24. Aug. 2018

"Gogo raus"-Rufe berschatteten Rapids 3:1 gegen Steaua
Rapid hat am Donnerstag einen Sieg gefeiert, der dem Club einige Millionen Euro bringen knnte. Das 3:1 gegen Steaua Bukarest stie die Tr zur siebenten Teilnahme an der Gruppenphase der Fuball-Europa-League auf, und dennoch drehte sich danach vieles um die Geschehnisse abseits des Rasens. Trainer Goran Djuricin geriet nmlich massiv in die Schusslinie der grn-weien Fanszene.Schon vor dem Anpfiff hatten Rapid-Ultras beim Block West Zettel verteilt, auf denen Djuricin und das gesamte Prsidium kritisiert wurde. Das Schreiben schloss mit den Worten "Gogo raus". In der 45. Minute verlieh die organisierte Fanszene mit "Gogo raus"-Transparenten und -Rufen ihrem Anliegen Nachdruck - und das beim Stand von 2:0 gegen den rumnischen Rekordmeister.Prompt begann die zweite Hlfte mit einer Top-Chance fr Steaua, in der 47. Minute gelang den Rumnen der Auswrtstreffer. "Aber die Plakate haben unsere Leistung in der zweiten Hlfte nicht beeinflusst", sagte Kapitn Stefan Schwab, der in der 49. Minute fr das 3:1 sorgte.Der Mittelfeldspieler gab an, wenig bis gar nichts von der Fan-Aktion mitbekommen zu haben. "Ich habe nur ein Plakat gesehen", sagte Schwab. Seine Kollegen Mario Sonnleitner, Thomas Murg und Christoph Knasmllner meinten sogar unisono, die Forderung nach einer Djuricin-Entlassung berhaupt nicht wahrgenommen zu haben.Sport-Geschftsfhrer Fredy Bickel sprach im Zusammenhang mit den Fan-Protesten von einem "sehr ungnstigen Moment. So kurz vor der Pause hast du die Bilder im Kopf, obwohl du vielleicht etwas anderes besprechen willst. Das war bestimmt keine groe Hilfe."Djuricin selbst hielt sich mit Aussagen zur Causa prima zurck. Auf die Frage nach den Transparenten und Sprechchren meinte der 43-Jhrige: "Aus Respekt vor meiner Mannschaft bitte ich um Verstndnis, diese Frage nicht zu beantworten, zumindest nicht heute, weil ich mich um das Sportliche kmmern muss, und das war Arbeit genug. Mir ist es wichtig, dass ich in den Spiegel schauen kann. Ich arbeite 24 Stunden fr Rapid, das ist das Wichtigste."Lieber uerte sich der Wiener ber die Leistung seiner Mannschaft. "Unser Auftritt war in der ersten Hlfte sehr stark. Wir haben fast immer vorne attackiert und zwei Riesenchancen vergeben." In der zweiten Hlfte htte man einige Kontergelegenheiten besser ausspielen mssen, monierte Djuricin, gab aber auch zu: "Am Ende bin ich froh, dass wir das 3:1 gehalten haben." Dadurch sei die Ausgangsposition fr das Rckspiel am kommenden Donnerstag in Bukarest "relativ gut".Zu verdanken ist das laut Djuricin vor allem Goalie Richard Strebinger, der einige Top-Chancen der Gste zunichtemachte. Fr den Schlussmann gab es auch Sonderlob von den Mitspielern. "Ich kann mich in den letzten eineinhalb Jahren an keinen schweren Fehler von ihm erinnern. Er ist ganz klar ein Nationalteam-Tormann", erklrte Schwab.Murg war von Strebinger ebenfalls begeistert. "Wir sind sehr froh, dass wir ihn hinten drin haben. Er hat sehr viel Selbstvertrauen, das freut mich fr ihn, weil er irrsinnig hart an sich arbeitet." Auf den Keeper wartet wohl auch im Rckspiel Schwerarbeit. "Defensiv sind wir nicht die beste Mannschaft, das wei jeder. Wir werden in Bukarest nicht nur verteidigen, denn wir sind keine Mannschaft, die das besonders gut kann", erklrte Murg.Sonnleitner bezeichnete den 3:1-Vorsprung als "trgerisches Ergebnis. Wenn wir in Bukarest ein Tor kassieren, brennt der Hut", warnte der steirische Innenverteidiger angesichts der Offensivstrke des rumnischen Spitzenclubs. Dessen streitbarer Chef George Becali meinte nach dem Match in einem rumnischen TV-Interview: "Diese Mannschaft (Rapid) ist zu schwach, um uns in Bukarest Probleme zu bereiten. Ich kann mir nicht erklren, wie wir dieses Spiel verlieren konnten. Im Rckspiel werden wir sie zerstren."