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12. Juni 2019

El Maestro tritt bei Sturm Mhlich-Nachfolge an

Der pragmatische Weltenbummler mit dem Knstlernamen schlgt seine Zelte in Graz auf. Nestor El Maestro heit der neue Trainer des Fuball-Bundesligisten SK Sturm. Der 36-Jhrige tritt die Nachfolge von Roman Mhlich an, von dem sich die Grazer nach einer verkorksten Saison getrennt hatten. Der als "unkonventionelle Lsung" angekndigte Trainer unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2021.Der serbisch-stmmige El Maestro war im Februar dieses Jahres als Chefcoach des bulgarischen Erstligisten ZSKA Sofia auf Tabellenrang zwei liegend entlassen worden. Zuvor hatte er Spartak Trnava zum berraschenden ersten Gewinn der slowakischen Meisterschaft gefhrt. Gnter Kreissl, Sturms Geschftsfhrer Sport, bezeichnete jene Erfolge am Mittwoch "als ganz auergewhnlich." Er freute sich, einen "auerordentlich spannenden, jungen Trainer" verpflichtet zu haben.Der sterreichischen ffentlichkeit war El Maestro bereits davor durch Ttigkeiten im Trainerstab bei Austria Wien bekannt geworden. Vor allem aufgrund seiner Ttigkeit als Assistent von Thorsten Fink wurde El Maestro auch immer wieder als mglicher Cheftrainer bei den "Veilchen" gehandelt. Kreissl: "Er kennt die Bundesliga auerordentlich gut. Auch das war fr uns ein Kriterium."Fr ein Engagement bei Sturm reichte es im zweiten Anlauf. Bereits im November 2017 war El Maestro auf der Shortlist von Kreissl, der damals einen Nachfolger fr den zum FB abwandernden Franco Foda suchte. Das Rennen machte damals aber der Deutsche Heiko Vogel, der Sturm daraufhin zum Cup-Titel und Platz zwei in der Meisterschaft fhrte. Als Mhlich im November 2018 zum Coach ernannt wurde, war El Maestro vertraglich an ZSKA Sofia gebunden.Nun sei er, so El Maestor, erneut bei einem Traditionsclub gelandet. "In erster Linie ist es eine Ehre bei diesem groartigen, sehr spannenden Traditionsverein mit ganz tollen Anhngern Trainer sein zu drfen." Er sei bereit dafr. "Ich fhle mich durch die Erfahrungen, die ich zuletzt gemacht habe, absolut bereit und der Aufgabe gewachsen."Wie in Trnava und Sofia wird Nestor gemeinsam mit seinem Bruder und seiner "rechten Hand" Nikon El Maestro (26) auf der Trainerbank sitzen. "Nicht weil er mein Bruder ist, sondern weil er riesige Qualitt mitbringt. Der Vorteil ist: Weil er mein Bruder ist, ist er billig zu bekommen." Nikon galt einst als Fuball-Wunderkind. Die prognostizierte Weltkarriere gelang ihm aber weder in Spanien, noch in Deutschland oder sterreich.Nestor El Maestro, der sich selbst als ruhig bezeichnete ("Zuhause spreche ich kaum"), gilt als Taktik-"Nerd" mit Hang zum Pragmatismus. Trnava wurde unter El Maestros gide mit 41 Toren aus 32 Spielen Meister. "ber sehenswerten, beeindruckenden, leidenschaftlichen, dynamischen, attraktiven Offensivfuball ist es ganz einfach zu reden. Das zu verwirklichen, das tatschlich umzusetzen, ist meine Aufgabe. Ich hasse Klischees im Fuball und im Leben. Diese Antwort ist nur ein Beispiel dafr. Ich finde es komisch, dass wir hufig das wichtigste Adjektiv vergessen: erfolgreich. Das eine ist ohne das andere schwer umsetzbar."Das Vorbild des Sohns serbischer England-Einwanderer heit Jose Mourinho. Fuballverrcktheit drfte auch ihm nicht fremd sein. "Ich arbeite sehr viel, an der Grenze zur Besessenheit. Das kommt meist gut rber", sagte er einmal. Dass er als 18-Jhriger kurzerhand seinen damaligen Nachnamen (Jevtic) in El Maestro nderte, wird ihm noch heute nicht unbedingt zum Vorteil ausgelegt. Eine leichtfertige Aktion, die er heutzutage nicht mehr wiederholen wrde, wie er sagt.Der Sprung ins Profigeschft gelang ihm als Spieler nicht. "Ich war wie 99,9 Prozent der Menschen, die Fuball spielen, unter dem Strich nicht gut genug." Die groe Fuballbhne sollte er als Coach betreten drfen - und das durchaus frh. Als 17-Jhriger ging er mit selbst erstellten Fuballkonzepten hausieren, West Ham United biss an. Er durfte fortan auf Teilzeitbasis dort Knirpse trainieren. Doch schon bald rief die Wiener Austria an, zwei Jahre spter folgte ein Abstecher nach Valencia, ehe er 2006 in Deutschland anheuerte. Als Co-Trainer unter Mirko Slomka arbeitete er bei Hannover, Schalke und dem HSV.