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27. Nov. 2018

Fr Rapid-Prsident Krammer ist das Glas noch "halbvoll"

Ein Aufstand blieb aus, die Kritik grtenteils im Rahmen: Rapids Hauptversammlung am Montag im Allianz Stadion ist trotz Rang acht in der Fuball-Bundesliga ruhiger als erwartet verlaufen. Die Ankndigung von Prsident Michael Krammer, Ende 2019 nicht mehr zu kandidieren, berraschte viele. Der 58-Jhrige sieht die aktuelle Situation nicht so schlecht. "Das Glas ist schon noch halbvoll."Die Htteldorfer tanzen noch auf drei Hochzeiten. "Wir haben im Cup schon zwei Erstligisten ausgeschaltet, jetzt kommt der dritte, da ist die Chance auf den Titel noch da und in der Europa League spielen wir auch noch um den Aufstieg mit", erinnerte der Club-Boss. Die Performance in der Liga ist nicht zufriedenstellend, fnf Punkte fehlen nach 15 Runden auf die Meisterrunde. "In der Liga haben wir das durchaus ambitionierte Ziel ber den Strich zu kommen, da mssen wir alles dafr tun", forderte Krammer. Gedanken an eine Teilnahme am unteren Play-off schob der Rapid-Prsident beiseite. "Mit dem beschftige ich mich derzeit nicht, wir haben noch sieben Spiele, es sind noch 21 Punkte zu holen."Bis zum Winter geht es noch auswrts gegen Innsbruck, zu Hause gegen Sturm Graz und auswrts im Derby gegen die Austria. Danach knnte auch feststehen, ob man sich zu einer Vertragsverlngerung mit Sport-Geschftsfhrer Fredy Bickel durchringen konnte. Der Vertrag des Schweizers luft im Sommer aus. Die Thematik werde laut Krammer auf einer Prsidiumssitzung in 14 Tagen behandelt.Die Vorzeichen deuten auf eine Verlngerung hin, auch da Krammer "Kontinuitt" in diesem Bereich sehr wichtig ist. Sollte es zu einem Abschluss kommen, wird der neue Kontrakt eine beiderseitige Ausstiegsklausel beinhalten. Das auch, da 2020 ein neuer Prsident bernimmt. "Aus Fairnessgrnden muss man sagen, dass der Sportchef das Recht haben muss zu sagen, in der Konstellation nicht, und das Prsidium muss genauso dieses Recht haben. Da mssen wir eine Lsung finden und werden wir auch", blickte Krammer optimistisch voraus.Bickel hatte in der Vergangenheit immer wieder das gute Verhltnis zu Krammer betont. Dessen Rckzug nach 2019 aus privaten Grnden knnte sich auf die Zukunftsentscheidung des Schweizers auswirken. "Ich habe immer gesagt, dass ich erst entscheiden werde, wenn sich der Prsident entschieden hat. Ich bin aber nur eine Partei, es gibt auch immer noch ein Prsidium, das entscheiden kann, ob es mit mir weitermachen will oder nicht", lie sich Rapids Sportchef alles offen.Einen vorzeitigen Rcktritt schloss er trotz "unglaublicher Negativspirale", in der man sich seit Monaten befinde, aus. "Ich werde es aus tiefst persnlichen Grnden sicher diesem Prsidenten nicht antun, dass ich vorher weglaufe", betonte Bickel. Es gelte mit aller Kraft bis nach der 22. Runde zumindest Platz sechs zu erreichen. "Mein grtes Ziel wre der Cupsieg, den mchte ich ihm unbedingt zum Abschied schenken", verlautete Bickel.Wer nach Krammer das Ruder in die Hand nimmt, steht in den Sternen. Im Sommer 2019 wird beim Mitgliedertreffen das sechskpfige Wahlkomitee gewhlt. Das wird darber befinden, welche Listen zur Wahl antreten knnen und eine Vorselektierung vornehmen. "Es ist in meinem grten Interesse, dass das, was begonnen wurde, entsprechend fortgefhrt wird", sagte der Club-Chef. Er hat eine konkrete Vorstellung seines Nachfolgers. "Es sollte jemand sein, der eine ganz starke Rapid-Verbundenheit hat, aber nicht nur das Herz und den Bauch denken lsst in dem Zusammenhang, sondern auch das Hirn einschaltet und die eine oder andere Grundrechenart beherrscht. Und es sollte nicht jemand sein, der es deshalb macht, dass er mehr persnlichen Status erreicht", skizzierte Krammer.Den Verlauf der mehr als dreistndigen Hauptversammlung, bei der auch ein Antrag eingebracht wurde, dass zuknftig im Prsidium mindestens ein Mitglied mit sportlichem Hintergrund vertreten sein soll, bezeichnete er als okay. "Es hat keine groen Unmutsuerungen whrend der Ansprachen gegeben. Dass einige Mitglieder die Plattform nutzen, um das zu sagen, was sie schon immer sagen wollten, ist normal", schilderte der Niedersterreicher. Bickel sah es hnlich. "Es war logisch, dass Kritik kommen wird. Das war bestimmt auch berechtigt nach den Resultaten in den letzten Monaten, aber im Groen und Ganzen im Rahmen."Nicht gutgeheien wurde von einigen Fans, dass die Rapid-Spieler nach den Berichten und somit vor der Fan-Fragerunde den Saal verlassen hatten. "Es wurde im Vorfeld viel darber diskutiert. Wir haben unheimlich wichtige Spiele vor uns und deshalb die Entscheidung getroffen, dass die Mannschaft nach den Berichten gehen wird und damit etwas Positives mitnimmt", erklrte Bickel. Schon am Donnerstag gilt es in Moskau die Europa-League-Chance zu wahren. "Ich bin nicht der Psychologe der Mannschaft, aber ich glaube fast, da ist kein Druck da drauen. Das kann durchaus positiv ausgehen", sagte Krammer in Hinblick auf das Duell mit Spartak.