06. Mai 2019

Bundesliga vor Entscheidungswochen im Rennen nach Europa
Nach den seit Sonntag endgltig an Salzburg und den LASK vergebenen ersten beiden Pltzen in der Fuball-Bundesliga konzentriert sich die Spannung in der sechskpfigen Meistergruppe auf das Rennen um den begehrten dritten Platz. Es stehen Wochen der Wahrheit mit dem WAC in der Pole Position an.Als Gewinner der Runde durfte sich vorerst aber Sturm Graz fhlen. Durch einen 1:0-Arbeitssieg in Unterzahl beim direkten Konkurrenten St. Plten rckten die Steirer bis auf einen Zhler an den WAC (0:3 beim LASK) heran. Die Elf von Trainer Roman Mhlich profitierte zudem von einer Niederlage der nun vier Punkte hinter Rang drei liegenden Wiener Austria (1:2 Salzburg).Der dritte Platz ist in dieser Saison nicht umsonst extrem begehrt. Er bedeutet sportlich die Teilnahme an der Europa League Gruppenphase und wirtschaftliche Mehreinnahmen: In der Saison 2018/19 schttete die UEFA etwa ein Startgeld von 2,92 Mio. Euro aus. Hinzu kmen die Einnahmen von drei Heimspielen, Prmeingelder sowie Zahlungen nach der Koeffizientenrangliste und aus dem Marktpool.Dass Sturm im nchsten internationalen Heimspiel noch sein in der Becherwurf-Causa ausgefasstes Geisterspiel abben muss, schmlert die Grazer Ambitionen freilich nicht. Mhlich, der im Vorfeld einen schwarz-weien Sieg im Europa-Rennen prophezeit hatte, wurde fr seinen Optimismus am Sonntag nur dem Ergebnis nach besttigt. Das von Sturm Gebotene lie nmlich nicht nur Stefan Hierlnder grbelnd zurck. "Es gibt selten Spiele, wo man mit so einer Leistung als Sieger vom Platz geht. Ich wei selbst nicht so genau, wie wir da heute gewonnen haben", sagte Sturms Kapitn.St. Plten gelang am Sonntag trotz drckender berlegenheit nichts Zhlbares. "Es hat die letzte Aktion gefehlt. Wir haben heute kein schlechtes Spiel gemacht, aber wir htten noch drei Stunden weiterspielen knnen und htten kein Tor erzielt", sagte Verteidiger Sandro Ingolitsch.Wieder einmal mit leeren Hnden stand die Austria da, die im eigenen Stadion trotz 1:0-Fhrung nur den Statisten fr Salzburgs Meisterjubel gab. Im Finish, in dem Salzburg seine zuvor geschonten Offensivwaffen Hannes Wolf, Munas Dabbur und Fredrik Gulbrandsen einwechselte, lie sich violett die Partie aus der Hand nehmen. "Es ist sehr bitter, dass wir ein Spiel, wo sehr viele schon an den groen Dreier geglaubt haben, noch verlieren", sagte Trainer Robert Ibertsberger.Seine nunmehr acht Spiele whrende ra, in der drei Unentschieden und ein Sieg gegen St. Plten zu Buche stehen, bilanzierte Ibertsberger von den Resultaten abgesehen durchaus positiv. "Die Burschen haben schon einiges gelernt und gut umgesetzt", meinte der Salzburger. "Wir haben heute trotz weniger Ballbesitz sehr wenige Torchancen zugelassen, hatten sogar mehr als Salzburg. Wie wir umgeschaltet haben, wie wir fr diesen (mglichen) Erfolg gearbeitet haben, war schon sehr gro. Der Mannschaft kann man wenig vorwerfen."Am kommenden Wochenende gastieren die Veilchen in Graz, ehe vor dem Schlussakt beim LASK noch ein Heimspiel gegen den WAC folgt. "Es waren schon sehr viele Endspiele. Aber die nchsten zwei sind richtige Endspiele, weil jetzt geht es um alles", sagte Ibertsberger. In den 17 Saisonspielen gegen Meistergruppe-Teams haben die Wiener bisher allerdings nur zwei Siege (gegen St. Plten) eingefahren.Der WAC denkt zudem nicht daran, den Sonnenplatz zu rumen. "Wir wollen Platz drei nicht mehr hergeben", betonte Kapitn Michael Sollbauer. "Dass wir jetzt um diesen Platz drei zittern mssen, klingt komisch. Wir sind einen Punkt vorne, zittern mssen andere."Bei den Wolfsbergern wechseln sich derzeit Sieg und Niederlage ab, das 0:3 beim LASK war eine heftige Abfuhr. "Wir waren heute gegen einen brenstarken LASK chancenlos, haben keinen Zugriff bekommen und sind kaum ins Angriffsdrittel gekommen", analysierte der umworbene WAC-Trainer Christian Ilzer, an dem auch der LASK Interesse haben soll.Eine Qualifikation frs internationale Geschft wrde freilich auch Ilzers Verhandlungsposition strken, der abermals betonte: "Am Ende ist es (weiter, Anm.) unser Ziel, auf dem Stockerl zu stehen." Dabei steht der Jungtrainer auch vor der Herausforderung, die Spekulationen um seine Person von der Mannschaft fernzuhalten. "Es wre gelogen, wenn das kein Thema wre", sagte Sollbauer. "Aber wir mssen uns auf Platz drei konzentrieren. Mit dem Drumherum haben wir uns nicht zu befassen." Die "Wlfe" haben den gewinnbringenden Beutezug mit direkten Duellen gegen Austria und Sturm tatschlich selbst in der Hand.