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03. Aug. 2017

"Hauptsache weiter" - Austria wartet weiter auf Steigerung

Ein in allen Bereichen hitzig ausgefallener Auftritt in Zypern hat fr die Austria noch zum Happy End gereicht. Als ruhmreich wird das 2:1 bei AEL Limassol und der damit verbundene Aufstieg ins Play-off zur Europa League nicht in die Clubgeschichte eingehen. Hauptsache gewonnen lautete die Quintessenz. Steigerungspotenzial scheint bei den "Veilchen" nach wie vor zur Genge vorhanden."Hauptsache weiter, das ist das Wichtigste", war nicht nur das Resmee von Raphael Holzhauser. Der Spielmacher bewahrte in einer aufgeladenen Atmosphre im Stadion von Larnaka die Ruhe und brachte die Austria per Foulelfmeter in Fhrung. Das Vorspiel zum 1:0 hatte es in sich. Die Austrianer wurden vom kasachischen Referee Artjom Kuchin in die Kabine geschickt, als nach Rot fr Limassols Kapitn Marcos Airosa Gegenstnde Richtung Gstebank flogen.Trainer Thorsten Fink erschien nach Schlusspfiff mit beflecktem Hemd. "Ich habe einen Kaffeebecher abbekommen, auch einige Spieler wurden beworfen", sagte der Deutsche. Er war von den Tumulten nur bedingt berrascht. Schon als Coach bei APOEL Nikosia sei er bei einem Spiel mit Schrauben beworfen worden, berichtete Fink, der sich auch beim TV-Interview ein verbales Scharmtzel mit einem Limassol-Profi lieferte. Die Zyprioten htten nach dem Ausschluss eben alles probiert, um den Schiedsrichter zu beeinflussen.An seiner Elf sei die rund viertelstndige Unterbrechung ebenso wie die feindselige Stimmung im Stadion nicht spurlos vorber gegangen. "Wir haben uns aus dem Rhythmus bringen lassen", meinte Fink. Mit einem Mann mehr und der Fhrung im Rcken agierten die Austrianer verunsichert, brachten offensiv wenig zustande und sich selbst vllig unntig in die Bredouille. Nach einer Stunde leistete sich Torhter Osman Hadzikic noch dazu einen folgenschweren Patzer zum 1:1. Erinnerungen an Pilsen wurden wach.In der Europa-League-Gruppenphase hatte die Austria im Vorjahr den Aufstieg nach einer 2:0-Fhrung bei einem Mann mehr noch verspielt und 2:3 verloren. Auf Zypern brachte die Austria den Gegner ebenfalls ins Spiel zurck. Erst Felipe Pires gelang in der Nachspielzeit die violette Erlsung. "Wir haben es ein bisschen besser gemacht als in Pilsen", konnte Fink zumindest ein wenig schmunzeln. Selbstkritische Tne stimmte Verteidiger Petar Filipovic an: "Wie wir weitergekommen sind, war ein wenig rgerlich. Wir mssen das viel souverner herunterspielen."Dass die Austria nach wie vor noch nicht wirklich in der Saison angekommen ist, war auch auf Zypern augenscheinlich. Einige Akteure laufen weiter ihrer Form hinterher, dazu fehlt vorne ohne den abwanderungswilligen Larry Kayode die Durchschlagskraft. Der dieses Mal anstelle von Kevin Friesenbichler in der Spitze aufgebotene Christoph Monschein konnte sich nicht ins Szene setzen, der Neuzugang bekam aber auch kaum brauchbare Blle. Sich bietende Chancen auf Konter wurden durch Ungenauigkeiten verspielt. "Das ist das einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen muss", sagte Fink.Immerhin: Das "Minimalziel" Play-off wurde erreicht. Mit diesem wurde budgetiert, alles darber hinaus sind Zusatzeinnahmen. Die letzte Phase um den Einzug in die Gruppenphase wird Freitag (13.00 Uhr) in Nyon ausgelost. Die Austria knnte als ungesetzte Mannschaft in den Tpfen landen. Vor die Wiener gereiht ist nun beispielsweise Salzburg nach dem Aus in der Champions-League-Quali. Auch Ajax Amsterdam, Ludogorez Rasgrad, Dynamo Kiew oder Legia Warschau erwischte es, sie stehen in der Setzliste vor der Austria. Entschieden wird die Setzung am Donnerstagabend in den brigen Europa-League-Rckspielen.Das Play-off-Hinspiel geht in zwei Wochen in Szene, bis dahin warten auf die national noch auf den ersten Zhler wartende Austria harte Ligaspiele gegen Rapid und den LASK. Das Prestigeduell mit dem Erzrivalen steht Sonntag an. Die Leistung gegen Limassol stimmt zwar nicht unbedingt zuversichtlich, die Beteiligten bauen nach dem ersten Saisonsieg aber auf den psychologischen Effekt. "Das gibt der Mannschaft Schub fr das Derby", vermutete Fink, auch Vorstand Markus Kraetschmer hoffte: "Fr uns ist so ein Erfolgserlebnis ganz entscheidend."Gar kmpferische Tne stimmte beim Rckflug nach Wien zur nchtlichen Stunde Prsident Wolfgang Katzian an. Wer geglaubt habe, eine am Boden liegende Austria werde nun "gefressen", habe sich getuscht. "Vor dem Play-off wartet noch ein ganz wichtiges Spiel am Sonntag. Derby ist Derby."