05. Okt. 2018

"Brenstark" nach frhem Schock - Salzburg unwiderstehlich
Der zweite Sieg in Gruppe B der Fuball-Europa-League schien nie gefhrdet. Selbst beim Stand von 0:1 war Salzburg am Donnerstag zuhause gegen Celtic Glasgow stets Herr der Lage, das Endergebnis von 3:1 lieferte die Besttigung. Coach Marco Rose gab sich abgeklrt. "Zweifel habe ich eigentlich nie gehabt", sagte der Deutsche, der sich gerade nach der Pause ber eine "brenstarke" Leistung freute.49. Heimpartie ohne Niederlage en suite, 15. Sieg im 17. Saisonpflichtspiel und 2018/19 weiter ohne Niederlage - trotz eines denkbar schlechten Beginns hielt der Lauf des heimischen Serienchampions am Donnerstag an. Nach einem Patzer von Innenverteidiger Andre Ramalho, der sich von einem hohen Ball berraschen lie, lagen die Hausherren nach nur 95 Sekunden hinten. "Das war ein Schock fr uns", gab Ramalhos Defensivpartner Marin Pongracic an.Davon war freilich nichts zu merken. "Wir haben gut reagiert, gut ins Spiel gefunden und schon eine gute erste Hlfte gespielt. Und in der zweiten Hlfte haben wir eine brenstarke Leistung abgeliefert", bemerkte Rose zufrieden. Der Deutsche gab zu Protokoll, von der Reaktion der Mannschaft "nicht berrascht" gewesen zu sein. "Ich wei, dass wir gut sind und dass wir Selbstvertrauen haben."Auch die Tatsache, dass vor der Pause gegen den kompakt verteidigenden 49-fachen schottischen Meister trotz Dominanz keine Grochancen herausschauten, lie Salzburg nicht verzweifeln. "Es war schwierig, weil sie sehr diszipliniert verteidigt haben", sagte Auenspieler Stefan Lainer.Allen Versuchen zum Trotz ging der Favorit zum ersten Mal in der laufenden Saison mit einem 0:1 Rckstand in die Kabinen - und drehte dann richtig auf. "Wir sind ruhig geblieben, das zeichnet uns in letzter Zeit aus", sagte dazu Hannes Wolf, der bald nach Wiederbeginn den Assist fr Doppeltorschtze Munas Dabbur lieferte. "Wir haben weiter unser Spiel gespielt und viele Chancen kreiert", meinte Dabbur trocken. Der Israeli ist weiterhin gut in Fahrt, hat in nunmehr 16 Saisonpflichtspielen 15-mal getroffen.Zum fnften Mal gesamt und zum zweiten Mal international "klingelte" es 2018/19 bei Takumi Minamino, der mit dem 2:1 in der 61. Minute die Partie endgltig wendete. Fr Wolf irgendwie logisch. "Nach dem 1:1 war uns schon klar, dass da mehr geht", erklrte der 19-Jhrige. "Wir haben viel Ballbesitz gehabt, unser Gegenpressing war sehr stark." Auch die Fitness sei ein Grund gewesen. "Der Gegner ist auch ein bisschen mde geworden." Sptestens nach der Roten Karte fr die Schotten und dem 3:1 aus einem Dabbur-Elfer (73.) war die Partie gelaufen.Celtic-Coach Brendan Rodgers, dessen Team nach der Pause kaum Entlastungsangriffe starten konnte, machte nach dem Ausgleich ein groes Problem aus: "Dass wir den Ball nicht gut genug kontrolliert haben. Dann kannst du dir keine Luft verschaffen", klagte der ehemalige Trainer von Liverpool. Oder in den Worten von Lainer: "Wir haben ihnen die Lust und die Kraft genommen."24.085 Zuschauer waren in die Red-Bull-Arena gekommen, es wurde eines der bestbesuchten EL-Gruppenspiele in der Geschichte der Salzburger. Die haben nun beste Chancen, bei der achten EL-Gruppenphase zum sechsten Mal den Aufstieg zu schaffen. "Es ist gut und wichtig, gut zu starten. Aber jetzt haben wir ein Heimspiel gegen Trondheim, das mit dem Rcken zur Wand steht", betonte Rose im Hinblick auf die kommende Partie gegen den punktelosen norwegischen Meister Rosenborg Trondheim am 25. Oktober. "Wir mssen aufmerksam bleiben und weiter reifen. Wenn wir daraus die richtigen Dinge ziehen, werden wir uns weiterentwickeln." Oberstes Gebot: "Es ist einfach wichtig, dass wir normal bleiben."Ganz zufrieden war Rose dann freilich doch nicht. Schlielich kam es an diesem Abend zu keinem Zusammentreffen mit Sngerlegende Rod Stewart. Der britische Edelfan der Celtics weilte im Stadion, trat in der Schlussphase aber vorzeitig den Heimweg an. "Ich htte schon gerne ein Autogramm von ihm gehabt. Leider ist er in der 70. Minute gegangen", sagte Rose.Mittelmig begeistert schien er auch vom Bericht des Fachblatts "kicker". Das hatte wenige Stunden zuvor geschrieben, dass der 42-Jhrige auf der Liste der konkreten Nachfolgekandidaten fr Trainer-Jungstar Julian Nagelsmann beim deutschen Bundesligisten Hoffenheim ganz oben steht. "Wir sind im Oktober und reden ber Themen, die vielleicht nchstes Jahr aufpoppen. Ich mag es einfach nicht kommentieren", sagte Rose dazu. "Ich bin bisher gut damit gefahren. Ich sitze noch immer hier, obwohl ich schon siebenmal weg war."