17. Dez. 2018

Letsch-Stuhl wackelt nach historischem Derby-Sieg nicht mehr
Eindrucksvoller kann man seinen Kopf nicht aus der Schlinge ziehen: Austria-Trainer Thomas Letsch hat sich mit dem 6:1-Kantersieg im 328. Wiener Derby gegen Rapid eine ruhige Winterpause gesichert. Die Favoritner sind vier Runden vor der Punkteteilung in der Fuball-Bundesliga voll auf Kurs in Richtung Meisterrunde, gegen den Lokalrivalen wurde der dritte Sieg in den jngsten vier Runden fixiert.Nach der bitteren 1:2-Niederlage in Mattersburg gaben die Austrianer mit dem hchsten Derby-Sieg in der Bundesliga-Geschichte sowie seit 50 Jahren eine imposante Antwort. "Es war ein toller Abschluss vom Herbst, es gibt kein besseres Gefhl, als mit so einem Sieg in die Pause zu gehen", sagte Letsch. Der Deutsche htte eine Niederlage wohl nicht unbeschadet berstanden, war doch die Unruhe im Austria-Lager zuletzt gro. "Wir haben keinen guten Herbst gespielt, da ist Kritik vllig normal. Ich habe schon vorher gesagt, ich habe mich damit nicht beschftigt", verlautete der Austria-Trainer.Die Spieler waren sich der Situation jedenfalls bewusst. "Es war schon turbulent, man hat auch bei der Weihnachtsfeier gemerkt, dass die Stimmung nicht gerade weihnachtlich ist, sondern eher betrbt. Wir haben auch im Vorfeld von einem Schicksalsspiel gehrt, von dem her war viel Druck da", gab Kapitn Florian Klein Einblick.Die starke Performance strkte jedenfalls das Standing von Letsch und auch die Brust der Kicker. "Mit so einem Spiel kannst du fr viel Befreiung sorgen, noch dazu vor dem Urlaub. Da tut so ein Sieg sehr gut. Es war ein berragendes Ende, wir sind berglcklich", sagte der Rechtsverteidiger. Dank des hohen Sieges liegen die Wiener fast gleichauf mit dem Vierten WAC. Der Vorsprung auf den Siebenten Hartberg konnte auf vier Punkte ausgebaut werden."Es war einfach ein wichtiger Sieg, der allen guttut und den wir sehr genieen", erluterte Letsch. Als vorentscheidend im Hinblick auf die Meisterrunde-Teilnahme wollte er ihn nicht bezeichnen. "Es ist alles sehr eng, es kann noch viel passieren, aber ein kleiner Schritt war es natrlich schon", so der Austria-Trainer.Der achtplatzierte Lokalrivale konnte sieben Punkte hinter sich gelassen werden. "Der Sieg hat einen riesigen Stellenwert, Rapid holt uns nicht mehr ein", tnte 3:1-Torschtze Christoph Monschein. Neben ihm (36.) trugen sich auch Christian Schoissengeyr (22.), James Jeggo (35.), Florian Klein (41.) und Alon Turgeman (78.) in die Austria-Schtzenliste ein. Ein weiterer Treffer fiel aus einem Barac-Eigentor (57.)."Sechs verschiedene Torschtzen sprechen fr die Breite im Kader. Die zuletzt gescholtene Offensive hat gezeigt, was sie draufhat", analysierte Abwehrchef Michael Madl. Laut Letsch habe die Mannschaft richtig gebrannt. "Man muss aber ehrlicherweise sagen, dass auch das Spielglck auf unserer Seite war", gab der 50-Jhrige zu. ber eine Rote Karte fr James Jeggo in der zweiten Minute htte man sich etwa nicht beklagen knnen. "Es war ein harter Zweikampf, zum Glck hat der Schiedsrichter Gelb gegeben", sagte Jeggo.Sein Team htte nach dem Seitenwechsel einen noch hheren Sieg einfahren knnen. "Wenn man 6:1 gewinnt, ist nicht viel schiefgegangen", sagte ein schmunzelnder Madl. Der hchste Derby-Sieg seit 50 Jahren sei eine "schne Nebeninfo". Damit wurden die Austria-Anhnger fr einen durchwachsenen Herbst entschdigt. "Wir haben unsere Fans teilweise gefoltert mit unserer Unkonstanz, ihnen jetzt aber mit dem Sieg einen vershnlichen Abschluss beschert", resmierte Madl.Die geschwellte Brust will man ins Jahr 2019 mitnehmen. Bis zur Punkteteilung trifft man noch auf den LASK (a), Hartberg (h), Altach (h) und Sturm Graz (a). "Wir mssen nach dem Urlaub noch hrter hackeln, damit wir wieder eine Konstanz reinbringen", meinte Madl.