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16. März 2022

LASK-Vierfach-Scorer Florian Flecker: Glauben an das Wunder von St. Plten!

Bei so vielen guten Tipps war es eigentlich kein Wunder, dass Florian Flecker diesen Galaauftritt gegen Wattens hingelegt hat. „Du schießt morgen zwei Tore“, textete ihm sein Berater einen Tag vor dem Spiel. „Denk vor dem Tor nicht zu viel nach, sondern hau einfach mal drauf“, riet ihm sein fußballverrückter Opa. Der brave Enkel gehorchte. Zwei Tore, zwei Assists, eine so starke Ausbeute gelang Florian noch nie in seiner Karriere. „Von der Leistung her gab es schon bessere Spiele, von der Statistik her war es eine Premiere“, freute er sich. Und griff nach dem Spiel direkt zum Handy, um sich bei seinem Opa zu bedanken.

Der LASK glaubt an das Wunder

Dass der Knoten auch von den Scorerpunkten her bei ihm geplatzt ist, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn am Donnerstag geht es gegen Slavia Prag um den Einzug ins Viertelfinale der neu geschaffenen Conference League, die Hypothek des 1:4 im Hinspiel wiegt aber schwer. „Wir hatten in Tschechien nach unserem Anschlusstreffer eine starke Phase von zehn bis 15 Minuten. Das ist gegen solch ein Spitzenteam zu wenig“, legt der 26-Jährige den Finger in die Wunde. Das Match wurde aufgearbeitet, die Fehler analysiert. Und der Glaube, den Turnaround schaffen zu können, geschärft. „Im Fußball ist alles möglich“, weiß Flecker. „Wenn wir unsere Stärken auf den Platz bringen, ist das Wunder von St. Pölten möglich.“

LASK? St. Pölten? Da das Paschinger Waldstadion nicht Europacup-tauglich ist, muss man diesmal in die niederösterreichische Landeshauptstadt ausweichen. Für Flecker nach den Exil-Auftritten in der Gruppenphase in Klagenfurt zumindest eine Annäherung. „Sowohl für uns als auch für unsere Fans ist die Reise kürzer. Die Anhänger haben bewiesen, dass sie uns auch in schweren Zeiten den Rücken stärken. Ich bin überzeugt, dass mit ihnen zusammen noch etwas möglich ist.“

„Zu viele Punkte verschenkt“

Schwere Zeiten hatte der LASK in manchen Teilen des Grunddurchgangs. Die Meistergruppe wurde knapp aber doch verpasst, nun lautet das Ziel, via Qualifikationsgruppe und Play-offs den erneuten Sprung nach Europa zu schaffen. Die Gründe liegen für Flecker auf der Hand: „Es gab so viele Spiele, in denen wir als bessere Mannschaft Punkte liegen gelassen haben. Und sind zu wenige Tore gelungen, die Chancenauswertung war das große Manko. Wir haben gegen Tirol gesehen: Wenn wir konsequent umsetzen, was wir im Training machen, gehören wir weiter nach vorne.“

Die kommende Aufgabe führt Flecker in seinem 100. Bundesligaspiel ausgerechnet zum TSV Egger Glas Hartberg. „Typisch Fußball“, dachte er sich, als er diese Koinzidenz vernahm. Bei den Steirern stand der Wandervogel, der nie länger als eine Saison am Stück bei einem Klub spielte, bereits zweimal unter Vertrag. „Dort habe ich den Sprung zu Union Berlin geschafft, dort wurde ich auch wieder aufgenommen, als es in Deutschland nicht klappte. Ich weiß das sehr zu schätzen“, sagt er.

Dankbar für die Sicherheit

Lange überlegen musste er trotzdem nicht, als vergangenen Sommer das Angebot kam, zum LASK zu wechseln. Zum einen weil er davon überzeugt ist, dass ihm der typische Linzer Stil mit Gegenpressing und schnellem Umschaltspiel entgegen kommt. „Zum anderen gab es immer wieder Kontakt, das war schon zu Zeiten von Oliver Glasner der Fall.“ Nun ist also zusammen, was anscheinend zusammengehört, und das laut Vertrag noch bis mindestens 2024. Flecker: „Ich bin dankbar, dass mir der Verein dieses Vertrauen mit einer dreijährigen Laufzeit entgegengebracht hat. Nachdem ich weiß, wie unsicher das Fußballgeschäft sein kann, ist es schön, ein gewisses Maß an Sicherheit zu haben.“

Doch mit allzu viel Zukunftsmusik will sich Flecker gar nicht befassen. Sein derzeitiger Fokus gilt ausschließlich dem Spiel gegen Slavia Prag und der Chance, die Europa-Reise um ein Kapitel zu erweitern. Bleibt zu hoffen, dass sein Berater und sein Opa im Vorfeld wieder den einen oder anderen Tipp parat haben.