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02. Mai 2023

Die Mnner der Revanche-Runde

Eine Woche nach den Halbzeit-Duellen in den beiden Playoff-Gruppen gibt es mit getauschtem Heimrecht die „Chance auf Revanche“ in der ADMIRAL Bundesliga! Können die Rieder Youngsters noch einmal nachlegen? Schießt Manprit Sarkaria die Austria schon wieder k,o.? Und erscheint Didi Kühbauer gar schon mit Ohrring?

 

Wolfsberger AC – SCR Altach

Freitag, 5. Mal, 19:30 Uhr, live auf Sky

Letztes Duell: 2:0

Punkteverteilung nach 3 Saisonduellen: 4:4

Man to watch: Nikolas Veratschnig (20)

„Der Junge hat ein Herz wie ein Löwe“, schwärmte Manfred Schmid von Anfang an für Nikolas Veratschnig. Beim 2:0-Sieg des WAC in Altach hat sich der 20-jährige Villacher in seinem 35. Bundesliga-Spiel mit seinem insgesamt 26. Torschuss endlich belohnt. Mit dem Rücken zum Tor stehend nahm er einen Pass von Maurice Malone auf, drehte sich einmal um Altachs Nosa Edokpolor und traf mit links zum 1:0 ins lange Eck. „Ich habe erst einmal realisieren müssen, dass das mein erstes Tor war, aber dann war ich sehr stolz darüber“, so der „kleine Nik“, der längst zum Stamm des U21-Nationalteam von Werner Gregoritsch gehört. „Bis zur U16 war ich ein Niemand, dann habe ich mich wirklich gut entwickelt“, beschrieb er der „Kleinen Zeitung“ seinen Aufstieg. Dass er jetzt erstmals als Torschütze in Erscheinung trat, ist kein Zufall. Unter Robin Dutt rechter Verteidiger in der Viererkette, nimmt er in Manfred Schmids System mit der Dreierkette die Rolle des Schienenspieler zwischen Angriff und Verteidigung ein. „Ich habe von der Jugend weg immer vorne gespielt, daher komme ich auch so gut zurecht“, so Veratschnig, der sich beim WAC noch mehr zuhause fühlt, seit seine Schwester Julia die Marketing-Abteilung des Klubs verstärkt.

 

TSV Hartberg – WSG Tirol

Samstag, 6. Mal, 17:00 Uhr, live auf Sky

Letztes Duell: 1:1

Punkteverteilung nach 3 Saisonduellen: 1:7

Man to watch: Tim Prica (21)

Von den Statistiken eines Giacomo Vrioni oder Nikolai Baden Frederiksen ist Tim Prica, der diesjährige Topscorer der WSG Tirol, mit seinen acht Toren noch einiges entfernt. „Aber er könnte in ähnliche zweistellige Bereiche vorstoßen, es liegt an ihm“, ist sein Trainer Thomas Silberberger überzeugt. „Von seinen acht Toren waren drei Elfer, aber die muss man auch erst einmal verwandeln.“ In der ADMIRAL Bundesliga hat das in dieser Saison noch keiner öfter geschafft. „Er ist ein junger Spieler, noch nicht ganz fertig, aber wenn er zehn Tore macht, wäre das schon eine Referenz für ihn“, hofft Silberberger, dass der 21-jährige Schwede gegen Hartberg seine Serie fortsetzt: Bisher hat er noch in allen drei Spielen gegen die Oststeirer getroffen. Im Sommer läuft der Leihvertrag des Sohnes des früheren schwedischen Teamstürmers Rade Prica aus. Ob er, wie vorgesehen, zu Aalborg BK zurückkehrt, ist offen. Der dänische Klub steckt tief im Abstiegssumpf und hat die komplette sportliche Führung ausgetauscht. Ein Hoffnungsschimmer für die Tiroler, nicht schon wieder einen neuen Top-Stürmer finden zu müssen?

 

Austria Lustenau – SV Ried

Samstag, 6. Mal, 17:00 Uhr, live auf Sky

Letztes Duell: 4:4

Punkteverteilung nach 3 Saisonduellen: 2:5

Men to watch: Diego Madritsch (17) und Belmin Beganovic (18)

Ein 4:4, wie jenes der SV Ried gegen Lustenau, ist an sich schon erinnerungswürdig. Für zwei junge Rieder bleibt es mit Sicherheit unvergessen. Das Spiel war 20 Minuten alt, als der 18-jährige Belmin Beganovic in seinem neunten Bundesliga-Spiel sein erstes Tor erzielte und damit Philipp Huspek als jüngsten Torschützen der Rieder Bundesliga-Geschichte ablöste. Der Rekord hielt genau 29 Spielminuten, dann traf Diego Madritsch, der gerade einmal 17 Jahre zählt. „Das sind die ersten Früchte jahrelanger guter Arbeit unserer Akademie-Trainer“, freut sich Wolfgang Fiala, seit drei Jahren Akademie-Leiter in Ried. „Es braucht neben der guten Entwicklung der Spieler aber auch einen Profi-Trainer, der die Spieler in so einer Situation ins kalte Wasser wirft.“ Bei Beganovic ist es vor allem seine Schnelligkeit, die heraussticht. „Da bewegt er sich mit einem Tempo von mehr als 37 km/h auf internationalem Top-Niveau, allerdings hat er sich auch in anderen Bereichen stark entwickelt“, berichtet Fiala. U18-Nationalspieler Madritsch wird seinem Vornamen mit seiner technischen Begabung gerecht. „Er kann links und rechts alles mit dem Ball, ist sehr fokussiert und ist auch taktisch sehr diszipliniert ist“, so Fiala. „Es gilt jetzt allerdings den Ball flach zu halten. Wir haben fünf wichtige Spiele vor der Brust, die Jungs gehen ihre ersten Schritte im Profifußball. Sie sollen sich rein auf den Fußball konzentrieren.“

 

FK Austria Wien – SK Sturm Graz

Sonntag, 7. Mal, 14:30 Uhr, live auf Sky

Letztes Duell: 2:3

Punkteverteilung nach 3 Saisonduellen: 0:9

Man to watch: Manprit Sarkaria (26)

Sturm 7, Wien 0. So lautet in dieser Saison das Siegesverhältnis zwischen dem frischgebackenen Cupsieger und den beiden Wiener Traditionsklubs. Dass dem so ist, liegt zu einem Gutteil an Manprit Sarkaria, der nur vier Tage nach seinem Doppelpack beim 3:2-Sieg gegen seinen violetten Ex-Klub im Cupfinale auch Rapid mit zwei Toren den Garaus machte. Alleine in dieser Saison hält der Wiener mit indischen Wurzeln damit bei sechs Toren (und zwei Assists) gegen die Klubs aus seiner Heimatstadt. Insgesamt sind es sechs Treffer gegen die Austria und fünf gegen Rapid, die der 26-Jährige auf dem Konto hat. So oft traf er gegen keinen anderen Klub. Dabei war der Grazer Cup-Held im Winter schon am Absprung, weil er zu oft auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. „Aber nach einem langen Gespräch hat er kapiert, was nötig ist, damit er wieder in einen Top-Zustand kommt“, erzählte sein Trainer Christian Ilzer. „Das hat er durch seine eigene Arbeit geschafft und dafür habe ich ihm vor der ganzen Mannschaft ein Riesenkompliment ausgesprochen.“ Ist nach dem nächsten Match gegen die Austria wieder ein Kompliment fällig?

 

Austria Klagenfurt – LASK

Sonntag, 7. Mal, 14:30 Uhr, live auf Sky

Letztes Duell: 0:4

Punkteverteilung nach 3 Saisonduellen: 0:9

Man to watch: Philipp Ziereis (30)

„Der Zierli wird’s mit ziemlicher Sicherheit nicht“, flachste Didi Kühbauer schon im Februar, als es darum ging, wer sich als erster Torschütze im neuen Stadion in der Vereinschronik verewigen würde. „Nichts gegen ihn, das sage ich anhand seiner Statistik“, fügte der LASK-Trainer erklärend hinzu und verwies auf die 19 LASK-Spiele, die Philipp Ziereis bis dahin ohne Tor geblieben war. Tatsächlich hatte der Innenverteidiger auch in St. Pauli 69 Punktspiele gebraucht, um endlich anzuschreiben. In Linz war es am vergangenen Sonntag schon im 25. Bundesligaspiel beim 4:0 gegen Austria Klagenfurt so weit. Das bleibt für Didi Kühbauer nicht ohne Folgen, wie der Deutsche im Sky-Interview erzählte: „Bevor du einen machst, kann ich mir einen goldenen Ohrring stechen lassen“, hätte der Trainer zu ihm gemeint. „Umso schöner, dass er reingegangen ist.“ Jetzt ist Kühbauer am Zug. „Es gibt doch Wunder im Leben, aber das, was ich verspreche, halte ich immer“, wird man den LASK-Coach bald wieder so sehen wie vor 28 Jahren. Okay, ein bisschen grauer.

 

Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien

Sonntag, 7. Mal, 17:00 Uhr, live auf Sky

Letztes Duell: 1:1

Punkteverteilung nach 3 Saisonduellen: 5:2

„Wir haben immer wieder große Hoffnung und große Phantasie mit solchen jungen Spielern, das ist bei Karim nicht anders“, hielt Salzburg-Trainer Matthias Jaissle den Ball flach, als er nach dem 1:1 gegen Rapid über seinen Torschützen sprach. Phantasie brauchte Karim Konaté definitiv auch, als er den Ball aus schier unmöglichem Winkel wenn schon nicht durch Niklas Hedls Hosenträger, so doch in die paar Zentimeter zwischen Pfosten und Kopf des Rapid-Torhüters zirkelte.  „Es war ein schönes Tor, aber auch eines mit viel Risiko“, gab der 19-jährige Ivorer nach seinem Startelf-Debüt zu. Es war sein zweites Tor in der ADMIRAL Bundesliga. Für sein erstes hat er im Februar bei seiner Premiere gegen die WSG Tirol gerade einmal elf Minuten gebraucht. „Trotz seines jungen Alters hat er eine beeindruckende Kaltschnäuzigkeit“, bestätigt Jaissle und wirft (gedanklich) fünf Euro das Phrasenschwein: „Der Verein wird noch viel Freude mit ihm haben.“ Niklas Hedl am Sonntag auch wieder?

 

Fotos: GEPA pictures