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10. März 2023

Florian Rieder: An die Qualifikationsrunde will ich gar nicht denken

Diesmal haben wir Florian Rieder mit unseren „11 Fragen“ bombardiert. Der Linksaußen, der mit seinen zwei Toren gegen Altach seine Austria Klagenfurt im Rennen um Platz sechs hielt, erzählte uns, wieso sich aus Wattens noch niemand gemeldet hat, warum er ein Faible für Hartberg hat und weshalb er die Qualifikationsrunde lieber meidet.

 

1) Flo, wieviele WhatsApp-Nachrichten hast du von deinen Ex-Kollegen aus Wattens bekommen, nachdem du mit deinen zwei Toren gegen Altach dafür gesorgt hast, dass ihnen Austria Klagenfurt bedrohlich nahe gerückt ist?

WhatsApp-Austausch hatten wir noch keinen. Bis jetzt sind wir ja nur näher gerückt und haben sie noch nicht überholt, von daher haben sie es noch immer selber in der Hand. Trotzdem war es ein sehr wichtiger Sieg für uns, um dranzubleiben.

2) Wenn es nach dem Restprogramm geht, schaut es gut für euch aus. Wie groß ist eure Zuversicht?

Wir haben nie gesagt, dass wir unbedingt in die Top sechs müssen, aber die Tabelle ist sehr, sehr eng, von daher ist alles möglich. Dass wir nur drei Punkte hinter Rapid liegen, ist eine Riesensache, weil uns eigentlich Welten unterscheiden. Nicht so sehr im Kader, da haben wir auch sehr viel Qualität, aber vom Budget, von der Infrastruktur. Deshalb ist das schon sehr gut, wo wir stehen.

3) Nach einer wetterbedingt nicht idealen Vorbereitung und den zwei Niederlagen zum Start hat es gar nicht so ausgesehen, als könntet ihr im Kampf um Platz sechs eingreifen. Was hat sich vor dem Überraschungssieg gegen Sturm bei euch verändert?

Wir haben bis vor drei Wochen nur auf Kunstrasen trainiert, das ist eine andere Welt und nicht optimal. Das war am Anfang sicher ein Faktor. Nach dem Fehlstart haben wir als Mannschaft noch mehr geredet, wir sind noch mehr zusammengerückt und haben im Training noch mehr Gas gegeben.

4) Du selbst hast beim 2:1 gegen Sturm allerdings gefehlt, warum?

Unsere Grundformation ist ja eigentlich ein 4-3-3, aber gegen den Top-Gegner Sturm hat Peter Pacult auf ein anderes System umgestellt. Für meine Position war das nicht von Vorteil, aber die Grazer hat er damit überrascht. Ich habe die Entscheidung hingenommen, obwohl ich das erste Mal in meiner Bundesliga-Karriere nicht im Kader war, wenn ich nicht verletzt war. Im Nachhinein hat er alles richtig gemacht, aber ich habe in den Trainings danach wieder alles getan, um ihn zu überzeugen, dass ich in die Startelf gehöre.

5) Gegen Altach hast du das mit deinem ersten Doppelpack bestätigt, Hartberg liegt dir auch, ist ein Dreier eingeplant?

Ja, Hartberg ist mir bisher immer gut gelegen. Mit Austria Klagenfurt habe ich noch in jedem Spiel gegen die Steirer zumindest einen Scorerpunkt gemacht. Im Herbst habe ich ein Tor beim 3:2-Sieg geschossen, in der Vorsaison habe ich beim 4:3 getroffen und beim 2:0-Auswärtssieg ein Tor vorbereitet. Einplanen kann man den Sieg nicht, dafür sind die Spiele in der ADMIRAL Bundesliga zu eng. Wir müssen am Sonntag einfach wieder von der ersten Minute an konzentriert und voll da sein, dann können wir unsere Lage weiter verbessern. Aber noch haben wir nichts erreicht.

6) Ihr wart im Vorjahr Sechster in der Meisterrunde und hattet keine Play-off-Möglichkeit in den Europacup. Warum ist euch die Meisterrunde dennoch lieber?

Es ist einfach lässig, zweimal gegen Rapid, Salzburg oder Sturm zu spielen. Der Kampf um die Europacup-Plätze hat seinen Reiz. Deshalb will ich und will die ganze Mannschaft unbedingt wieder in die Meisterrunde. Und wenn wir nur unser Hauptziel, in der Liga zu bleiben, schon im März erreichen, ist das auch viel wert.

7) Zumal du in der Qualifikationsrunde auch schon bittere Erfahrungen gemacht hast…

An die will ich gar nicht denken. Ich habe das mit Wacker Innsbruck und der WSG Tirol ja schon zweimal miterlebt. Da geht es jede Woche um alles, da hast du jede Woche ein Kampfspiel, aber auch ein Kopfspiel, wenn der Polster nach unten immer kleiner wird.

8) Klagenfurt ist deine erste Station außerhalb Tirols, geht dir etwas ab, das Skifahren in den Tiroler Bergen vielleicht?

Ich war lange nicht Skifahren, weil man da als Fußballer schon aufpassen muss. Aber mit Austria Klagenfurt hatten wir heuer sogar zwei Skitage. Peter Pacult hat ja lange genug in Tirol gespielt und ist selbst ein super Skifahrer.  

9) Und als Trainer immer noch ein harter Hund, an den man sich erst gewöhnen muss?

Ich habe mich nicht viel umgewöhnen müssen, ich war es gewohnt, hart zu trainieren. Nur das bringt dich weiter. Der Trainer hat ein gutes Händchen, um Spieler weiterzuentwickeln. Und er sieht wie kaum ein anderer Trainer, wenn sich ein Spieler einmal ein bisschen hängen lässt.

10) Einen kleinen Durchhänger hatte Markus Pink, ehe er gegen Sturm und Altach wieder getroffen hat. Wie ist es an der Seite des Führenden in der Torschützenliste?

Markus fühlt sich wohl hier und spielt im Verein als Kapitän eine große Rolle, der er auch sehr gut gerecht wird. Ich bin froh, ihn als Kapitän und vorne als Stürmer zu haben, dem ich auch schon das eine oder andere Tor auflegen konnte. Er ist jetzt in einem Alter, wo er vielleicht die letzte Chance sieht, noch einmal in eine größere Liga zu wechseln. Ob er sich im Sommer für einen Transfer entscheidet oder in Klagenfurt bleibt, wo Trainer und Sportdirektor voll hinter ihm stehen, ich wünsche ihm einfach das Beste.

11) Dein Vertrag läuft im Sommer ebenfalls aus, gibt es schon eine Tendenz?

Ich will einfach von Training zu Training meine beste Leistung bringen. Mein Berater ist mit Matthias Imhof im Gespräch, mehr Gedanken will ich mir dazu noch gar nicht machen, das bringt nix, weil mich das nur ablenken würde.

 

Fotos: GEPA pictures