Fr "Mentalittsmonster" Salzburg ist "noch einiges mglich"

Mit einer reifen Vorstellung gegen Real Sociedad hat sich Red Bull Salzburg am Donnerstag den Traum vom Achtelfinale der Fuball-Europa-League erfllt. "Als Mannschaft sind wir ein Mentalittsmonster", stellte Tormann Alexander Walke nach dem 2:1-(1:1)-Sieg zufrieden fest. Fr die seit nun 17 Europacup-Spielen ungeschlagene Truppe "ist noch einiges mglich", wie Verteidiger Andre Ramalho betonte.Natrlich htte alles auch anders kommen knnen. Etwa, wenn der Kopfball des vllig freien Mikel Oyarzabal in der achten Minute nicht knapp ber die Latte gestreift wre. Doch ber 90 Minuten und besonders in der zweiten Hlfte war Salzburg das bessere Team, das mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung den starken Spaniern keine Luft zum Atmen lie. Und damit genau das umsetzte, was Coach Marco Rose gefordert hatte."Das war eine coole Nummer von uns. Ein verdienter, aber hart erarbeiteter Sieg. Wir freuen uns, dass die Reise weitergeht", meinte der Deutsche, der sich mit dem erstmaligen Viertelfinaleinzug ein Denkmal in Salzburg setzen knnte. "Es warten wieder zwei Spiele auf Topniveau, wo wir nicht nur dabei sein wollen", sagte Rose im Hinblick auf die nchste Phase der K.o.-Runde, die der Club bei seinem bisher einzigen Versuch 2014 nicht berstand. Damals musste man sich dem FC Basel mit 0:0 bzw. 1:2 beugen.Besser noch als beim 2:2 im Auswrts-Hinspiel eine Woche zuvor gelang es den "Bullen", die Spielstrke der Basken gerade mit Fortdauer der Partie stark im Zaum zu halten. "In der ersten Hlfte gab es eine Phase, wo wir aushalten mussten. Aber auch das hatten wir thematisiert. Die Spieler haben richtig reagiert und sich reingefressen", sagte Rose. "In der zweiten Halbzeit haben die Jungs noch ein paar Prozent draufgepackt. Sie haben alles richtig gemacht."Sein Pendant, Real-Coach Eusebio Sacristan, sah es hnlich. "Die zweite Halbzeit war entscheidend, da waren sie besser als wir. Sie haben uns enorm unter Druck gesetzt, wir konnten dem Pressing nicht widerstehen und unser Spiel nicht wie gewohnt aufziehen."Fr den ehemaligen Assistenten von Pep Guardiola waren jene Momente in der zweiten Hlfte "mitentscheidend", in denen erst Navas mit Gelb-Rot vom Platz musste und dann Hwang Hee-chan den schlielich entscheidenden Elfer herausholte, den Valon Berisha mit etwas Glck verwertete (74.). "Da ist sehr viel zustande gekommen mit Roter Karte, Elfmeter, der Verletzung des Torhters", chzte der Trainer des Tabellenzwlften der Primera Division, fr dessen Truppe die Saison "zum Desaster werden knnte", wie "El Mundo Deportivo" schrieb.Fr Salzburg hingegen scheint es derzeit keine Limits zu geben. "Die Mannschaft wchst mit den Erfolgserlebnissen, sie hat eine enorm starke Mentalitt", meinte Rose, der in 40 Pflichtspielen weiterhin nur eine Niederlage hinnehmen musste. "Die Mannschaft war mutig und fleiig, taktisch diszipliniert. Ich bin sehr stolz auf sie. Wir wollten nicht nur verwalten, sondern mit dabei sein bei der Party", erklrte der 41-Jhrige, dessen Elf auch in Fhrung liegend danach trachtete, das Ergebnis nicht einfach zu verwalten. "Ich hatte nie das Gefhl, dass wir die Kontrolle ber das Spiel verlieren. Auch nach dem 1:1 nicht", gab Ramalho zu Protokoll.Auch der Umstand, dass durch die Sperre von Duje Caleta-Car und die Erkrankung von Marin Pongracic das neuformierte Innenverteidiger-Duo Ramalho/Jerome Onguene gefordert war, brachte keine sichtbaren Nachteile. Reals technisch starke Kicker wie Sergio Canales oder Adnan Januzaj machten kaum Stiche. "Real Sociedad hat seine Qualitt gezeigt, wir haben super ber 90 Minuten dagegen gehalten. Die Laufleistung der gesamten Mannschaft war enorm", betonte Xaver Schlager, der im zentralen Mittelfeld eine starke Leistung ablieferte."Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt, ich denke, dass wir absolut verdient weitergekommen sind", sagte Walke, mit 34 Jahren der absolute Routinier. Zeit zum Durchschnaufen oder gar Feiern bleibt den Salzburgern freilich nicht. "So genieen knnen wir das gar nicht, denn am Wochenende geht es schon weiter", spielte Walke auf das Bundesligaspitzenduell mit dem ersten Verfolger Sturm Graz am Sonntag (16.30 Uhr) an. Mit einem Auswrtssieg wrde der Titelverteidiger bereits auf zehn Punkte davonziehen.