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31. Aug. 2018

Groe Erleichterung bei Rapid nach Einzug in EL-Gruppenphase

Rapid hat am Donnerstag die wohl schnste Niederlage der vergangenen Jahre kassiert. Das 1:2 in Bukarest gegen den Steaua-Nachfolgeclub FCSB reichte dank des Heim-3:1 vor einer Woche zum insgesamt siebenten Einzug in die Gruppenphase der Fuball-Europa-League, was eine kollektive Hochstimmung zur Folge hatte.Mit einem Schlag waren zumindest kurzfristig alle in der Liga erlittenen Tiefschlge vergessen - so auch bei Trainer Goran Djuricin, der zuletzt mit "Gogo raus"-Rufen der organisierten Fanszene konfrontiert gewesen war. In Rumnien war davon nichts mehr zu hren. "Das wird jetzt wahrscheinlich eine Zeit lang ausbleiben", schmunzelte der 43-Jhrige und bezeichnete den Erfolg als "Genugtuung fr mich selbst, fr meine Arbeit, fr den ganzen Trainerstab".Die Erleichterung war dem Coach unmittelbar nach dem Schlusspfiff deutlich anzumerken. "So richtig kann ich das noch gar nicht verarbeiten", erklrte Djuricin in der ersten Euphorie. "Ich freue mich sehr, ich bin erleichtert. Jetzt muss ich einmal schauen, dass ich ein bisschen runterkomme."Dabei hatte nach den ersten 45 Minuten beim Stand von 0:2 noch viel auf ein Ausscheiden hingedeutet. "In der ersten Hlfte ist uns nichts gelungen. Da ist alles schiefgegangen, was nur schiefgehen kann." Erst nach dem Seitenwechsel lief es flssiger bei Rapid. "Wir haben uns in der Pause ausgemacht, dass wir die Pampers ausziehen, und ohne Pampers ist es dann viel besser gegangen", erzhlte Djuricin.Der Aufstieg sei verdient, betonte der Wiener. "Ich freue mich vor allem fr die Spieler, weil es manchmal geheien hat, sie haben keine Mentalitt oder sind krperlich schwach. In der zweiten Hlfte haben sie bewiesen, dass das nicht stimmt."Kapitn Stefan Schwab begrndete die Steigerung nach dem Seitenwechsel unter anderem damit, dass man angesichts des vllig desolaten Rasens den Ball schneller aus dem ersten Drittel spielte und dadurch weniger gefhrliche Ballverluste hatte. "Die zweite Hlfte war von uns taktisch besser und cleverer", meinte der Salzburger.Der 27-Jhrige versprte nach dem Weiterkommen "riesengroe Emotionen. So ein knapper Aufstieg ist viel schner, als wenn es klar ist." Die Rahmenbedingungen seien uerst schwierig gewesen, betonte Schwab. "Bei uns sind fnf, sechs wichtige Spieler ausgefallen, aber wir haben alles reingehaut. Deswegen bin ich unheimlich stolz auf die Mannschaft, denn was zuletzt drumherum war, war nicht einfach", erklrte der Mittelfeldspieler auch in Anspielung auf die Diskussionen ber Djuricin. "Wir arbeiten gern mit dem Trainer. Wir haben zuletzt wieder in die Spur gefunden und ich hoffe, dass es so weitergeht."Dass Rapid vorerst die Kurve gekratzt hat, liegt auch am bestndig starken Goalie Richard Strebinger, der im Finish eine Topchance entschrfte. "Nach dem Schlusspfiff habe ich gemerkt, wie die ganze Last abfllt. Da sind, glaube ich, ein paar Spieler zusammengebrochen, mich eingeschlossen", verriet der Niedersterreicher.Schtze des erlsenden Tores war Mario Sonnleitner - dem Innenverteidiger wurde der Treffer von der UEFA zugesprochen, obwohl der im Finish ausgeschlossene FCSB-Profi Mihai Balasa den Ball ins Netz bugsiert hatte. Fr Sonnleitner war es in 68 Europacup-Partien - 18 fr Sturm Graz und 50 fr Rapid - das vierte Tor. Drei davon erzielte er gegen Clubs aus der rumnischen Hauptstadt: Der Abwehrspieler war schon im Hinspiel gegen FCSB und im Dezember 2009 im Sturm-Dress gegen Dinamo Bukarest erfolgreich.Sein viertes Tor gelang ihm im August 2010 bei Rapids legendrem 3:2-Auswrtssieg gegen Aston Villa. Diesmal war die Freude ber den Aufstieg wohl ebenso gro. "Es ist richtig geil, dass wir das geschafft haben. Wir haben viel Mentalitt gezeigt", jubelte Sonnleitner, ergnzte aber auch: "Wir bleiben demtig und werden keine groen Tne spucken."Fr seine Truppe geht es bereits am Sonntag mit dem Auswrtsspiel gegen Sturm Graz weiter. Danach steht die Lnderspiel-Pause auf dem Programm, ehe am 16. September im Allianz Stadion das Derby gegen die Austria steigt. Wieder vier Tage spter wartet das erste Europa-League-Gruppenspiel.Fr die Gruppenphase gibt es ein Antrittsgeld von 2,92 Millionen Euro, ein Sieg ist 570.000 Euro, ein Unentschieden 190.000 Euro wert. Dazu kommen weitere Einnahmen etwa aus Ticketverkufen oder dem Marktpool, weshalb Wirtschafts-Geschftsfhrer Christoph Peschek mit einem zustzlichen Brutto-Umsatz von acht Millionen Euro kalkuliert.Trotz dieser Finanzspritze lsst Rapid den (heutigen) letzten Tag des Transferfensters ereignislos verstreichen. Laut Sport-Geschftsfhrer Fredy Bickel werden weder Spieler geholt noch abgegeben, auch die Winter-Transferzeit knnte ruhig ablaufen. Vielmehr will der Schweizer Teile der Europacup-Einnahmen dafr verwenden, Vertrge von Leistungstrgern vorzeitig zu verlngern.