Grobaustelle Sturm: Vogel baute vor Packderby am Fundament

Sturm Graz wartet unter Trainer Heiko Vogel noch auf den Premieren-Punkt gegen den WAC. Die Vorzeichen fr ein Grazer Erfolgserlebnis sind auch vor der 5. Bundesliga-Runde am Samstag (17.00 Uhr) in Wolfsberg schwierig: Bei Sturm weht ein Tief, beim WAC ein Hoch. Vogel versuchte die lchrige Defensive zu stabilisieren. WAC-Coach Christian Ilzer will dem Favoriten keinen Raum zur Entfaltung geben.Zwei Monate nach Trainingsbeginn hat der Vizemeister der abgelaufenen Bundesliga-Saison "im spielphilosophischen Bereich eine Grobaustelle". So sagte es Trainer Vogel der "Kleinen Zeitung". Der Deutsche appellierte daran, seinen ambitionierten Umbauarbeiten Zeit zu geben. "Ich will viel, das ist mir klar, in manchen Dingen zu viel." Vogel sei bewusst, dass das schnelllebige Fuballgeschft wenig Zeit gewhrt. "Man verlangt, dass es funktioniert. Wenn es nicht funktioniert, bist du als Trainer das schwchste Glied."Der Wegfall des Drei-Tages-Rhythmus aus Fuball-Meisterschaft und Europacup erffnet ihm neue Mglichkeiten in der Trainingssteuerung. "Diese Woche stand nicht Regeneration, sondern Automatisation im Vordergrund", sagte Vogel, dem bis auf Jakob Jantscher und den rekonvaleszenten Keeper Jrg Siebenhandl alle Spieler zur Verfgung stehen. Vogel baute zuletzt intensiv am Fundament - der Abwehr. "Es ist fr jeden ersichtlich, dass wir zu viele Gegentore bekommen, deswegen haben wir unser Augenmerk auf die Defensive gelegt."Den Krntnern attestierte der Fuballlehrer nach ihrem 6:0-Kantersieg in Mattersburg "eine unglaublich hohe Effizienz". Vogel will deshalb aber nicht in Schockstarre verfallen. "Ich habe nie Angst vor einem Spiel. Wir haben groen Respekt", sagte Vogel. Er betonte: "Die sechs Tore haben mich nur bedingt beeindruckt. Die Hhe spiegelt den Spielverlauf nicht wider."Er wolle den Gegner nicht strker machen, als er sei. "Bei allem Respekt: Ich glaube, dass Wolfsberg eine phnomenal gute Saison spielt, aber es geht ihnen auch alles auf. Es ist eine Mannschaft, die auch nur mit Wasser kocht", meinte Vogel. Fr sein Gegenber Christian Ilzer fand er lobende Worte: "Er hat die Mannschaft sehr stabil eingestellt."Gegen die Wolfsberger hat Sturm in bisher zwei Versuchen unter Vogel (0:1 (h), 1:2 (a) aber noch nicht gepunktet. Wie ernst die Steirer den Krftevergleich mit dem "Nachbar" nehmen, signalisierte auch die frhe Anreise nach Krnten und Kasernierung bereits am Vortag.WAC-Trainer Ilzer erwartet von Sturm "ein vllig anderes Gesicht" als zuletzt. "Sie hatten erstmalig wieder Zeit, an Stellschrauben zu drehen, an sich selbst zu arbeiten. Sturm ist der Vizemeister und hat eine Topmannschaft", erklrte Ilzer. Er schob den kriselnden Grazern die Favoritenrolle zu. "Wenn immer es fr den WAC gegen Sturm geht, ist Sturm haushoher Favorit. Das ist auch morgen der Fall."Eine entspannte Trainingswoche habe es nach dem sensationellen Auswrtserfolg nicht gegeben. "Dafr sorgen wir als Trainerteam schon. Auch die Mannschaft war sehr selbstreflektiert." Ilzers Plan ist sowieso grerer Natur: "Wir versuchen eine Mentalitt zu entwickeln, wo sich der WAC vor jedem Spiel zutraut, es auch zu gewinnen."Wie Sturm machten auch die Krntner einen groen Kaderumbruch durch. Wie die Grazer stehen die Wolfsberger nach vier Runden mit sieben Zhlern da. "Wir haben wertvolle Punkte geholt, mssen aber mit Vollgas unserem Stil treu bleiben", erklrte Ilzer. Soll heien: "Wir brauchen immer die ntige Spannung, Wucht und Entschlossenheit. Wir mssen bereit sein zu verteidigen, mssen die Zweikmpfe annehmen", sagte Ilzer und betonte: "Wir drfen Sturm keinen Raum geben, um sich Sicherheit zu holen."