23. Sept. 2018

Ernchterung in Graz nach "Mentalittssieg" von Mattersburg
In der Grazer Merkur Arena ist Ernchterung eingekehrt. Nach Sturms 1:2 gegen den vermeintlichen Punktelieferanten Mattersburg setzte es am Samstagabend am Ende zwar Pfiffe fr die Hausherren, das Publikum verlie das Stadion aber groteils ohne groe Emotionen. Gefasst gab sich auch die sportliche Leitung, obwohl die Enttuschung gro war."uerlich bin ich ruhig, aber innerlich ein sehr schlechter Verlierer", hielt Trainer Heiko Vogel fest. Seit dem 3:2 gegen Hartberg Ende Juli gab es in fnf Pflichtspielen vor heimischer Kulisse keinen Sieg. Sturm hat sich im Mittelfeld der Tabelle eingependelt. "Uns hat in acht Runden keine Mannschaft richtig dominiert, was aber rausgekommen ist, ist zu wenig", gab Gnter Kreissl zu Protokoll. Der Sportchef sprach von einem "unerfreulichen Ergebnis". Hart ins Gericht ging Kreissl mit der Mannschaft aber nicht.Auch Vogel gab sich sachlich, auch wenn ihn vor allem das nach einem Einwurf kassierte Gegentor Nummer eins rgerte. Das Siegestor von Rene Renner (60.) per Fernschuss sah der Deutsche indes als nicht zu verteidigen. Zwei Gegentreffer in einem Spiel ist inzwischen fast Sturm-Standard geworden. Ein Umstand, der Vogel nicht kalt lsst. "Wir haben nicht leidenschaftslos, sondern kopflos gespielt und auch wieder zwei Gegentore gekommen. Das ist zu viel", sagte der Sturm-Coach.Vogel sprach auch von einem "Mentalittssieg" fr Mattersburg. Bei Sturm habe "der bedingungslose Wille, ein Spiel gewinnen zu wollen, gefehlt". Kreissl meinte zur Mannschaftsleistung: "Ein Tick Feuer und Intensitt hat gefehlt." Fr den nun fr Mattersburg spielenden Ex-Grazer Andreas Gruber war klar: "In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft das Tor gemacht, die mehr fr das Spiel getan hat." Fr die Burgenlnder war es der erste Erfolg unter Neo-Trainer Klaus Schmidt.Nicht nur mit Blick auf die Tabelle ist offensichtlich, dass das Sturm der Saison 2018/19 der gestiegenen Erwartungshaltung des Grazer Publikums bisher hinterherhinkt. Der Umbruch im Sommer hat das Seinige dazu beigetragen. Mit Peter Zulj, Jrg Siebenhandl, Dario Maresic und Lukas Spendlhofer standen gegen Mattersburg nur vier Spieler der Elf des umjubelten Cup-Erfolgs in Klagenfurt auf dem Spielfeld. Stefan Hierlnder fehlte verletzt, Fabian Koch wurde geschont. Der Auenverteidiger sollte am Mittwochabend im Schlager der zweiten Runde des FB-Cups gegen die Austria wieder dabei sein.In Wien wartet auf den Titelverteidiger das erste von zwei schweren Auswrtsspielen in Folge. Am kommenden Sonntag gastiert Sturm beim LASK. Zwei Niederlagen wrden der Stimmung in Graz wenig zutrglich sein. "Gegen die Austria mssen wir anders auftreten", forderte Siebenhandl. Lukas Grozurek erkannte eine Mglichkeit, das Blatt rasch wieder zu wenden. "Natrlich geht es uns nicht gut mit der Niederlage. Diese englische Runde gibt uns aber die Chance, sie schnell auszubessern", erklrte der Offensivmann.Anders als der Vizemeister aus der Steiermark setzten zwei Underdogs eine fr sie bisher hervorragend verlaufene Saison fort. St. Plten holte mit einem 3:0 gegen Aufsteiger Hartberg den fnften Saisonsieg, der WAC mit einem 1:0 in Altach den vierten. Den Niedersterreichern kam erneut ein gnstiger Spielverlauf zu Gute. Ex-SKN-Profi Michael Huber sah wegen Torraubs wenige Minuten vor dem Pausenpfiff die Rote Karte, Rene Gartler (39.) war zum ersten von zwei Treffern per Elfer erfolgreich."Der Spielverlauf hat uns natrlich brutal in die Karten gespielt. Es war sicher nicht unsere beste Partie", meinte Gartler, der mit dem 2:0 (54.) die Vorentscheidung herbeifhrte. Der ehemalige Rapid-Strmer blickte ungeachtet des Cup-Auftritts bei Regionalligist Saalfelden bereits einer fr ihn emotionalen Rckkehr nach Htteldorf entgegen. Kommenden Samstag geht es auswrts gegen Grnwei, Gartler betonte: "Jeder Spieler freut sich, gegen Rapid zu spielen. Wir haben dort nichts zu verlieren und knnen auch Rapid wehtun."Die Wolfsberger empfangen in der nchsten Runde mit Salzburg (Samstag) ebenfalls ein groes Kaliber. Ihren Sieg im Lndle verdankten die Krntner dem Visier von Michael Liendl, der aus der Distanz Treffsicherheit zu seinem fnften Saisontor bewies (26.). Strebt St. Plten der Meistergruppe entgegen, tut dies derzeit auch der WAC. "Unser Ziel ist das obere Play-off, das haben wir von Anfang an gesagt. Wir zeigen es momentan, dass wir den Anspruch haben, dorthin zu gehren", merkte Liendl an.Altach vergab hingegen seine Mglichkeiten und ist ohne Saisonsieg weiter Letzter der Tabelle. Zwei Punkte haben die Vorarlberger erst gesammelt. Trainer Werner Grabherr haderte mit den vergebenen Chancen. "Natrlich ist das Nervenkostm angespannt, aber ich kann meiner Mannschaft nicht viel vorwerfen", erklrte der mit 33 Jahren jngste Coach der Liga. Er spre die Rckendeckung im Verein, meinte Grabherr. Der vormalige Interimstrainer der Altacher hatte in der Sommerpause fix das Amt des Cheftrainers bernommen. Sportdirektor Georg Zellhofer betonte, dass Grabherr im Cup sicher auf der Bank Platz nehmen werde. Dienstag gastieren die Rheindrfler bei Ostligist SV Leobendorf.