen davon, dass ich im Winter meist ohnehin eine Haube trage." Und auch die Friseur-Besuche halten sich in Grenzen. Meist steht nur Spitzenschneiden auf dem Programm. Auch das geht schnell.
Ivanschitz-"Nachbar"
Schnell ging’s auch in der bisherigen Karriere des Lukas Rotpuller, bergauf nämlich. Dass er mit 14 in die Frank-Stronach-Akademie ging und seinen fußballerischen Turbo ausgerechnet in Violett zündete, entbehrt nicht einer gewissen Brisanz. Schließlich stammt Rotpuller aus Baumgarten, einem traditionell eher grün-weiß angehauchten burgenland-kroatischen Dorf, von dem aus einst auch ein gewisser Andi Ivanschitz loszog, um die große Fußballwelt zu erobern. "Sicher gibt’s viele Rapidler in Baumgarten", sagt Rotpuller, "aber immerhin auch das berühmte Austria-Haus, das komplett im FAK-Style gehalten ist. Die Menschen in Baumgarten sind sehr entspannt und fair." Überhaupt scheint das Burgenland eine nicht unbedeutende Rolle im bisherigen Fußballer-Leben des Lukas Rotpuller zu spielen. In der so erfolgreichen Meister- und Champions-League-Zeit der Wiener Austria – Lukis Haupt wurde damals noch von einer Stoppelglatze geziert – war ein gewisser Thomas Parits Rotpullers Chef, ebenfalls Burgenland-Kroate. Einer seiner Mitspieler: Tor-Gigant Philipp Hosiner aus Eisenstadt, kaum 20 Auto-Minuten von Rotpullers Heimat Baumgarten entfernt. Dazu ist Hosiner seit Jahren mit Rotpullers Schwester liiert. "Hosi und ich haben ein sehr gutes Verhältnis. Leider sehen wir uns recht wenig, weil er im Ausland spielt. Aber wann immer er in Wien ist, treffen wir uns, gehen etwa mit der Familie essen. Ich mag Hosi."
Welche Erinnerungen Rotpuller an den Champions-League-Herbst 2013 hat, welcher Trainer sein größter Förderer war und was er zu seinen Emotionen auf dem Feld zu sagen hat, lesen Sie im neuen Bundesliga-Journal – erhältlich in allen Trafiken und im Zeitschriftenhandel
