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07. Aug. 2017

Fuball: Wiener Derby-Remis mit "gefhltem" Sieger und Verlierer

Das 2:2-Remis im 322. Wiener Fuball-Derby hat am Sonntag nur einen Club zufriedengestellt. Whrend Rapid im Allianz Stadion einem sicher geglaubten Sieg nachtrauerte, bejubelte man im Lager der Austria den Punktgewinn als Erfolg und ortete nach dem verpatzten Saisonstart eine Trendwende.Die Aufholjagd nach dem 0:2-Rckstand erfllte "Veilchen"-Trainer Thorsten Fink mit groer Genugtuung. "Fr uns ist das wie ein gefhlter Sieg", sagte der Deutsche. Das Resmee von Rapid-Coach Goran Djuricin hrte sich schon anders an: "Ich fhle mich so, als ob wir 0:3 verloren htten."Seine Mannschaft verschenkte wie schon beim 2:2 zum Liga-Auftakt gegen Mattersburg vor zwei Wochen vor Heimpublikum einen 2:0-Vorsprung. In der vergangenen Runde wurde es fr Rapid beim 4:1 in St. Plten ebenfalls brenzlig, als die Niedersterreicher zwischenzeitlich auf 1:2 herankamen. "Darber mssen wir reden, ich habe keine Ahnung, was da in der Mannschaft vorgeht. Wir werden daran arbeiten, dass wir ruhiger werden", versprach Djuricin.Mit mangelnder Fitness seien die regelmigen Einbrche im Finish nicht zu erklren, beteuerte der Wiener. "Das ist das Mentale. Wenn du 2:0 fhrst und dann das 2:2 bekommst, gehst du ein", meinte Djuricin.Vielmehr sei das Erstarken der Austria auf die Einwechslung von Dominik Prokop zurckzufhren. Der 20-Jhrige erzielte den Anschlusstreffer und holte den von Raphael Holzhauser zum Ausgleich verwandelten Elfmeter heraus. "Er hat uns groe Probleme gemacht", gab Djuricin zu.Fink bezeichnete Prokop als "Riesentalent". "Er hat genau das gemacht, was ich von ihm verlange und was er immer im Training zeigt." Der Offensivspieler hofft nach seinem gelungenen Auftritt auf mehr Einsatzzeit. "Vielleicht ist das ein Bonus fr die nchsten Wochen. Ich wrde gerne mehr spielen und probiere, mich in den Matches und Trainings aufzudrngen. Es wird schon einmal klappen", sagte Prokop.Fr den Youngster gab es Sonderlob von Holzhauser. "Er hat mit seinen schnellen Bewegungen den Unterschied ausgemacht", erklrte der Mittelfeldspieler, der schon zum zweiten Mal im Allianz Stadion einen Elfmeter souvern einschoss. "Ich fhle mich einfach sicher vom Punkt und habe da auch das Vertrauen der Mannschaft."Holzhauser stand aber noch aus einem anderen Grund im Mittelpunkt. Als er sich in der Schlussphase bei der Ausfhrung eines Eckballs Zeit lie, flogen wie schon davor Gegenstnde aufs Spielfeld, weshalb Schiedsrichter Alexander Harkam die Spieler fr einige Minuten in die Kabine schickte. Zudem brachte Holzhauser mit seiner Verzgerungstaktik auch den nur wenige Meter von ihm entfernten Rapid-Ersatzspieler Steffen Hofmann zur Weiglut.Dessen wilde Gestik amsierte den 24-Jhrigen. "Ich habe schon geglaubt, der Steffen schiet den Ball selbst", witzelte Holzhauser. Weniger zum Lachen war Rapids Louis Schaub zumute. "Wenn man provoziert, braucht man sich nicht zu wundern, wenn einmal ein Feuerzeug geflogen kommt", sagte der baldige Jungvater und grn-weie Doppel-Torschtze. "Mir wre es lieber gewesen, ich htte kein Tor geschossen und wir htten gewonnen."So aber hlt sein Club nach drei Derbys im neuen Stadion bei zwei Niederlagen und einem Unentschieden und liegt mit fnf Zhlern aus drei Partien auf Platz vier. Die Austrianer sind nach dem ersten Punktgewinn in dieser Liga-Saison Vorletzter, blicken jedoch optimistisch in die Zukunft. "Die letzten Wochen haben an uns genagt, aber mit diesem Spiel haben wir das abgelegt. Ab Samstag (Anm.: Heimspiel gegen den LASK) sehen wir wieder die Mannschaft, die wir in den letzten zwei Jahren gesehen haben", kndigte Fink an.hnlich uerte sich Holzhauser. "Wir sind charakterlich top, die Mannschaft und das Trainerteam funktionieren. Und es kommt von Woche zu Woche Spritzigkeit dazu. Sptestens gegen Osijek sind wir topfit." Gegen den kroatischen Club kmpfen die Violetten am 17. August auswrts und am 24. August voraussichtlich in St. Plten um den Einzug in die Europa-League-Gruppenphase. Laut Holzhauser handelt es sich dabei um die "Spiele des Jahres".