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03. Nov. 2021

Christoph Monschein: Wir wollen als Erster in der Conference League berwintern

Christoph, bei deinem Wechsel zum LASK hast du sicher nicht damit gerechnet, dass ihr nach 13 Runden Letzter seid. Wie geht ihr als Mannschaft damit um?

Wir sind natürlich alle unzufrieden mit unserer sportlichen Situation, aber es gibt extrem gute Charaktere in der Mannschaft, die dafür sorgen, dass die Stimmung positiv bleibt. Das war nicht überall, wo ich gespielt habe, so. Da ist in Phasen, in denen es nicht läuft, schon oft eine ordentliche Portion Negativität reingekommen. Das gibt es hier gar nicht. Und wir wissen, dass wir die Qualität haben, immer noch über dem Strich zu landen.

Für dich persönlich läuft es auch nicht rund, zuerst die Verletzung, vor dem Rapid-Match eine Erkrankung…

Jetzt hatte ich nur eine Verkühlung, aber die Verletzung zu Saisonbeginn war nicht leiwand. Die ganze Motivation, die Euphorie, die man hat, wenn man zu einem neuen Verein kommt, war dadurch gebremst. Ich hatte ja gleich in der ersten Woche eine Muskelverletzung, danach habe ich eigentlich schnell wieder Anschluss gefunden, bis ich mich im Cup gegen Marchfeld nach 20 Minuten wieder verletzt habe. Ich wollte so schnell wie möglich zurück, habe dann wahrscheinlich um zwei Wochen zu früh angefangen, bis ich gesehen habe, das bringt nix, ich muss mir Zeit nehmen.

Abgesehen von der Erkältung bis du jetzt wieder voll fit oder fehlt noch etwas?

Ich habe mich schon wieder richtig gut gefühlt. Körperlich bin ich sicher weiter als ich war, als ich zum LASK gekommen bin. So gut wie jetzt war ich noch nie beisammen. Und ich habe noch immer viel Potenzial nach oben. Weil man hier, was die Trainingssteuerung betrifft, sehr gut aufgestellt ist. Ich habe hier viele neue Methoden und Dinge kennengelernt, von denen ich enorm profitiert habe. Man darf nicht vergessen, ich bin zwar schon 29 Jahre alt und seit sechs Jahren Profi, aber ich habe keine Akademie besucht und eine Kraftkammer eigentlich immer nur kurz nach dem Urlaub gesehen, um mich wieder in Form zu bringen.

Trotzdem warst du bisher nur selten in der Stammelf, haben noch die Tore gefehlt, um restlos zu überzeugen?

Ich habe in acht Kurzeinsätze zwei Tore geschossen. Auf die Einsatz-Minuten gerechnet, ist das gar nicht so schlecht. Dabei trainiere ich meistens auf der Seite und spiele da auch, wenn ich eingewechselt werde. Da ist man natürlich schon weiter vom Tor entfernt und hat nicht so viele Situationen in der Box wie als Mittelstürmer. Aber es war eigentlich noch bei jedem Klub so, dass ich etwas Anlaufzeit gebraucht habe. Ich habe 16 Jahre lang in Brunn am Gebirge gespielt, als ich dann mit einundzwanzigenhalb nach Ebreichsdorf in die Regionalliga gewechselt bin, habe ich in der Herbstsaison drei Tore geschossen, am Ende der Saison waren es dann 27. Auch bei der Admira und der Austria hat es ein bisschen gedauert, aber dann habe ich eigentlich jede Saison meine Tore geschossen.

Mit deiner Schnelligkeit bist du ja prädestiniert für das Umschaltspiel des LASK. Oder ist der LASK gar nicht mehr die Pressing-Mannschaft, als die er für so viel Furore gesorgt hat?

Die Basics und die Philosophie sind auf jeden Fall noch immer vorhanden. Das merkt man bei jedem Spieler, der schon lange da ist. Die haben das alle verinnerlicht und impfen das auch den Neuen ein. Natürlich gibt es puncto System, Formation und Taktik von Trainer zu Trainer Unterschiede. Aber da war ich bei der Austria gröbere Änderungen gewöhnt.

Wie wichtig war Dominik Thalhammer, der dich ja nach Linz geholt hat, für dich?

Ich habe Dominik Thalhammer schon als Acht- oder Neunjähriger aus Brunn am Gebirge gekannt, weil er da Trainer meines Bruders war. Von daher haben wir uns gut verstanden und es war schön, dass wir uns nach so vielen Jahren in der Bundesliga getroffen haben. Aber es ist nicht so, dass ich mich nach seinem Abgang beim LASK nicht mehr wohlfühlen würde. Ich bin hier von Anfang an super aufgenommen worden und konnte eigentlich schon nach zwei, drei Tagen so sein, wie ich immer bin.

In der Bundesliga ist euch auch unter dem neuen Trainer noch nicht so recht der Knopf aufgegangen. Woran kann das liegen?

Ich war ja schon öfter in solchen Situationen, aber diesmal ist es echt schwierig, den Grund dafür zu finden. Es ist nicht so, dass uns die Doppelbelastung so arg zu schaffen macht, wir sind fitnesstechnisch besser als unsere Gegner und alle Daten und Werte, die heute im Fußball erhoben werden, sind auch top. In den internationalen Spielen und im Cup funktioniert es ja auch, wir vergeben aber einfach zu viele Chancen, und das wird in der Liga bestraft.

Umso besser läuft es in der Conference League, da ist der Aufstieg schon fix eingeplant?

Es hat sich in den drei Spielen gezeigt, dass wir jeden Gegner schlagen können. Wir sind die stärkste Mannschaft in der Gruppe, deshalb wollen wir als Erster der Gruppe überwintern, dann wären wir auch fix im Achtelfinale. Schärfster Konkurrent um Platz eins ist sicher Maccabi Tel Aviv.

Gegen Alashkert sind also drei Punkte fix eingeplant?

Im Heimspiel gegen Alashkert können nur drei Punkte unser Ziel sein. Obwohl wir schon auswärts gesehen haben, dass man auch gegen so einen Gegner schlecht aussehen kann, wenn man nicht mit hundert Prozent dabei ist. Wir haben dann zwar 3:0 gewonnen, aber bei 0:0 hatte der Gegner zwei Stangenschüsse. Im Heimspiel wollen wir auf jeden Fall gleich voll bei der Sache sein.