13. Sept. 2023

Dejan Stojanovic: Knnen es mit jedem in der Liga aufnehmen!
Altachs erfahrener Top-Goalie über den gelungenen Relaunch, was seinen 25. Trainer auszeichnet, warum Roli Kirchler einen guten Job gemacht hat und die Cashpoint-Arena britisches Flair versprüht.
Bei Altach ist wieder Leben drin! Nach den letzten beiden Saisonen, in denen die Vorarlberger eher wie Untote durch die Liga taumelten, immer haarscharf vor dem Absturz in die Zweitlassigkeit, stehen sie jetzt als Siebente zur Abwechslung wieder im Mittelfeld – und haben von den letzten vier Spielen lediglich eines unglücklich verloren. „Abgesehen vom Rapid-Match hatten wir in jedem Spiel Chancen auf drei Punkte. Wir können es mit jedem in der Liga aufnehmen“ sagt Dejan Stojanovic voller Selbstvertrauen. Der 1,96m-Tormannriese ist einer der „Hauptschuldigen“ am Aufwärtstrend der Ländle-Truppe. Das 0:4 gegen Rapid, indem Stojanovic eine noch viel höhere Niederlage mit zahlreichen Glanzparaden verhinderte, war dabei ein Weckruf: „Wir sind relativ naiv nach Wien gekommen, haben auf Teufel komm raus nach vorne gespielt. Dass du auswärts 10mal ausgekontert wirst, das darf dir aber nicht passieren, daraus haben wir unsere Schlüsse gezogen.“
„Haben Sturm fußballerisch alt aussehen lassen“

Dementsprechend ist auch die Devise für das Spiel am Samstag (17 Uhr – die weiteren Partien der 7. Runde hier im Spielplan) bei Blau-Weiß Linz klar: „Wir müssen einfach schauen, dass wir die Null halten, dann haben wir gute Chancen.“ Die Leistung in der letzten Runde gegen Sturm war für viele Beobachter Altachs bestes Spiel, das man seit langem in der Cashpoint-Arena gesehen hat – auch wenn es sehr unglücklich 1:2 verloren ging: „Wir haben Sturm fußballerisch alt aussehen lassen. Wenn man sieht, wo sie stehen und wir vorher waren, dann ist das auf jeden Fall ein Zeichen, dass wir gut trainieren und arbeiten“, findet Stojanovic. Unter Neo-Coach Joachim Standfest habe man viel defensiv trainiert, aber auch Schwung in die Offensive bekommen. Stojanovic, der in seiner illustren Karriere bei Bologna, St. Gallen, Middlesbrough, St. Pauli und weiteren Stationen bereits 25 verschiedene Trainer hatte, beschreibt seinen neuesten als „sehr gelassenen Typen, der offen ist. Er holt auch Ratschläge von uns Spielern ein, diskutiert viel mit uns. Es tut gut, wenn der Trainer auf einen eingeht“. Etwas, das für ihn auf das ganze Trainerteam mit Co-Trainer Roman Wallner zutrifft.
Neue Spieler schlugen ein

Ein weiterer wichtiger Faktor sei der Umbau der Mannschaft im Sommer gewesen. „Roli Kirchler hat einen guten Job gemacht. Wir neue Spieler sind von Null gestartet. Es ist gut, wenn sich Spieler nicht damit beschäftigen, was war.“ Neuzugang Gustavo Santos entpuppte sich gleich als Topverstärkung im Sturm: „Den hatte vorher kaum wer auf dem Zettel. Ein körperlich starker und schneller Spieler, der weiß wo das Tor steht“. Ebenso einen guten Griff scheint man mit Lukas Fadinger oder Christian Gebauer gemacht zu haben. Im Tor sorgt der 30jährige Stojanovic mit seiner Erfahrung für Ruhe und Ordnung: „Es gehört viel Kommunikation und Coaching zum Tormannspiel. Da konnte ich von meinen Stationen viel mitnehmen.“ Dazu sei man generell von der Qualität nun stärker besetzt: „Auch die Einwechselspieler sind sehr stark und bringen bei uns eine Veränderung.“ Nicht zuletzt zeigten auch die Zuschauerzahlen bei den Altacher Heimspielen wieder nach oben. Die neuen schwarzen Heimdressen gehen besser weg als andere Altach-Trikots davor. Und auch Stojanovic hat an seiner Rückkehr nach Österreich so richtig Gefallen gefunden: „Das enge Stadion erinnert mich an die alten Arenen in England. Es macht Spaß hier zu spielen.“
Fotos: GEPA pictures