25. Mai 2019

Hartberg tanzte nach "absolut verdientem" Klassenerhalt
"Doppelpacker" Dario Tadic hat Aufsteiger Hartberg in einem Herzschlagfinish den Klassenerhalt beschert. Mit dem 3:1 ber die Admira gaben die Steirer Innsbruck das Nachsehen und krnten eine Saison, zu deren Beginn sie noch als erster Abstiegskandidat gehandelt worden waren. "Schner kann man die Geschichte nicht abschlieen", jubelte Tadic nach den zwei wichtigsten seiner sieben Saisontore.Die Ausgangslage beim "Dorfverein" (6.700 Einwohner) war klar: Ein Remis knnte bei einem Sieg von Innsbruck ber Mattersburg nicht reichen. Dass die Burgenlnder, die am Dienstag das Play-off gegen Rapid bestreiten, am Tivoli mit einer B-Elf aufkreuzen wrden, machte die Angst nicht kleiner. Und die frhe 2:0-Fhrung von Wacker nach nur 12 Minuten schien die Befrchtungen zu besttigen. Doch Hartberg zeigte von Beginn an seinen Siegeswillen und belohnte sich schlielich auch. "Wir wollten von der ersten Minute an bissig und aggressiv sein", erklrte Coach Markus Schopp auf "Sky". "Die Mannschaft hat das mit genau dieser Intensitt umgesetzt, wie wir uns das vorgestellt haben."Tadics Doppelpack (25., 60.) bedeutete die Entscheidung, die weiteren Tore durch Kresimir Kovacevic (91.) und Admiras Sinan Bakis (93.) hatten nur noch kosmetischen Charakter. "Die letzten Wochen waren nicht einfach", chzte Tormann Rene Swete nach getaner Arbeit. "Was es wirklich ausmacht, ist diese mentale Geschichte, das abzurufen." Schopp, der die Steirer im vergangenen Sommer bernahm, hatte vor der Partie daran nicht gezweifelt: "Die Mannschaft hat gelernt, dass sie ber einen sehr langen Zeitraum mit Druck umgehen muss."Fr den ehemaligen FB-Teamspieler stand fest, dass man sich den Klassenerhalt ber die gesamte Saison gesehen "absolut verdient" habe. Schlielich kratzte man im Grunddurchgang lange an der Meistergruppe, ohne die Punkteteilung htte man sechs Zhler mehr als Wacker Innsbruck am Konto. So waren es am Ende nur deren zwei, die aber reichten, um die Oststeirer in Ekstase zu versetzen. Nicht zu vergessen ist, dass der Club vor fast genau einem Jahr seine Oberhaus-Lizenz erst nach dem Gang vor das Stndige Neutrale Schiedsgericht in Hnden hielt.Die Niedersterreicher, mit Goalgetter Sasa Kaljdzic zu Beginn nur auf der Bank, mussten in der Profertil-Arena zehn starke Anfangsminuten der Gastgeber berstehen, bei der vorerst besten Chance der Hausherren wurde Rajko Rep im letzten Moment von Pascal Petlach gestoppt (7.). Dann aber fand die Truppe von Reiner Geyer besser ins Spiel und wre nach weitem Ball auf Patrick Schmidt fast zur Fhrung gekommen, der Strmer scheiterte aber erst an Goalie Rene Swete, schlielich an Michael Blauensteiner (11.).So als htte man die frhe 2:0-Fhrung Innsbruck gesprt, schlug Hartberg in der 18. Minute nach einem schnellen Konter ber Zakaria Sanogo und Florian Flecker eiskalt zu: Tadic verwertete den Stanglpass aus Kurzdistanz ideal. Die Admira ging in der Folge zwar durchaus engagiert und mit klar mehr Ballbesitz zu Werke, konnte sich gegen die kompakte Abwehr der Gastgeber vor der Pause aber keine weitere Chance mehr erarbeiten. Vielmehr war es Goalie Andreas Leitner, der in der 25. Minute gegen Reps Versuch aus Kurzdistanz mit einer Glanzparade das 0:2 vereitelte.Nach Wiederbeginn gab die Admira, nun mit dem eingewechselten Kalajdzic, weiter den Ton an, kam aber neuerlich nicht in die gefhrliche Zone. Hartberg hingegen bemhte sich weiter um Konter und schaffte nach einer Blauensteiner-Flanke tatschlich auch die Vorentscheidung: Tadic kpfelte zu seinem siebenten Saisontor aus gut sechs Metern zum 2:0 ein. Als an der Seitenlinie bereits die "Klassenerhalt"-Leibchen verteilt wurden, erhhte erst der eingewechselte Kovacevic auf 3:0, Bakis' Treffer hatte nur noch kosmetischen Charakter.Am Samstag tanzte Club-Prsidentin Brigitte Annerl also fahnenschwingend ber den Rasen und versprach ihren Kickern einen znftigen Mallorca-Urlaub. Sie selbst sei freilich nicht mit von der Partie: "Einer muss die Kohle verdienen fr die Reise." Ihr Lob galt hauptschlich dem Trainer. "Es war ein bisschen die Krone nach dieser tollen Saison, wir nennen es das Schopp-Hubchen", meinte die Unternehmerin, die zugleich bekrftigte, Coach unbedingt weiter an Bord halten zu wollen: "Er passt 100 Prozent zu uns, wir wollen ihn halten, und es wird gelingen." Schopp selbst, dessen Vertrag ausluft, hielt sich noch bedeckt. "Es war ein extrem schnes Jahr", sagte der Steirer. Ob er aber auch 2019/20 an der Seitenlinie stehe, sei "sehr schwer zu beurteilen". Eine Entscheidung werde aber "in den nchsten Tagen fallen".