Die 5 bemerkenswertesten Gewinner des Debt Awards im Herbst 2023

Seit der Saison 2021/22 vergibt die Bundesliga an Spieler, die bei ihrer Premiere in der ADMIRAL Bundesliga gewisse Kriterien* erfüllt haben, den „Debüt Award“. Im ersten Spieljahr waren es 41 Spieler, die die Trophäe mit dem original Bundesliga-Matchball erhalten haben, in der zweiten Saison 27 und in der abgelaufenen Herbstsaison 2023/24 sind erneut 20 neue Spieler dazugekommen. Fünf „Award-Gewinner“ waren besonders bemerkenswert.

Matthias Seidl (22, SK Rapid)

Von allen Klubs ist es der SK Rapid, der bisher die meisten „Debüt Awards“ sammelte. Nicht weniger als 13 Spieler aus dem (großteils) eigenen Nachwuchs haben in den vergangenen zweieinhalb Saisonen für die Grün-Weißen debütiert – der bisher letzte ist Matthias Seidl, der allerdings erst im Sommer von Blau-Weiß Linz nach Hütteldorf gekommen war. Der 22-jährige Kuchler ist es auch, der in der Herbstsaison für ein Novum sorgte. Erstmals feierte nämlich ein „Award-Gewinner“ noch in der selben Saison, in der er sein Bundesliga-Debüt gegeben hat, seine Premiere in der österreichischen Nationalmannschaft. Im Falle Seidls lagen zwischen seinem Erstauftritt in der ADMIRAL Bundesliga (28. Juli 2023; 1:1 gegen den LASK) und seinem ersten Länderspiel (12. September 2023; 3:1 gegen Schweden) exakt 46 Tage – und nur sechs Bundesliga-Spiele.

Der erste Spieler, der nach seinem „Debüt Award“ im ÖFB-Team zum Einsatz gekommen war, war Alexander Prass von Sturm Graz. Er stand am 16. November 2022 beim 1:0-Sieg gegen Andorra in der Startelf und war deshalb mit seiner Länderspiel-Premiere um 45 Minuten früher dran als Rapid-Keeper Niklas Hedl. Der jüngste „Award-Gewinner“, der zu Länderspielehren kam, ist der 19-jährige Salzburger Samson Baidoo, der ziemlich genau ein Jahr nach seinem Bundesliga-Debüt im Oktober 2023 beim 2:3 gegen Belgien erstmals für Österreichs A-Team auflief.

Simon Seidl (21, Blau-Weiß Linz)

Knapp drei Monate nach Matthias Seidl war es auch für seinen um ein Jahr jüngeren Bruder Simon soweit – er kam am 21. Oktober beim 0:0 von BW Linz gegen Austria Lustenau zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz und sorgte damit dafür, dass erstmals ein Bruderpaar mit dem „Debüt Award“ ausgezeichnet wurde. Simon Seidl war übrigens einer von gleich sechs Spielern des Aufsteigers, die diese Ehrung im Herbst in Empfang nahmen durften. Die weiteren fünf waren Fabian Windhager, Danilo Mitrovic, Raphael Hofer, Alexander Briedl und Stefan Feiertag, der auch wiederum interessante familiäre Bande vorweisen kann.

Stefan Feiertag (22, Blau-Weiß Linz)

Der Mittelstürmer, der vor wenigen Tagen seinen 22. Geburtstag feierte, ist der Cousin von Leipzig-Teamstürmer Christoph und WAC-Verteidiger Dominik Baumgartner. „Durch sie bin ich mit sieben Jahren zum Fußball gekommen“, hat der Waldviertler wie seine beiden Vorbilder die Akademie in St. Pölten besucht, ehe er über die Young Violets und Amstetten im vergangenen Sommer in Linz gelandet ist. Heute ist er neben Matthias Seidl und WSG-Keeper Adam Stejskal einer von drei „Award-Gewinnern“, die alle 17 Herbst-Spiele der ADMIRAL Bundesliga bestritten haben. Die Ausbeute ist mit einem Tor und zwei Assists noch ausbaufähig, als Vize-Torschützenkönig der 2. Liga hat er im Vorjahr aber schon gezeigt, dass er nicht nur äußerlich seinem Cousin Christoph ähnelt.

Elias Havel (20, LASK)

Wenn Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer bei Einführung des „Debüt Awards“ vor mehr als zwei Jahren meinte, damit „Debütanten, die die wichtigsten Phasen ihrer Ausbildung in Österreich absolviert haben, eine dauerhafte Erinnerung an ihren ersten Bundesliga-Einsatz schenken“ zu wollen, dann gilt das für Elias Havel in ganz besonderem Maße. Einen Erstauftritt, wie ihn der 20-jährige LASK-Stürmer am 19. August 2023 gegen die WSG Tirol hinlegte, hat es wahrscheinlich in 50 Jahren Bundesliga noch nicht gegeben. Der 20-Jährige hatte bei seiner Einwechslung in der 69. Minute kaum mit Marin Ljubicic abgeklatscht, als die Kugel nach einem missglückten Rückpass der Tiroler auch schon bei ihm landete. Als er mit einem Heber WSG-Torhüter Stejskal bezwang, war sein Debüt gerade einmal 31 Sekunden alt. Und der Wiener konnte sein Traum-Debüt selbst kaum fassen: „Es ging alles so schnell. Ich war einfach drinnen, hab’ spekuliert auf den Rückpass. Es war wie im Traum eigentlich. Auf einmal war der Ball drinnen.“

Luka Maric (21, SK Puntigamer Sturm Graz)

Die Sorge, die Kriterien für den „Debüt Award“ nicht zu erfüllen, musste Luka Maric nie haben. Seit 2007 trägt der 21-Jährige den Tormann-Dress des SK Sturm, in der Kabine der „Blackies“ aus und ein gegangen ist er noch viel länger. Als Sohn des Zeugwart-Ehepaares Diana und Simo Maric ist er im Trainingszentrum Messendorf buchstäblich aufgewachsen. Als der U21-Teamkeeper nach 22 Zweitliga-Spielen für Sturm II am 25. November 2023 endlich sein Bundesliga-Debüt im Kasten der Sturm-Profis gab, ist ein Traum für ihn in Erfüllung gegangen. „Seitdem ich denken kann, kenne ich nur Sturm Graz. Ich bin mit dem Verein aufgewachsen, ich habe mich so danach gesehnt, einmal vor den Sturm-Fans in der Nordkuve spielen zu dürfen“, war er überglücklich. Erst recht, weil er ohne Gegentor geblieben und eine 2:0-Sieg gegen Austria Lustenau feiern konnte.

* Die Kriterien für den „Debüt Award“:

• Der Spieler muss das 1. Mal in einer höchsten Spielklasse eingesetzt werden.
• Er darf das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
• Er muss mindestens drei Jahre insgesamt und eines davon ab der U15 bei einem Klub in Österreich registriert gewesen sein.
• Er muss mindestens zwei der drei Saisonen vor seinem Debüt bei einem Klub in Österreich registriert gewesen sein.

Fotos: Gepa Pictures