20. Dez. 2018

Kickl verteidigte Polizei-Einsatz rund um Wiener Derby
Innenminister Herbert Kickl (FP) hat am Donnerstag die Vorgehensweise der Polizei im Wiener Derby als ausgewogen und notwendig verteidigt. Der Einsatz sei zum Erhalt der ffentlichen Sicherheit und Ordnung, der Abwehr von gefhrlichen Angriffen auf Leib und Leben sowie der Aufklrung von Straftaten durchgefhrt worden. Den SK Rapid und dessen organisierte Fanszene attackierte Kickl indes scharf.Er habe ein "vollstndiges Bild" des vergangenen Sonntags mitgebracht, an dem es im Zuge des Wiener Derbys Austria gegen Rapid zu einem massiven Polizei-Einsatz gekommen war. Bei einem laut Kickl "nicht angemeldeten" Fanmarsch hatten Rapid-Anhnger Gegenstnde auf die Wiener Sdosttangente (A23) geworfen. Danach wurden 1.338 Menschen fast sieben Stunden lang zur Identittsfeststellung angehalten - ein Vorgehen, dass der Polizei scharfe Kritik einbrachte.Die Vorschriften bezglich solcher Anhaltungen seien "auf Punkt und Beistrich" eingehalten worden, erklrte Kickl am Donnerstag im Bundesrat. Die SP hatte eine dringliche Anfrage zur Causa eingebracht. Vorwrfe einer "menschenunwrdigen Behandlungen", wie sie neben der "Rechtshilfe Rapid" etwa auch Rapid-Prsident Michael Krammer erhoben hatte, wies Kickl zurck. Es habe Tee, Wasser und Lunchpakete gegeben, auch fnf Sanitter wren am Einsatzort gewesen. Vorwrfen einer geplanten Polizei-Aktion, wie sie etwa auch Kammer erhoben hatte, widersprach Kickl ebenso. Eine Weisung habe es nicht gegeben.Der Einsatz hatte um 21.55 Uhr mit einer Festnahme und einer Anzeige geendet. Kickl selbst identifizierte in seiner Rede als Auslser fr den Einsatz am Donnerstag eine "immer wieder verhaltensauffllige Gruppe", namentlich die Rapid Ultras. Diese wrden den Begriff des Fans missbrauchen, "um unter diesem Deckmantel Randaliererei und Chaotentum zu betreiben." Sich nun als "Opfer und arme Hascherl" hinzustellen, bezeichnete der Minister unter anderem als "schbig".Rapid msse einer aufgekommenen "Unkultur" einen Riegel vorschieben. "Und nicht herzugehen und gemeingefhrliche Aktionen dann einfach hinzunehmen, in der ffentlichkeit zu verharmlosen, zu rechtfertigen oder vielleicht sogar noch Leute zu Klagen gegen die Polizisten anzustiften." Andere Clubs htten das bereits zustande gebracht. "Und wenn man das nicht zustande bringt, dann ist das eher ein Zeichen des Nichtwollens, als des Nichtknnens."Insgesamt waren im Zuge der sportlichen Groveranstaltung 637 Exekutivbedienstete im Einsatz, wie aus der Anfragebeantwortung hervorging. Jenen dankte Kickl fr einen "professionellen, umsichtigen und selbstverstndlich auch ausgewogenen Einsatz".Vertreter der Oppositionen kritisierten den Polizeieinsatz hingegen mit drastischen Worten. So sprach etwa Martin Weber (SP) von einem Skandal. "Sie haben fast 1.400 Menschen in Geiselhaft genommen. Schmen Sie sich, Herr Minister!" Das polizeiliche Vorgehen htte eine hnliche Tragdie, wie jene der Loveparade in Duisburg 2010 zur Folge haben knnen. Damals waren im Zuge einer Massenpanik 19 Menschen gestorben.