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17. Sept. 2018

Derby hinterlie euphorisierte Austria und brodelndes Rapid

Wiener Fuball-Derbys im Allianz Stadion scheinen immer nach einem hnlichen Muster abzulaufen. Zwischen den Spielern kochen die Emotionen hoch, grn-weie Fans sorgen des fteren fr unrhmliche Szenen und Rapid gewinnt nicht - so geschehen auch am Sonntag beim 1:0-Erfolg der Austria.Die Bilanz der Htteldorfer gegen den Erzrivalen in der neuen Arena steht bei drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Dass die Negativserie bestehen blieb, hat sich Rapid zu einem guten Teil selbst zuzuschreiben, immerhin wurden in der ersten Hlfte einige Hochkarter vernebelt. Diese Chancen htten laut Trainer Goran Djuricin fr zwei Siege gereicht.Am Ende setzte es jedoch eine Niederlage, die es im Westen Wiens brodeln lsst. Das anstehende Programm Rapids hat es nmlich in sich: Innerhalb von 15 Tagen geht es gegen Spartak Moskau (Europa League), Red Bull Salzburg (Liga), Mattersburg (Cup), St. Plten (Liga) und die Glasgow Rangers (Europa League). Es besteht die Gelegenheit zur Trendwende, allerdings auch die Gefahr eines weiteren Absackens, was den Fan-Zorn noch einmal steigern wrde.Der ist ohnehin schon gro genug, wie die Szenen rund 15 Minuten nach dem Abpfiff bewiesen. Etwa 30 teilweise vermummte Rapid-Anhnger bauten sich vor der Austria-Tribne auf und lieferten sich Scharmtzel mit den "Veilchen"-Fans, erst nach einigen Minuten beruhigte sich die Lage durch das Eingreifen der Exekutive.Die Polizei berichtete am Sonntagabend zudem von Vorfllen auerhalb des Stadions, wo feiernde Austria-Anhnger geschtzt werden mussten, und von zwei schwerverletzten Beamten. Auch so mancher Rapid-Profi fiel durch Fehlverhalten auf - so zum Beispiel Ersatzgoalie Tobias Knoflach, der aufgrund dessen angeblicher Provokationen gegenber Rapid-Fans nach dem Schlusspfiff auf Austria-Schlussmann Patrick Pentz losstrmte und ihm "nicht so schne Sachen" (Pentz) mitteilte.Als "peinlich" bezeichnete der 21-Jhrige das Verhalten von Knoflach, der schon whrend des Spiels von der Ersatzbank aus Gelb gesehen hatte. Schiedsrichter Julian Weinberger, der schon davor bei einigen Rudelbildungen alle Hnde voll zu tun hatte, zeigte dem Rapid-Keeper fr seine Aktion nach dem Ende der Partie allerdings nicht Gelb-Rot. Auch auf eine Anzeige verzichtete der Unparteiische, daher droht Knoflach wohl keine Sperre.Fr Djuricin drfte das kein wirklicher Trost sein. Der Block West rief im Anschluss an das Match wieder lautstark nach der Ablse des Rapid-Trainers, fr den es zu allem berfluss noch Hohn des Austria-Anhangs gab. Auf einem Transparent im violetten Sektor wurde die sofortige Vertragsverlngerung Djuricins gefordert.Der Wiener betrieb unterdessen Ursachenforschung, wie die Partie berhaupt verloren gehen konnte. "Im Fuball kommt es vor, dass der unterlegene Gegner gewinnt, und das war heute so. Der Glcklichere hat gewonnen."Austria-Coach Thomas Letsch widersprach dieser Ansicht. "Am Ende war es glaube ich ein verdienter Sieg", erklrte der Deutsche. Von der besten Austria-Leistung in seiner Amtszeit wollte der Nachfolger von Thorsten Fink nicht sprechen. "Aber es war eine sehr gute, vor allem was Willen, Leidenschaft und Kampf anbelangt."Auch Goldtorschtze Alexander Grnwald hielt den Erfolg aufgrund der zweiten Hlfte fr gerechtfertigt und freute sich ber die positive Austria-Bilanz im Allianz Stadion. "Die negative Stimmung beflgelt uns scheinbar." Laut seinem Clubkollegen Kevin Friesenbichler dominierten die "Veilchen" schon vor dem Seitenwechsel. "Die Rapid-Chancen sind nur durch Eigenfehler entstanden. Wir htten das Ergebnis sogar noch hher gestalten knnen."Dank des Derbysieges verbesserte sich die Austria auf Rang vier und kann sich nun mit einer groen Portion Selbstvertrauen auf das Heimspiel am Sonntag gegen den zweitplatzierten LASK vorbereiten. Rapid hingegen rutschte auf Platz sieben ab und wre damit nach derzeitigem Stand nicht in der Meistergruppe.Weiter geht es fr die Grn-Weien schon am Donnerstag vor eigenem Publikum in der Europa League gegen Spartak Moskau. " Jetzt mssen wir schauen, dass wir die vielen positiven Dinge, die wir heute gezeigt haben, auch gegen Spartak zeigen", meinte Djuricin und ergnzte: "Wenn wir nicht viele Chancen htten, msste ich mich mehr als hinterfragen. Aber natrlich, ich bin verantwortlich fr die Niederlage."